Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 200-201. (Budapest, 2007)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK — COMMUNICATIONS - OFFNER, Robert: Der Klausenburger Arzt Johannes Hertelius (1565-1612) und sein Beitrag in der Beschreibung Siebenbürgens im Giovanni Antonio Maginis Werk: Geographiae Universae tum veteris tum novae absolutissimum opus (1596) - Johannes Hertelius (1565-1612) kolozsvári orvos adaléka Erdély földrajzi leírásához Giovanni Antonio Magini Geographiae Universae tum veteris tum novae absolutissimum opus című munkájában (1596)

1574), fand zunächst ein Wechsel von der römisch-katholischen zur lutherischen Konfession statt, gefolgt von weiteren Wellen der Glaubenserneuerung durch den Theologen Franz Hertel, alias Franciscus Davidis / Dávid Ferenc (1520-1579)." Anfang der 1560er Jahre erfolgte seine Zuwendung zum Calvinismus und etwa ab 1564, nicht zuletzt unter dem Einfluss des fürstleichen Leibarztes Giorgio Biandrata (1515-1588) in Weissenburg, zum Antitrinitarismus statt. Zum Zentrum dieser Konfession wurde Klausenburg und erster Superintendent der unitarischen Kirche war Davidis. 12 Die Stadtobrigkeit förderte die Annahme der neuen protestantischen Lehre, wodurch die Stadt sich von den lutherischen Ortschaften der Siebenbürger Sachsen aber auch von den calvinistischen Ungarn isolierte. 1 " Das Fazit von Szegedi (1999): 14 „Die sächsische Identität im Klausenburg des 16. und 17. Jahrhunderts war von der ei­genartigen Insellage der Stadt geprägt, deren Folgen Zweisprachigkeit, konfessionelles En­gagement für eine gefährdete Kirche, Beweglichkeit, aber auch übersteigertes Selbstbe­wusstsein und Zurückhaltung vor Neuerungen waren". Während dieser bewegten Reformationszeit wurde Johannes Hertelius im Jahre 1565, als drittes Kind, bzw. zweiter Sohn des Klausenburger Theologen Franz Davidis, geboren. Heute steht fest, dass der Vater des späteren Reformators, David Hertel, ein Siebenbürger Sachse und Mitglied der Klausenburger Gerber- / Ledererzunft (ungarisch: tímár od. cserzővarga) war. Einige früheren Quellen ordneten ihn fälschlicherweise dem Schustergewerbe (ungarisch: varga) zu. 15 Sein Familienname war Hertel und der Vorname David. Sein Sohn, der spätere Reformator bezeichnete sich auf Lateinisch als Franciscus Davidis (also Sohn Davids), jedoch dessen Söhne trugen wiederum stets den Nachnamen Hertel bzw. Hertelius. " Trausch, J. F.: Schriftsteller-Lexikon der Siebenbürger Deutschen. Kronstadt, 1868. 1893. Köln / Weimar / Wien, Bd. 1, 235-248. Die biographische Literatur zu Franz Davidis / Dávid Ferenc ist va. in ungarischer Sprache sehr reich. 12 Ausführlich zu diesem Thema vgl. Pirnát, A.: Die Ideologie der Siebenbürger Antitrinitarier in den 1570er Jahren.. Budapest; 1961; Dán, R. & Pirnát, A.: Antitrinitarism in the second Half of the 16 lh century. Buda­pest, Leiden 1982; Balázs M.: Az erdélyi antitrinitarizmus az 1560-as évek végén. Budapest, 1988; Szegedi, E.: Tradition und Traditionalismus im siebenbürgischen Antitrinitarismus (16.-17. Jahrhundert). In: Nazare, D.: In Honorem Gernot Nussbächer. Brasov, 2004. 267-275; Kénosi Tőzsér, J. / Uzoni Fosztó, [.: Az Erdélyi Unitárius Egyház története. Kolozsvár, 2005. 12 Vgl. hierz Az erdélyi Unitárius Egyház története. /., Kolozsvár, 2005. 13 Vgl. hierzu die kompakte Zusammenfassung von Szegedi, E.: Die Reformation in Klausenburg. In: Leppin, V. & Wien, A. U.: Konfessionsbildung und Konfessionskultur in Siebenbürgen in der Frühen Neuzeit (Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa, Band 66). Stuttgart, 2005. 77-88; 14 Szegedi, E.: Sächsische Identität im Klausenburg des 16. und 17. Jahrhunderts. - In: Zeitschrift für Sieben­bürgische Landeskunde. Köln/Weimar/Wien, Böhlau Verlag, 1999. 22 (93.), 1, 16; Roth, H.: Ethnikum und Konfession als mentalitätsprägende Merkmale. Zur Frage konfessioneller Minderheiten in Siebenbürgen. - In: Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde, Köln/Weimar/Wien, 2001. 24 (95.), 1: 82-83. 15 Trausch, J.: Schriftsteller-Z.exz£ort der Siebenbürger Deutschen - unveränderter Nachdruck der unter dem Titel Schriftstellerlexikon oder biographisch-literarische Denk-Blätter der Siebenbürger Deutschen 1868 in Kron­stadt erschienenen Ausgabe. Köln/Wien, 1886-1983. I. Bd. 235. Bei einigen Klausenburger Gerberfamilien lässt sich eine über mehrere Generationen fortgeführte Berufstradition feststellen: Weiss, Fröhlich, Amend, Kraus, Broser, Rott und Hertel. In der Hundertmannschaft waren die Gerber stark vertreten. Vgl. Sebesi, P.: 1972. 32-33.

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