Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 194-195. (Budapest, 2006)
TANULMÁNYOK — ARTICLES - KAPRONCZAY, Katalin: János Jusztusz Torkos (1699-1770) und die Erforschung der ungarländischen Heilwässer im 18. Jahrhundert
JÁNOS JUSZTUSZ TORKOS (1699-1770) UND DIE ERFORSCHUNG DER UNGARLÄNDISCHEN HEILWÄSSER IM 18. JAHRHUNDERT KATALIN KAPRONCZAY Die ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts bedeuteten einen Neubeginn im kulturellen und wissenschaftlichen Leben Ungarns. Die Ursache war nicht nur in der Verbreitung der Ideen der Aufklärung zu suchen, welche die Wissenschaften und die den Menschen umgebende Wirklichkeit nach neuen Gesichtspunkten zu vermitteln versuchten, sondern es änderte sich auch die politische Einrichtung des Landes. Ungarn blieb auch weiterhin vom Habsburger Reich abhängig, es konnte doch auf eine relativ friedliche Epoche hoffen, weil es vom Türkenjoch endlich befreit wurde. Die heimische, wenn auch zahlenmäßig geringe, größtenteils doch im Ausland geschulte kirchliche und weltliche Intelligenz hat jene Notwendigkeit schnell erkannt, daß vor allem die aktuelle Lage des Landes eine neue Bewertung bekommen muß, und diese Erkenntnisse auch eine Öffentlichkeit verdienen. Es war selbstverständlich, daß man die nötigen Schritte zur Entwicklung der Wissenschaften und Kultur erst nachher unternehmen kann. Die authentische Aufschlüsselung der Geschichte des Landes, die Erforschung und Bearbeitung der diesbezüglichen Schriften haben zum größten Teil die Historiker des Jesuitenordens vollzogen. In der Forschung der Naturwissenschaften sind die an den Universitäten des deutschen Sprachgebietes ausgebildeten protestantischen Wissenschaftler in erster Reihe zu erwähnen. Die Fachliteratur bezeichnet als „heimatkundliche Schule" jene Tendenz in der Forschung, die sich zur Aufgabe stellte, daß sie diese Arbeit konsequent vorantreibt. Die leitende Persönlichkeit dieser Richtung war der aus Oberungarn stammende Matthias Bél (1684-1749). Sein vierbändiges Werk: „Notitia Hungáriáé novae historico geographica" (Wien 1735-1742) hat einen neuartigen wissenschaftlichen Trend eingeleitet, der als Ergänzung der analytischen, historischen Untersuchungen anzusehen war, und viele Anhänger gewann. Das Ziel von Bél und seiner Mitstreiter war die wissenschaftliche Bearbeitung der Naturkunde und der Geographie des Landes, dazu die sich in großen Schritten entwickelnde Kartographie eine bedeutende Hilfe darbot. Zur Publizierung der Erkenntnisse dieser Gemeinschaften sind wissenschaftliche Gesellschaften und Zeitschriften gegründet worden. Ein wichtiges Gebiet dieser Forschung bildeten die Naturzustände, das Klima, das Wetter, die Pflanzen- und Tierwelt, die Bekanntmachung der Einwohner, die Erforschung der Minerale, der Fleilwasser des Landes und ihre Analyse. Diese Aufgabe der Bekanntmachung der Naturschätze, die Anzeigen der materiellen und finanziellen Bedingungen der Forschung