Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 186-187. (Budapest, 2004)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - OFFNER, Robert: Die Rolle der Universität Erfurt in der Ausbildung ungarländischer Mediziner (1521-1816). — Az erfurti egyetem jelentősége a magyarországi orvosok képzésében (1521-1816)

inauguralis medica de differentia graduait morborum malignorum hatte Fronius unter dem Vorsitz von Andreas Nunn am 20.04.1765 in Erfurt verteidigt und veröffentlicht. Sein Aufenthalt in Erfurt dauerte demnach lediglich wenige Tage, was eindeutig dafür spricht, daß hier nur eine schnelle Promotion angestrebt war. Nach seiner Rückkehr in die Heimat nahm Fronius die Stelle eines Stadtphysikus in Mediasch an. Ab 1784 wirkte er bis zu seinem frühen Tode 1792 als Arzt in Hermannstadt. 96 Johann Christian Fildtner aus Georgenberg ließ sich am 26.02.1768, seine Kollegen und Landsleute Johann Rastoczky (Ungar) und Johann Zubeck (Ungar) ein halbes Jahr später, am 18.08.1768, in Erfurt immatrikulieren. 97 Lediglich neben der Eintragung von Rastoczky steht der Vermerk stud, theol., als Hinweis auf die besuchte Fakultät. Zwei Jahre später kam Joseph Palatínus aus Leutschau (im Namensverzeichnis fehler­haft: Lentschau) und ließ sich am 10.05.1770 inskribieren. 98 Im gleichen Jahr finden wir den letzten der genannten 24 Immatrikulierten an der Universi­tät Erfurt. Der Hermannstädter Michael Theil immatrikulierte sich zunächst 1768 in Wien als Medizinstudent 99 und am 16.04.1770 als Transylvanus Cibiniensis als Student der Medizin. 100 Auch er promovierte unter dem Präsidium des Professors Andreas Nunn mit der Dissertatio inauguralis medica de vermibus canalem intestinalem obsidentibus. Über seinen weiteren Lebensweg ist uns leider nichts bekannt. Schlußfolgerungen Aufgrund der ermittelten und vorgestellten Daten über 24 Immatrikulierte aus dem König­reich Ungarn und Siebenbürgen lassen sich folgende Schlüsse ziehen: • Der Besuch der Universität Erfurt ist im Vergleich zu anderen Universitäten zwar nur ein kleines, jedoch nicht ganz vernachlässigbares Kapitel der ungarländischen Bildungs­geschichte, insbesondere des Auslandsstudiums der Mediziner. • Es gibt Hinweise, daß während der Blütezeit der Universität Erfurt (ca. 1434 bis 1520) diese auch von Ungarn aufgesucht wurde. Zwei Beispiele aus Siebenbürgen stellen: Ste­phanus Conrad(i) und Staphanus Kuncze dar. Es würde sich also lohnen, die Matrikel der Hierana auf alle „Ungarländer" in der Zeit von 1392 bis 1520 zu untersuchen. • In der postreformatorisehen Ära (1521-1816) der Universitätsgeschichte konnten 19 Studierende aus Ungarn und weitere aus dem Fürstentum Siebenbürgen nachgewiesen werden. Das einschlägige Schrifttum, insbesondere die als Grundlagenwerke geltenden Veröffentlichungen der Hochschulhistoriker Sándor Tonk und Miklós Szabó sowie László Szögi über das Auslandsstudium der Siebenbürger bis 1850 kann und muß sogar bezüglich des Zeitraumes von 1521 bis 1816 mit den obigen Erfurter Angaben ergänzt werden. 96 Szabó / Szögi (1998) 178. Eine Veröffentlichung von Fronius, mit medizinischem Inhalt, ist bekannt: Nähere Untersuchung der Pestansteckung. Neben 2 Aufsätzen von Dr. Lange und Fronius über Berichte aus Moldau u. Walachei; und über Schädlichkeit der Contumazen. Wien, 1789. 97 Wiegand (1962) 80, 63, 162. 98 Wiegand (1962) 56. 99 Szabó /Szögi (1998) 471. 100 Mitteilung von Frau Dr. Antje Bauer, der Stadtarchivarin zu Erfurt.

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