Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti közlemények 222-225. (Budapest, 2013)

TANULMÁNYOK - Offner Robert: Az orvosi tudás Erdélybe juttatása az Újkorban, erdélyiek külföldi tanulmányai és külföldi orvosok bevándorlása útján

OFFNER, Robert: Medizinischer Wissens transfer 39 den gymnasialen Unterricht erstelltes, Gesundheitslehrbuch bekannt. Es ist somit ein auf die Humoralpathologie fußendes, grundlegendes Regelwerk bezüglich der gesunden Le­bensführung und Ernährung für Scholaren (life style guide), in dem er keinen großen Wert auf die Angabe aller seiner Quellen - außer der Nennung antiker und mediävaler Autoritä­ten wie Galen, Hippokrates, Avicenna - legte. Zugleich ist Kyrs Gesundheitslehre auch der erste überlieferte rein medizinische Druck eines gebürtigen Siebenbürgers mit heraus­ragender bildungshistorischer Bedeutung. Ein bedeutendes weiteres kompilatorisches Werk aus den Jahren um 1577 ist, allerdings nur als handschriftliche Kopie übermittelt: Ars Medica von György Lencsés, ein hoher Hofbeamter zu Weißenburg. Diesem Manuskript (das in Klausenburg gedruckt werden sollte) kann nur ein beschränkter Wirkungsgrad zugeschrieben werden. Ebenfalls dem gymnasialen Unterricht diente das Werk Magyar Encyklopaedia (1657) von János Apáczai Csere, der nach dem Studium der Philosophie und der Theologie in Franeker, Leyden, Utrecht und der Promotion in Harderwijk am Collegium academicum zu Weißenburg und am reformierten Gymnasium (Kolleg) zu Klausenburg Lehrer war. Im Kapitel 7 seiner En­zyklopädie behandelt der cartesianisch geprägte Gelehrte diätisch-hygienische und physio­logische Themen und die Grundsätze der gesunden Lebensführung (Gesundheitslehre). Ferenc Pápai Páriz war zweifelsfrei der bekannteste siebenbürgische Arzt des 17. Jahrhunderts, der zahlreiche philosophische, theologische und medizinische Werke hinter­ließ. Auch er wirkte hauptsächlich als Gymnasiallehrer am berühmten reformierten Kolle­gium zu Großenyed (Aiud/Nagyenyed) und als Leibarzt der Fürstenfamilie Apafi. Sein me­dizinisches Kompendium Pax corporis (Kolozsvár 1690) ist eine Synthese der traditionel­len empirischen Volksheilkunde und der iatrochemisch beeinflussten Hochschulmedizin. Er studierte in Leipzig, Marburg und Heidelberg sowie Medizin in Basel, wo er den Dok­torgrad erwarb. Sein in ungarischer Sprache gedrucktes Werk war lange Zeit das populärste medizinische Buch in seiner Heimat.47 Nur geringe Breitenwirkung kann von dem - etwas anachronistisch wirkenden - Druck der mittelalterlichen Salemitanischen Regeln in Vers- form De conservanda bona valetudine Regimen Salernitanis (1695) erwartet werden. Das Buch druckte der Kronstädter Stadtphysikus Lucas Seuler, der in Wittenberg, Leipzig, Straßburg und Harderwijk bis zur Promotion studiert hatte, in seiner eigenen Druckerei. Nach dem Anschluss Siebenbürgens an das Habsburgerreich 1691 wurde als erster Gu- bemialarzt, mit dem Sitz in Hermannstadt, der aus dem Partium stammende reformierte Pfarrerssohn Samuel Köleséri berufen. Nach dem Studium der Theologie und der Medizin in Franeker und Leiden wurde er in Hermannstadt angestellt, wo er eine beachtliche schrift­stellerische Tätigkeit und - auch als Mitglied der Leopoldina und der Royal Society Lon­don - eine weitverzweigte Korrespondenz entfaltete. In Klausenburg publizierte er populä­re medizinische Schriften.48 In seiner Massenwirkung wohl größte Bedeutung erlangte István Mátyus, Stadtphysikus von Neumarkt am Mieresch mit seinem Werk Diaetetika azaz a jó egészség megtartásának módját fundámentomosan eléadó könyv (Diätetik, oder Bewahrung der guten Gesundheit fundiert darstellendes Buch). Diese medizinische Veröffentlichung erschien zuerst 1762­47 Pápai Páriz Ferenc: Békességet magamnak, másoknak [Friede mir und anderen], Hrsg, von Géza Nagy. Buka­rest, 1977. 145. 48 Spielmann (Anm. 37)153-158.

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