Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 190-193. (Budapest, 2005)

KÖZLEMÉNYEK - COMMUNICATIONS - Rákóczi Katalin: Ungarische Zöglinge des Josephinums (1785-1806)

Georg Carl Carabelli, Edler von Lunkaszprie wurde 1787 in Pest geboren. Sein Vater stammte aus Mailand, seine Mutter war aller Wahrscheinlichkeit nach eine Ungarin. Nach der Absolvierung der Grundstudien erwarb er im Josephinum den Magistertitel der Chirurgie. Als Feldchirurg nahm er an der Schlacht bei Aspern und Leipzig teil. 1815 promovierte er sich im Josephinum zum Doktor der Chirurgie, machte eine Studienreise nach Paris, und entwickelte seine zahnheilkundigen Fertigkeiten. 1821 war er mit der Genehmigung des Kaisers Franz II. außerordentlicher Professor der Zahnheilkunde an der Universität Wien. Er konnte ungarisch, hatte ungarische Freunde und Verwandte, als Anerkennung seiner Verdienste wurde er 1831 in den ungarischen Adelsstand gehoben. Er hatte mehrere ausgezeichnete ungarische Schüler, die seine Verdienste popularisierten. 1833 wurde er Hofchirurg. Seine literarische Tätigkeit auf dem Gebiet der Zahnheilkunde war bedeutend, er publizierte Werke, die lange Zeit hindurch maßgebend blieben. Er verstarb 1842. Zusammenfassend darf folgendes festgehalten werden: In der Geschichte der ungarischen medizinischen Ausbildung muß die theresianische und josephinische Epoche hoch eingeschätzt werden. Obwohl die gesundheitliche Lage des Landes im Vergleich zu den europäischen Staaten sehr rückständig war, haben die Verordnungen und persönlichen Eingriffe der Herrscher mit klugen Mitwirkungen von ausgezeichneten Fachexperten der Medizin eine gute Basis für die Weiterentwicklung geschaffen. In diesem Prozeß kam den ersten Professoren der Tyrnauer, der später nach Ofen und Pest versetzten medizinischen Fakultät - abgesehen von ihrer fremden Abstam­mung - hohe Verdienste zu, da sie durch ihre Bestrebungen im Interesse der Wissen­schaftlichkeit Ungarn den höchsten Dienst erwiesen. Als Anerkennung ihrer Tätigkeit wurde J. J. Plenck, G. Stahly, F. Eckstein, F.J. Zimmermann, G.C. Carabelli u. a. in den ungarischen Adelsstand erhoben. Durch die Gründung der Josephinischen medizinisch-chirurgischen Akademie - 1785­ist eine Parallele der chirurgischen Ausbildung geschaffen worden, die von ungarischen Hörern aus dem ganzen historischen Ungarn besucht wurde. Ihre Zahl übertraf die Zahl der ungarischen Medizinstudenten der Universität mit 50%. Die Vorteile, die das Josephinum bot, erweckten Interesse und sollten vor allem den Heeresbedarf decken. Die ersten Absolventen hat das k. k. Heer größtenteils tatsächlich aufgenommen, ihre Namen kommen in den Schematismen der Husaren-, Infanterie-, usw. Regimentern des In- und Auslandes vor. Die Laufbahn der im Josephinum ausgebildeten Chirurgen brachte ihnen Anerkennung im In- und Ausland. KATALIN RÁKÓCZI, D. Univ. researcher Semmelweis Museum, Library and Archives for the History of Medicine H-1023 Budapest, Török u. 12. HUNGARY KA-W, Bd. 13, pag. 170; Bd. 14, pag. 195. Huszár, Gy.: Georg von Carabellis Lebenslauf und Tätigkeit. Comm. Hist. Artis Med. 121 -124 ( 1988). 7-21.

Next

/
Thumbnails
Contents