Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti közlemények 222-225. (Budapest, 2013)

TANULMÁNYOK - Offner Robert: Az orvosi tudás Erdélybe juttatása az Újkorban, erdélyiek külföldi tanulmányai és külföldi orvosok bevándorlása útján

22 Comm, de Hist. Artis Med. 222—225 (2013) später, 1872, die erste Landesuniversität.7 Eine der wichtigsten Konsequenzen dieser äu­ßerst verzögerten Entwicklung und späteren Stiftung einer Volluniversität: Die hohen Stu­dien waren nur außerhalb Siebenbürgens möglich und die peregrinatio academica deckte über Jahrhunderte hinweg den Akademikerbedarf ab. Diese Situation war allerdings nicht nur mit Schwierigkeiten, sondern auch mit echten Vorteilen verbunden. Das Schulwesen in Siebenbürgen, der Ostprovinz des ungarischen Königreichs, „ent­stand in seinen Grundzügen schon in den ersten Jahrhunderten nach der Einwanderung in Siebenbürgen in der Mitte des 12. Jahrhunderts. “8 Vor dem Hintergrund eines mittelalter­lichen Schulwesens spielten in den vorreformatorischen Zeiten die Domkapitelschule zu Weißenburg und die Klosterschulen der Benediktiner, später auch der Prämonstratenser, Dominikaner, Franziskaner, Augustiner und Paulaner die Hauptrolle im kirchlichen Unter­richtswesen.9 Die Lateinschulen, die ihre Schüler auf einen geistlichen Beruf oder ein spä­teres Studium an einer Universität vorbereiteten, bestanden oft an einer Bischofskirche oder städtischen Gemeindekirche. Der Einsatz der Plebane sicherte die Breitenwirkung der Erziehung in den Städtchen und Marktflecken, sogar in zahlreichen Dörfern. Erste urkund­liche Belege stammen von 1332 (im Brooser Land). Auf dem Königsboden mit den wirt­schaftlich stärksten Städten Kronstadt, Hermannstadt, Klausenburg Schäßburg (Sighi§oa- ra/Segesvár) und Bistritz (Bistrita/Beszterce) befanden sich auch die bedeutendsten Schul­standorte. Ein Beispiel dafür ist die Hermannstädter Matrikelnotiz (Matricula Plébániáé Cibiniensis), die festhält, dass um das Jahr 1380 an der Schule, die es damals schon gab, ein Umbau vorgenommen worden ist.10 Der erste Beleg der Schule in den Stadtchroniken von Kronstadt stammt von 1388, wobei bereits drei Jahre früher an der Universität Wien ein Johannes Philippi „de Corona“ als Student immatrikuliert wurde, der möglicherweise in seiner Heimatstadt die Schule besuchte.11 Mit der vom Kronstädter Gelehrten und Humanisten Johannes Honterus initiierten Re­formation der Siebenbürger Sachsen begann ab 1543 die Umgestaltung der Lateinschulen in die für jene Zeit typischen humanistischen Gymnasien, vor allem nach Basler und Nürn­berger Vorbildern. Im Geiste des mitteleuropäischen Späthumanismus umgebaute Gymna­sien entstanden gemäß schriftlicher Vorgaben von Honterus' Constitutio Scholae Coronen­sis auch in den anderen größeren Städten (z.B.: 1543/44 in Hermannstadt und 1557 in Klausenburg). Auch die calvinischen und unitarischen Gemeinden folgten den lutherischen Beispielen und gründeten in der Folgezeit bedeutende Gymnasien, auch „hohe Schulen“ genannt in Klausenburg, Weißenburg, Großenyed (Aiud/Nagyenyed) und Oderhellen 7 Ebenda 71 ff. Siche dazu die reichhaltige Bibliographie: 369-376. * Walter König: Das Schulwesen der Sicbcnbürger Sachsen, ln: Dcrs.: Schola Seminarium Rei Publicae. Aufsätze zu Geschichte und Gegenwart des Schulwesens in Siebenbürgen und Rumänien. Köln [u. a.], 2005. (Siebcnbür- gischcs Archiv 38) 1-22, hier 19. ’ István Fazakas: Tanügyi rendszerek Erdélyben a XVIII. század végéig [Unterrichtssysteme in Siebenbürgen bis Ende des 18. Jh.s]. Csíkszereda, 2006, 14. "'Konrad Gündisch: Von den Anfängen der Hermannstädter Schulen bis 1918. In: „Eine Pflanzstätte des Ge­meinwesens" - Die Brukenthalschule in Hermannstadt 1380-2005, Festschrift zum 625-jährigen Jubiläum der Hcimatgemcinschaft der Deutschen aus Hermannstadt c.V. Heilbronn. Hrsg, von Dems. Sibiu/ Hermannstadt, 2005. 34-51, hier 34. " Hansgcorg von Killycn: Aus der Geschichte der Honterusschule von ihren Anfängen bis ins ausgehende 19. Jahrhundert. In: Die Honterusschule zu Kronstadt. Streiflichter aus dem Leben einer Schule. Hrsg, von Killycn. München, 1998. 15-21, hier 15.

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