Antall József szerk.: Historia pharmaceutica / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 9-10. (Budapest, 1977)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK - ELŐADÁSOK - Fehlmann, Horst-Rudolf: Egy svájci patikus Magyarországon az 1556. évi török hadjárat idején (német nyelven)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK —ELŐ ADÁSOK EIN SCHWEIZER APOTHEKER AM TÜRKENFELDZUG 1556 IN UNGARN* HANS-RUDOLF FEHLMANN DANIEL EGGLIN UND SEINE REISE INS HEILIGE LAND D er Zinsrodel des Aarauer Stadtarchivs in der Schweiz verzeichnet im Haus zum Erker einen Apotheker Jürg Egglin (f 1541). Er wurde am 23. Dezember 1533 ins Aarauer Bürgerrecht aufgenommen. Obwohl keine direkte Quelle vom Bestehen einer Apotheke im Haus zum Erker gefunden werden konnte, kann, gestützt auf spätere Nachrichten, angenommen werden, dass dort eine solche vorhanden war. Ein Sohn von Jürg Egglin, Daniel, wurde 1532 geboren. Schon früh war er ein intelligenter Knabe voller Temperament. Mit 15 Jahren zog er aus seiner Vaterstadt nach Bern auf die „Hohe Schule (= Akademie)", wo er die biblischen Sprachen und Philosophie studierte. Daññzumal existierte noch kein Pharmaziestudium, wie wir es heute kennen. Die angehenden Apotheker besuchten humanistische Gymnasien für die Grundschulung. Ihren Beruf lernten sie bei einem approbierten „Meister", wie im 16. Jahrhundert die Apothekenbesitzer genannt wurden. Dies tat auch unser Daniel Egglin: eineinhalb Jahre war er in Schwäbisch-Gmünd, und zwei Monate in Innsbruck in der Hofapotheke in der Lehre. Dann zog es ihn mit aller Macht in den Süden: in Venedig traf er seinen Freund, mit dem er am 28. März 1552 eine lange Seefahrt begann. Sie führte über Korfu, Kreta, Zypern nach Kleinasien ins Heilige Land. Nach einer abenteuerlichen Reise hatte sich Daniel am 14. September 1553 in Jaffa (heutiges Israel) für die Heimfahrt eingeschifft. Nach seiner Ankunft in Venedig ging der wissensdurstige Jüngling nochmals in die Schule „und Łeç i¤nes". Wie er in seiner Lebensbeschreibung selber sagt, „habe ich dort in der Medicin und artzney gestudiert, auch daselbst die Welsche und Italiänische sprach gelehrnet". ABSTECHER NACH OESTERREICH—UNGARN Nach seinem halbjährigen Aufenthalt in Padua gelangte er auf Umwegen nach Pressburg, das damals noch zu Ungarn gehörte. Hier war Daniel mehr als ein Jahr bei Apotheker Sigmund Gredus angestellt. Es lässt sich quellenmässig nicht feststellen, ob es sich bei dieser Apotheke um die heutige Apotheke „Zum roten Krebs" handelt, die das Pharmazeutische Museum von Bratislava enthält. Zu jener Zeit gab es in dieser Stadt zwei Apotheken 1. Bevor unser Schweizer Pharmazeut in Wien eine Stelle annahm, diente er vom 1. November 1555 bis 10. Januar 1556 in St. Pölten dem Apotheker Johann Hummel. * Vortrag, gehalten am 12. 8. 1976 in Sopron 1 Person . Mitteilung von Dr. Radoslav Fundarek, Bratislava