Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti közlemények 226-229. (Budapest, 1914)
TANULMÁNYOK - Makovitzky, Josef: "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland" (Paul Celan). In Memoriam Privatdozent Dr. Med. Dénes György (1901-1945)
MAKOVITZKY, Josef: In memoriam Privatdozent Dr. Med. Dénes Görög 229 17. Mai 1944 und erledigte auch die Eingangshistologie sowie die bakteriologischen und klinischen Laboruntersuchungen. Chefarzt Görög hat bis zuletzt mit vollem Einsatz und Pflichtbewusstsein gearbeitet (4, 5, 9). Im Januar 1943 wurden die deutschen Truppen bei Stalingrad und Moskau aufgehalten. Zugleich begann die Zeit der „planmäßigen Evakuierung“ der okkupierten Gebiete. Im Juni 1941 hatte Ungarn der Sowjetunion den Krieg erklärt. 1944 wurde Ungarn selbst zum Kriegsschauplatz: Als Reichsverweser Miklós Horthy einsah, dass er sich mit der Bitte um Waffenstillstand nur an den „Erzfeind“ Sowjetunion wenden konnte, war es bereits zu spät. Am 19. März 1944 wurde das Land von deutschen Truppen besetzt - mit der Begründung, dass die Ungarn und der Reichsverweser Miklós Horthy unzuverlässige Partner geworden sind. Die Front näherte sich dem Land. Die ungarische Universität in Klausenburg (Kolozsvár, heute Cluj) musste - wie bereits 1921 nach dem Trianon-Friedensvertrag (eigentlich Friedensdiktat) - neuerlich evakuiert werden. Die planmäßige Besetzung Ungarns warschon 1943 von Edmund Veesenmayer vorbereitet worden. Um die politische Situation zu erkunden, hielt sich Veesenmayer im Frühjahr und Herbst 1943 in Ungarn auf. Er warnte Ribbentrop und Hitler vor einem Ausscheren Ungarns aus der Front der Achsenmächte und sprach sich für ein Eingreifen aus. Im Zuge der deutschen Besetzung Ungarns wurde er von Hitler am 19. März 1944 zum Gesandten I. Klasse, zum „Bevollmächtigten des Großdeutschen Reichs“ in Ungarn und zum SS-Brigadeführer ernannt. Am 2. Juni 1944 schloss Veesenmayer mit dem ungarischen Finanzminister Lajos Reményi-Schneller ein Zahlungsabkommen zwischen Ungarn und dem Deutschen Reich ab. Darin wurde festgelegt, dass an die Reichskreditkasse Budapest für die Leistungen der „gemeinsamen Kriegsführung“ ab 19. März für die Monate Mai, Juni und Juli 1944 jeweils 200 Millionen Pengő (damalige ungarische Währung) zu zahlen seien. Eine Rückzahlung wurde nicht vereinbart. Mit anderen Worten: Ungarn hatte seine Selbständigkeit verloren. Adolf Eichmann begab sich mit einem Sonderkommando nach Budapest. Damit begann das letzte und traurigste Kapitel, nämlich die Liquidierung der ungarischen Juden (8, 11, 12, 19). In einem Telegramm vom 13. Juni 1944 meldete Eichmann dem Auswärtigen Amt: Abtransport der Juden aus dem Karpatenraum und Siebenbürgen mit insgesamt 289.347 Juden in 92 Zügen zu je 45 Wagen abgeschlossen.“ Am 15. Juni 1944 teilte Veesenmayer dem Reichsminister des Auswärtigen Amtes Joachim von Ribbentrop telegraphisch mit, dass bis zu diesem Tag rund 340.000 Juden in das Reich abtransportiert worden seien. Die Deportation jüdischer Menschen fand im Einvernehmen mit den ungarischen Behörden statt. Aus Budapest fuhr wöchentlich ein Transport in Richtung Auschwitz-Birkenau und Buchenwald. Auch im Partium und in Nordsiebenbürgen wurde die „Endlösung“ schnell und gründlich umgesetzt. In vielen Gemeinden und Städten, wurden die ehemaligen „Judenwohnungen“ am Tag der Deportation von der Bevölkerung geplündert. Die Stadt Nagykanizsa rühmte sich, dass sie schon im April judenfrei war. Am 28. April erfolgte der erste Abtransport mit offenen Viehwaggons, der zweite Transport fuhr am 17. Mai in Richtung Auschwitz (13). Die Stadt Szombathely wurde am 19. März besetzt, am Nachmittag kam die Wehrmacht. Nach dem 5. April mussten die Juden auf den Straßen „gelbe Sterne“ tragen. Sándor, der damals elfjährige Sohn von Dr. Görög, wurde von Dr. József Prugberger nach Kőszeg (Güns) in das Ordenshaus der Societas Verbi Divini gebracht und dort versteckt; er überlebte den Holocaust.