József Antall szerk.: Aus der Geschichte der Heilkunde / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 13-14. (Budapest, 1984)

Aus der Geschichte der Medizin und der Pharmazie Ausstellungsführer (J. Antall, K. Kapronczay, Z. Pataki, M. Szlatky, M. Vida)

Im anderen Schauschrank ist das Schriftenmaterial in Verbindung mit seiner 114 Tätigkeit ausgestellt so die Nummer des Ärztlichen Wochenblattes (Orvosi Hetilap) vom 10. Januar 1858, in der Semmelweis' Entdeckung zum ersten Mal kurz beschrieben wurde, des weiteren in Faksimile sein Brief an die Akademie aus dem Jahr 1860 und sein 1861 in Leipzig erschienenes Werk von epochaler Bedeutung, das er der Universitätsbibliothek schenkte, mit den eigenhändigen 115 Widmungszeilen von Semmelweis. Hier sind auch die drei „offenen" Briefe aus­gestellt, die damals in den Kreisen der Frauenärzte Europas große Empörung auslösten. Was die F^rage anbelangt, ob Semmelweis Ungar war, so ist hier gleichsam als psychologischer Beweis das ausgestellte deutsche Buch Siebolds beachtens­wert, in das Semmelweis selbst in großer seelischer Erregung ungarische Mar­ginalien eintrug. Ein schlagender Beweis dafür, daß er auch beim Lesen auf ungarisch dachte. Über der Vitrine sind auf dem Tableau die Bilder namhafter Gynäkologen der Zeit von Semmelweis zu sehen sowie seine „Anweisung" (Utasítvánÿ) über die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Im dritten Schrank sind die auf den Tod von Semmelweis bezüglichen Schrif­ten und Andenken zusammengestellt: die zweisprachige (deutsche und unga­rische) Todesanzeige, die ungarische Todesanzeige seiner Frau, die Grabin­schrift von Semmelweis'' erstem Grab auf dem Friedhof Schmelz sowie zwei Kupfertafeln, die 1963 bei der Exhumierung seiner sterblichen Überreste am Metallsarg gefunden wurden. Drei schöne Semmelweis-PVdketten (Reményi, Szántó) sowie die glaubhafte Nachbildung des Schädels von Semmelweis ergänzen das Ausstellungsmaterial dieses Schrankes. Der vierte Schauschrank enthält medizinische Gerätschaften, die zur Zeit von Semmelweis benutzt wurden: Geräte zur Zerstückelung der toten Frucht und zur Erweiterung der Gebärmutter, Sonden, Zangen und Beckenmesser; eine Obduktionsexpertise von Lajos Arányi und Semmelweis und das Foto sowie ein Buch Tivadar Kézmárszkys (1841—1902), des Nachfolgers von Sem­melweis , ergänzen das Material. Die Schautafel darüber zeigt die Wirkungs­stätten von Semmelweis und Fotos von ihm (keine Originalaufnahmen). Diesen Überlick über das ausgestellte Semmelweis-Material schließen wir mit drei Zitaten von ihm, weil wir meinen, daß sie zum Verständnis des Wesens­kerns seines Lebenswerkes beitragen: „Alles war fraglich, alles rätselhaft, alles zweifelhaft, nur die große Zahl der Toten war eine unanfechtbare Tatsache ." Des weiteren: „Das Morden muß aufhören, und damit es ein Ende nehme, werde ich wachen, und wer über das Wochenfieber gefährliche Leb^en zu ver­breiten wagt, wird in mir einen energischen Widersacher finden ." Abschließend die Worte der britischen S^mwWwe/s-Gedenkkommission : „Das Vorhaben, Semmelweis ein internationales Gedenken zu widmen, verdient 14

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