Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 210-213. (Budapest, 2010)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - Kapronczay Katalin: Egy magyar humanista polihisztor, Zsámhoky János (1531-1584)

Kapronczay K. : Ein ungarischer Polyhistor, János Zsámboky 37 Zsámboky. Dem entsprechend blieb er als besoldeter Holhistoriker im Dienst, (obwohl er auch das dafür gebührende Gehalt seit Jahren nicht mehr zur Hand bekam), der Bestand der Zsámboky-Bibliothek wurde - mit einigen Bedingungen - in die kaiserliche Hofbibliothek eingereiht. Diese Bedingungen waren für Zsámboky nicht vorteilig, weil man die Übergabe von noch 30 Handschriften und der ganzen numismatischen Sammlung forderte. Zsámbo­ky nahm nur mit jener Bedingung diese Forderung an, dass er seine medizinischen Materia­lien bis Ende seines Lebens behalten darf, weil er, - wie er selbst formulierte, - damit noch Pläne hatte. (Wahrscheinlich dachte er an die Edition dieser Werke). Nach einigen Tagen hat ihn aber die Antwort erreicht, es wurde angeordnet, dass das Dreißigstzollamt zu Unga­risch-Altenburg und Tÿrñau das Kaufgeld in mehreren Raten überweisen wird. Die offiziel­len Organe bezogen sich ebenfalls auf Geldmangel, und bezahlten nicht. Der Geldmangel der Familie Zsámboky hat seine Gesundheit angegriffen, und verursachte innerhalb einiger Tage durch Hirnblutung ein plötzliches Ende seines Lebens. Die beschämende Diskussion und das Gerichtsverfahren haben aber noch lange kein Ende genommen: seine Frau und sein Sohn forderten auch weiterhin vom kaiserlichen Hof das Geld. Auch der Rest der Bib­liothek kam nach einer gewissen Zeit in die Hofbibliothek. Die Dotierung wurde neu und immer kleiner festgelegt, aber auch die Erben von Zsámboky sahen keinen einzigen Gulden davon. 1 9 Nah der Liste, die auf Grund des Nachlasses zusammengestellt wurde, waren noch 3163 Stück Druckwerke (in 3327 Bänden) in seinem Besitz. Davon waren 78 Bände Duplikate, 28 Notenbände, bzw. 206 Bände wertvoller Handschriften. Auch die Aufteilung der Werke den Sprachen nach ist interessant für uns: es waren da­runter 263 griechische, 4 zweisprachige (griechisch-lateinische), 32 hebräische, 1 hebrä­isch-chaldäisches, 3 hebräisch-lateinische, 1 chaldäisches, 2438 lateinische, 9 ungarische, 34 deutsche, 3 deutsch-lateinische, 143 italienische, 99 französische, 9 mehrsprachige Bü­cher. Die Aufteilung der Handschriften zeigt folgendes Bild: 1 arabisches, 98 griechische, 3 griechisch-lateinische, 100 lateinische, 3 deutsche, 1 italienisches Manuskript. Ungefähr 71 % der Werke wurden in den 1541-1570-er Jahren gedruckt, das bezeugt, Zsámboky hatte Interesse an Werken seiner Zeitgenossen. Was den Erscheinungsort der Werke be­trifft, so kommen fünf Städte am häufigsten vor: Venedig mit 628 Bänden, Basel mit 510 Bänden, Paris mit 427 Bänden, Lyon mit 218 Bänden und Antwerpen mit 201 Bänden. 20 Den wahrhaftig guten Kontakt mit den hiesigen Verlagen beweist seine Korrespondenz z. B. mit Paolo Manatio (1512-1574) aus Venedig, Johannes Oporinus (1507-1568) aus Basel, Christopherus Plantin (1520-1589) aus Antwerpen, Henriçųs Estienne aus Paris. ' 1 Seine Verlagstätigkeit Nach einigen Aufzeichnungen war er in elf Sprachen bewandert. Wenn auch eine gewisse Übertriebenheit dabei sein konnte, so war doch sicher, dass die Redaktionsarbeit der Aus­gabe der Werke eine gute vergleichende, analytische Tätigkeit beanspruchte, weiterhin gute Sprachkenntnisse und Kundigkeit in verschiedenen Wissenszweigen. Seine philologische Tätigkeit bezog sich größtenteils auf die Edition der griechisch-lateinischen Werke. Die 1 9 Siehe Gulyás: a.a.O. 27-29. 2 0 Siehe Gulyás: a.a.O. 31-32. 2 1 Gerstinger: a.a.O. Index 32-44.

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