Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti közlemények 222-225. (Budapest, 2013)

TANULMÁNYOK - Offner Robert: Az orvosi tudás Erdélybe juttatása az Újkorban, erdélyiek külföldi tanulmányai és külföldi orvosok bevándorlása útján

MEDIZINISCHER WISSENSTRANSFER NACH SIEBENBÜRGEN IN DER FRÜHEN NEUZEIT DURCH AUSLANDSSTUDIUM UND ZUWANDERUNG VON ÄRZTEN ROBERT OFFNER Ärztliche Migration und peregrinatio academica Wie die Migration selbst, ist auch die Akademikerwanderung {peregrinatio academica) kein neues Phänomen der Zeitgeschichte, wie wir dies heutzutage sowohl aus der Fachpresse, als auch aus verschiedenen Medien erfahren. Auch Heilkundigen sind und waren keine Ausnah­men, ganz im Gegenteil. Bedingt durch den jeweiligen Bedarf an medizinischen Leistungen jener, die sich diese auch leisten konnten, waren die Heilberufler aller Art und in allen Kultu­ren stets sehr mobil. Man denke dabei nur an berühmte Beispiele wie die griechischen Kory­phäen der antiken Heilkunde Hippokrates und Galen oder die Arztgelehrten des Mittelalters Avicenna und Maimonides. Auch in der Frühen Neuzeit nahmen die meisten Mediziner, nicht zuletzt wegen eines hochwertigen Medizinstudiums oder in Hoffnung auf eine hochdotierte Anstellung beachtliche Wanderschaft in Kauf. Die Medizingeschichte bietet hierzu endlos viele Beispiele. Nicht anders sieht die Realität auch heute aus, wenn man einerseits die Ärzte­schaft deutscher Krankenhäuser betrachtet, andererseits Beiträgen wie Arztewanderung. Das Ausland lockt' {Deutsches Ärzteblatt) Glauben schenkt. Jegliche Art von Migration war und ist mit Transfer von menschenvermitteltem Wissen, Erfahrungen und Ideen eng verbunden. So begaben sich seit Jahrhunderten Jugendliche auf anstrengende, weite, teure und riskante Reisen, um oft in weit entfernten Orten fremder Länder Medizin zu studieren, bzw. begehrte akademische Grade zu erlangen. Damit war nicht genug, der frisch gebackene Doktor musste nicht selten auf weitere Wanderschaft gehen um entsprechende ärztliche Tätigkeit auszuüben. Diese Art von studentischer Mi­gration und der damit vergesellschaftete Wissenstransfer standen im Mittelpunkt meiner Untersuchungen in den letzten Jahren. Den Schwerpunkt dabei bildete die Zielgruppe der gebürtigen Siebenbürger, die an ausländischen Universitäten Medizin studierten. Am komplexen Kulturphänomen des medizinischen Wissenstransfers partizipierten al­lerdings nicht allein diese, sondern auch jene ausländische Ärzte, die sich zeitweise oder endgültig in dieser Region Ostmitteleuropas niederließen und dort wirkten. Diese Feststel­* Überarbeitete und aktualisierte Fassung des Referates an der Tagung „Kultur und Literatur im Karpatenraum in der Frühen Neuzeit“ an der Universität Szeged von 23-25.04.2008, Träger: Zentrum für Kulturwisscnschaftli- chcn der Universität Bonn, Institut für Germanische Philologie Szeged, Forschungsgruppe Literatur der frühen Neuzeit Osnabrück, Bundesinstitut für ostdeutsche Kultur, und Geschichte Oldenburg. 1 Thomas Kopctsch: Ärztewanderung. Das Ausland lockt. Deutsches Ärzteblatt 14 (2008), 105. 04. April 716-719.

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