Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti közlemények 222-225. (Budapest, 2013)
TANULMÁNYOK - Offner Robert: Az orvosi tudás Erdélybe juttatása az Újkorban, erdélyiek külföldi tanulmányai és külföldi orvosok bevándorlása útján
OFFNER, Robert: Medizinischer Wissenstransfer 37 harn Sarsa, ein sephardischer Doctor aus Konstantinopel, auf Einladung des Fürsten, nach Weißenburg übersiedelte. Auch David Riberius (Ribeira, Reyber) kam vermutlich aus dem osmanischen Raum und wird in den Jahren 1626 bis 1637 nachgewiesen, ebenso wie Leon Siaa (Arje Jehuda) aus Konstatinopel (1633-1647). Über den Schlesier Matthäus Heidt („Gura-Silesius") ist nur bekannt, dass er in Padua studierte (1629) und ein ,, berühmter Arzt, welcher in Ungarn [sic!] um die Mitte des 17. Jahrhunderts lebte und Leibarzt des Fürsten Sigismund [sic!] Georg 1. Rákóczi war.“ 1 Michael Ascanius stammte aus Sillein, studierte Philosophie und Medizin in Prag, Jena, Basel und promovierte in Tübingen (1637). Er wirkte vor 1630 als Lehrer am reformierten Collegium academicum zu Weißenburg, dann ab 1638 als Leibarzt der Fürsten Georg 1. und Georg 11. Rákóczi bis 1657.41 42 Durch den Aufschwung des Auslandsstudiums im dritten Quartal des 17. Jahrhunderts finden wir zunehmend mehr calvinistische Ärzte siebenbürgischer Herkunft im Hofdienst, wie István Enyedi, Ferenc Pápai Páriz, János Köpeczi, János Kolozsvári Tolnai etc. In Klausenburg, drittgrößte Stadt Siebenbürgens, sind bislang nur wenige ausländische Mediziner des Untersuchungszeitraumes überliefert.43 44 Johannes Geizanovius, ein polnischstämmiger Unitarier, wirkte nach 1730 als Lehrer und Arzt. Später zogen mehrere Ärzte aus weiten Teilen des Habsburgerreiches und des königlichen Ungarns nach Klausenburg. In kleineren Städten wie Schäßburg wirkte vor 1583 u. a. der Österreicher H. Pancratius, „celeberrimum ille chirurgus et medicus cuius gloria firma maner . Der gebürtig aus Lu- ckau in der Niederlausitz stammende Johann Christian Gottlob Baumgarten, kam 1793, nach Studien in Dresden und Leipzig, zwecks botanischer Studien nach Hermannstadt und wirkte ab 1794 als Physikus des Leschkircher Stuhls. Er ließ sich 1802 als Schäßburger Arzt nieder und machte sich besonders als Botaniker einen sehr guten Namen.45 Auch unter den Wundärzten, Barbier-Chirugen und Apothekern sind zahlreiche Migranten überliefert. Im Laufe der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zogen aus allen Regionen der Habsburger Monarchie Zivil- und Militärärzte nach Siebenbürgen, auf die wir nicht weiter eingehen wollen. 41 Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Volker. Hrsg, von August Hirsch. Berlin, Wien, 1931. 142; Claudia Zonta: Schlesische Studenten an italienischen Universitäten. Eine prosopographische Studie zur frühneuzeitlichen Bildungsgeschichte,. Stuttgart, 2004. 219. 42 Arnold Huttmann: Michael Ascanius, cin im 17. Jahrhundert in Siebenbürgen tätiger Arzt, ln: Huttmann (Anm. 23) 289-296. 43 Aus rezeptionshistorischer Sicht erwähnenswert ist auch die Korrespondenz des Klausenburger Arztes Johannes Hcrtelius (1565-1612). Siehe: Robert Offner: Ein bisher unbekannter Brief des siebcnbürgischen Arztes Johannes Hcrtclius an den flämischen Botaniker Carolus Clusius vom 8. Februar 1593. Comm. de Hist. Artis Med. 206-209 (2009) 225-242. 44 Schäßburg. Sighitjoara, Segesvár. Aus der Vergangenheit und Gegenwart. Hrsg, von Heinz Brandsch, Heinz Heitmann, Walter Lingncr. Düsseldorf, 2003, 145. 45 Erika Schneider-Binder: Johann Christian Gottlob Baumgarten (1765-1843). In: Von Honterus zu Oberth. Bedeutende siebenbürgisch-deutsche Naturwissenschaftler und Mediziner. Hrsg, von Hans Barth. Bukarest, 1980,. 96-143; Heinz Heitmann: Schäßburger Naturwissenschaftler und Forstbcamtc. In: Schäßburg. Bild einer sieben- bürgischen Stadt. Hrsg, von Heinz Brandsch, Heinz Heitmann, Walter Lingncr. Leer ,1998. 198f.