Antall József szerk.: Népi gyógyítás Magyarországon / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 11-12. (Budapest, 1979)

TANULMÁNYOK - Szilárdfy Zoltán: Kegyképtípusok a pestisjárványok történetében

236 Comm. Hist. Artis Med. Suppl. 11 — 12 (1979) Arznei betrachtet worden. Das klassische, literarische, analogische Bild der Hymne „Quem terra, pontus, sidera" des Venantius Fortunatus das auf Grund der darin auf die Pest deutende Motive: die Erbsünde; Maria als Stern; Maria Lactans; das im volkstümlichen Gesang „Stella CoelC umgedichtet ist. Als Illustration des wirksam gehaltenen Mariengesanges erscheint die in Stern gefasste, vor der Pest schützende Madonnendarstellung, die mit dem Zachariassegen ausdrückenden Doppelkreuz, sowie mit den Figuren der hl. Sebastian, Rochus und Rosalia eine typische pestschützende Komposition bildet. Diese Darstellung auf Zetteln sowie auf Votivbildern ist auch in Ungarn als Arznei der Epidemiejahre des XVIII. Jahrhunderts allgemein bekannt. Das Passauer Mariahilf-Gnadenbild wurde in der ganzen Habsburg-Monarchie als Symbol des Türkenschutzes betrachtet. Seine Verbreitung zog sich der Donau entlang. Diese Madon­na-Darstellung, der auch gegen die Pest ein Schutz zugesprochen wurde, ist trotz ihren deutschen Ursprungs auch von den Ungarn als Eigentum betrachtet worden, weil darin der Typ des ungarischen Gnadenbildes zu erkennen war, und dem Mariazell-Gnadenbild ähnelte, das vom ungarischen König Ludwig I. gestiftet wurde. Das dazu gehörende poetische Flehen mit dem Flehen gegen Krieg, Hungersnot und Pest bildet ein selbständiges Kapitel und eine interessante Veranschaulichung zur Geschichte der Epidemiologie im Rahmen der Gnadenbilder. Z. SZILÁRDFY, theol., art hist. Kálóz, Béke tér 6, Hungary, H-8124

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