Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 190-193. (Budapest, 2005)
KÖZLEMÉNYEK - COMMUNICATIONS - Rákóczi Katalin: Ungarische Zöglinge des Josephinums (1785-1806)
Auffallend ist doch, wie viele graduierte Absolventen sich ins deutsche Sprachgebiet meldeten und auch angenommen wurden. An erster Stelle kommt wieder das Deutsche Reich vor, wo fast alle Länder und größeren Städte auftauchen. 80 Auch die Schweiz, Niederlande, Italien, sogar die Türkei ist als angebotene und angenommene erste Dienststelle nachweisbar. Unter den examinierenden Professoren kommen Namen von berühmten Chirurgen und Professoren der Medizin vor, die in Ungarn genauso bekannt, wie in Wien waren, oder sogar eine Zeitlang in beiden Städten arbeiteten. Daraus ergibt sich die Frage: Wie gestaltete sich der Kontakt des Josephinums und der ungarischen medizinischen Fakultät? Ist eine gesunde fachliche Wechselwirkung zu beobachten? Wie läßt sich die Auswirkung formulieren? Diesen Fragen steht man heute unwissend gegenüber. Es sollen einige Namen vorgehoben werden, die zu der genauen Nachforschung als Anhaltspunkte dienen können. In den Jahren bis zur Gründung des Josephinums (1769-1785) waren Träger eines gesunden Kontaktes die ersten Professoren von Tyrnau, als ein lebendiges Band, das sich existenzfähig erwies. Ihre Bestrebungen zum Ausbau und Entwicklung der ungarischen medizinischen Fakultät und des Unterrichtes, erwarben auch in Ungarn eine eindeutige Anerkennung. Einige von ihnen dienten vorher im Heer, hatten Kontakte zu den Heeresund Stabschirurgen, die später eine wichtige Rolle im Josephinum bekleideten. Vor allem soll György Stahly (1755-1806) 81 erwähnt werden, der - nach der Berufung von Joseph Plenck ins Josephinum als Professor der Chirurgie, - Oberstabsarzt wurde; oder János Szenning (1757-1806), 82 der sich schon 1778 im Feldzug gegen die Preußen auszeichnete, das Amt des Professors der Pathologie und Geburtshilfe bekleidete; János Eckstein (17611812), 83 der Adjutant von Stahly, wurde später Professor der theoretischen Pathologie; Ferenc Eckstein (1769-1833), 84 dessen Vater Stabsarzt in Siebenbürgen war, und seine Laufbahn ebenfalls bei Stahly begann, wurde Stabsarzt; weiterhin Sámuel Rácz (17441807) 85 Professor für Physiologie wurde Stabsarzt, zuletzt Ferenc Bene (1775-1858), 86 der seine Professur für theoretische Gesundheitslehre aufgab, sich freiwillig ins Heer meldete, wurde ebenfalls Stabsarzt. Ein gutes Beispiel eines gesunden fachlichen Kontaktes gab selbst Joseph IL durch seine Ungarn-Reisen der Jahre 1781, 1783 und 1786, wo er teils persönliche Erfahrungen sammeln und zugleich auch Verordnungen treffen konnte, die die Weiterentwicklung förderten, denn es ist nicht zu verleugnen, daß Ungarn im Nachteil war. Zur Hebung der praktischen ärztlichen Ausbildung schenkte er ein Exemplar der vom Italiener Feiice !U Breisgau, Schwarzwald, Bayern, Schwaben, Elsaß, Sachsen, Württemberg, Pfalz usw., weiterhin die Städte Mainz, Frankfurt, Fulda, Bamberg, Trier, Speyer, Wolfenbüttel usw. "Hőgyes, E.: Emlékkönyv a budapesti királyi magyar tudomány-egyetem orvosi karának múltjáról és jelenéről (Denkschrift zur Vergangenheit und Gegenwart der medizinischen Fakultät der Budapester Königlichen Universität). Budapest, 1896. 149; Kapronczay K. (Red.): Magyar orvoséletrajzi Lexikon (Lebenslauf-Lexikon der ungarischen Ärzte). Budapest, 2004. 360. l2 Högyes: 145, der Name kommt auch als Szening vor: Kapronczay: 369. i3 Högyes: 148. l4 Högyes: 147-148; Kapronczay: 82. 15 Kapronczay: 302. !6 Högyes: 146-147; Kapronczay: 42.