Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 194-195. (Budapest, 2006)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - KAPRONCZAY, Károly: Entwicklung der ungarischen Schulhygiene

Fodor nahm Stellung neben dem Unterricht des Faches in den Mittelschulen, aber in den Volksschulen sollten nur die grundsätzlichen, hygienischen Kenntnisse vermittelt werden, die sich aber auch auf die Lebensweise beziehen müssen. Fodor betont den Unterschied zwischen den Volksschichten und den intelligenteren Schichten der Gesellschaft, welche Ansicht schon zu seiner Zeit nicht akzeptabel war. Er betonte aber weiterhin, daß die Chemie, Physik, Biologie dasselbe Gewicht haben muß. Mit seinen Worten: Der Mensch besteht nicht nur aus Geist, sondern auch aus Fleisch und Blut, und so muß der Körper den Anstrengungen der Schule gewachsen sein. Der Kör­per muß zur Zeit der Mittelschuljahre befestigt und abgehärtet werden. Nach unserer Meinung soll in den Mittelschulen so viel Gesundheitslehre unterrichtet werden, deren Kenntnisse für die intelligenten Schichten der späteren Jahre ausreichen. Hygiene soll dem Nutzen des Lebens und dem Wohl der Gesellschaft dienen. Diese Ansichten bekamen erst im Gesetz Nr. 44.850/1887 eine genaue Formulierung. Einen Unterschied machte Fodor dadurch, daß er für die Mädchen eine gründliche Ausbildung in der Säuglingspflege, sowie in der allgemeinen Behandlung der in der Familie und im Haus vorkommenden einfacheren Krankheiten vorschlug. Dazu kamen noch die hygienischen Forderungen der Umgebung der Familie. Die Jungs sollten mehr theoretische Kenntnisse bekommen. Die Aufgaben eines Schularztes sind bei ihm auch eingehend geschildert. Dazu gehörte vor allem die Untersuchung des Schulgcbäudes und ihrer engsten Umgebung, weiterhin Kanalisation, Wasserversorgung, Lüftung usw., die permanent kontrolliert werden müssen. Die zweitwichtige Aufgabe muß in der ständigen Untersuchung der Schüler bestehen. In gewissen Zeitpunkten sollen die Untersuchungen wiederholt, und über die Ergebnisse eine Kartothek aufgestellt werden, daß der Arzt die physische und geistige Entwicklung der Schüler beaufsichtigen kann. Diese Untersuchungen müssen ehemalige Krankheiten registrieren, weiterhin die im Begriff befindlichen neuen Gebrechen aufzeichnen, und wo sich eine Gefahr einer Epidemie zeigt, präventive Maßnahmen in Gang setzen. Seine Aufgabe bezieht sich auch auf die Überanstrengung der Schüler, auf ansteckende Krankheiten, welche die Isolierung der Schüler wünscht, und mit der Desinfizierung seinen Abschluß erreicht. Zahlreiche Bücher und Publikationen von Fodor bezeugen seine Bestrebungen, die auch die ausländischen Tendenzen und Ergebnisse in Betracht zogen und solche aufnahmen. Die Mittelschulen wiesen auf die intelligenteren Schichten der Gesellschaft hin. Neben den Grundkenntnissen der Hygiene sollten auch grundsätzliche Kenntnisse des Rettungswesens eine Rolle bekommen, die nicht nur in der Schule, sondern auch im Verkehr angewandt werden können. József Fodor ist zu verdanken, daß er den Grundstein des Unterrichtes der Hygiene in den Schulen legte, der nach ihm folgende Minister des Unterrichtswesens, Ágoston Trefort konnte sein Gesetz 1885 gut auf dieser Basis aufbauen. Der Minister ernannte 1888 die ersten 158 Schulärzte in mehreren größeren Städten des Landes. Eine außergewöhnliche Hilfe bekam er durch Lajos Markusovszky, der ebenfalls auf diesem Gebiet arbeitete. Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Schulhygiene war der VI. Internationale Kongreß des Gesundheitswesens und Demographie in Wien, wo Fodor das einleitende Referat über die Schulhygiene hielt. Der Kongreß akzeptierte die in Ungarn erreichten Errungenschaften, und behauptete, daß diese auch für andere Staaten ein Muster

Next

/
Thumbnails
Contents