Antall József szerk.: Historia pharmaceutica / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 9-10. (Budapest, 1977)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK - ELŐADÁSOK - Fehlmann, Horst-Rudolf: Egy svájci patikus Magyarországon az 1556. évi török hadjárat idején (német nyelven)
88 Comm. Hist. Artis Med. Suppl. 9—10 (1977 jr in relativ kurzer Zeit zurückgelegt wurden. Auf der Heimreise nach Wien ist Daniel möglicherweise über Güns (Köszeg), das kurze Zeit vorher einem Türkensturm tapfer standgehalten haben soll, gefahren. Es soll noch auf eine Unstimmigkeit zwischen den beiden Berichten betreffend Karothna hingewiesen werde: Daniel behauptet, die 200 Türken seien im Kampf um Baboçsa getötet worden, während Ortelius dieses Ereignis in die Festung Karothna verlegt. Diese Ortschaft ist nicht weit von Baboçsa entfernt. Sie wurde zerstört und nie mehr aufgebaut 4. DIE HEIMREISE DES APOTHEKERS EGGLIN Nachdem er wieder nach Wien zurückkehrte, kaufte sich Daniel für 24 Thaler ein Pferd und ritt mit einem Freund der langentbehrten Heimat zu. Diese Reise dauerte mehr als 5 Wochen. Am Tage vor dem Heiligen Abend des Jahres 1556 ritt Daniel durch das alte Obertor in die Aarauer Innenstadt ein. Der Chronist Hans Huldrich Ragor, ein Schwager des Daniel Egglin, gab im Jahre 1575 dessen Reiseerlebnisse, wie sie Daniel aufgezeichnet hatte, heraus. Das Büchlein hat in der Folge viele Neuauflagen erlebt, die letzte stammt aus dem Jahre 1803. Dieser Ragor beschreibt die leider letzte Tätigkeit Daniels in seiner väterlichen Apotheke: „Er begann die Kunst der Apotheker zu üben und zu betreiben, mitsamt der Practiek der Artzney, welches alles ihm glücklich und wo von statt gegangen, dass er ein herrlich lob und namen bekommen" . Sowohl gegen Fremde und einheimische Kunden sei er freundlich gewesen, und er zeigte sich als ein Tröster der Reichen und Armen in all' ihren Krankheiten. Weil er fünf Sprachen gesprochen und frei verstanden hatte, war er in der Stadt hochangesehen. Leider starb Daniel Egglin im blühenden Alter von nur 32 Jahren am 2. Januar 1564. Wenn wir nochmals auf die weite Reise unseres Apothekers aus dem 16. Jahrhundert zurückschauen, müssen wir zwei Dinge bedenken: Erstens, dass damals Fahrten ins Heilige Land keine Seltenheit waren — man kann fast von einer Neuauflage der Kreuzzüge reden ! —, denn wir wissen von ähnlichen Unternehmen zu jener Zeit. Zum zweiten kann es uns kaum wundern, dass Daniel die Gelegenheit, an einem Feldzug gegen die Türken teilzunehmen, nicht versäumen wollte, denn während seiner 4 Wie im historisch-geographischen Werk von Dezső Csáñki gelesen wird, „ist Karothna (Koro na, Korokna) heute [d. h. im Jahre 1894] eine Puszta mit dem Namen Koroknya, westlich von Sárd liegend. Bereits im Jahre 1510 hat hier eine Festung der Familie Koro nái gestanden." (Csáñki Dezső: Magyarország történelmi földrajza a Hunyadiak korában. — Historische Geographie Ungarns in der Zeit der Hunyadis. Budapest, 1894. Bd. II, S. 621.) Bis 1976 hat sich die Lage folgendermassen verändert : Koroknya stellt jetzt ein Gehöftszentrum dar, das seinen Namen von der in der Nähe stehenden Koroknyavár erhalten hat, und nicht mehr zu Somogysárd, sondern teils zu Újvárfalva, teils zu Nagybajom gehört. (Vgl. Végh József: Somogy megye földrajzi nevei. — Die geopgrahischen Namen im Komitat Somogy. Budapest, 1974. S. 411 und 447.) So wird es klar, daß Karotna etwa 40—50 Km von Baboçsa entfernt ist, d. h. nicht so nah, wie es Fehlmanns Auffassung andeutet. Der Widerspruch zwischen den Erzählungen von Egglin und Ortelius (über die bei Baboçsa bzw. Karothna getöteten 200 Türken) kann also nicht durch die unmittelbare Nähe der beiden Ortschaften erklärt werden, sondern es handelt sich entweder um zwei ähnliche aber doch verschiedene Ereignisse, oder (was mehr wahrscheinlich ist) um die Ungenauigkeit eines der Autoren, was verständlich wird dadurch, daß die Türken beide Ortschaften binnen einiger Tage im Rahmen einer und derselben Kriegsaktion evakuiert haben. (Der Red.)