Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 186-187. (Budapest, 2004)
KÖZLEMÉNYEK — COMMUNICATIONS - DINGES, Martin: Beitine von Amim (1785-1859), eine für die Homöopathie-engagierte Patientin. Handlungsräume in Familie, Landgut und öffentlichem Raum/Politik. - Bettine von Arnim (1785-1859), egy, a homeopátia iránt elkötelezett páciens. Tevékenységi körök a családban, a gazdaságban és a közéletben/politikában
der zusätzlichen Beschäftigung eines Homöopathen an der Seite eines Mesmeristen durch die Lektüre des Organon durchaus bestätigt gefühlt haben. Vielleicht wußte Bettine aufgrund der längeren Beziehung zu Wolfart und der ebenfalls nahen Beziehung zu Stüler sogar, daß beide damals gerade mit Hahnemann korrespondierten. 47 Jedenfalls nahm Bettine schließlich selbst Stülers Pülverchen, der nun ihr ,jnehr Vertrauen einflößt", denn „er hat dem Friedmund rasch vom Fieber geholfen" 4 * 1830 mag ein weiterer „Heilerfolg" Bettine in ihren homöopathischen Präferenzen bestätigt haben. Ihre beiden älteren Töchter lebten damals bei der Verwandtschaft in Rödelheim unweit von Frankfurt am Main. Auf dem Landgut brach - zunächst beim Personal, dann bei den Kindern - der Typhus aus. Maxes Zustand verschlimmerte sich so sehr, daß die in Bad Brückenau (ca. 110 km von Rödelheim) befindliche Mutter herbeigerufen wurde. Bettine bestand auf der Hinzuziehung eines homöopathischen Arztes, den man aus dem 25 km entfernten Hanau herbeiholte. Ihre Tochter überstand die Krankheit lebend, während Maxes Cousin Franz, starb. Dieser wurde traditionell mit massiven Gaben von Medikamenten und Blutegeln behandelt, also allopathisch behandelt. 49 Dementsprechend wird Bettine die Rettung ihrer Tochter der Homöopathie zugeschrieben haben. Demgegenüber blieb Bettines Mann Achim bis zu seinem Lebensende viel skeptischer. 1824 hatte der mit Achim seit ca. 1807 bekannte Staatstheoretiker und österreichische Generalkonsul in Leipzig (1815-1827), Adam von Müller (1779-1829), euphorisch ausgerufen, „ daß mit wenigen Kamille nun so viele Menschen geheilt werden könnten, daß nun die Apotheker viel zu viele wären. " 50 Achim fügte damals ironisch hinzu, auch „der Kamillen [seien] viel zu viele in der Welt." Zur Entdeckung eines Wunderbrunnens bei Aussig unweit Mühlberg meinte er 1828 nach Verkostung des Wassers, das „nur nach dem Pfropfen, der früher einer Branntweinflasche angehörte," schmecke: ,JVach Hahnemanns Ansicht muß das Wasser eben darum viel wirken, weil nichts darin enthalten ist." 5] Offenbar hatte Achim Probleme, an die Wirksamkeit der homöopathischen Verdünnungen zu glauben. Immerhin scheint ihn das Thema doch so sehr interessiert zu haben, daß er sich im Mai 1829 das Organon bestellte. Leider erfahren wir im Unterschied zu Bettine nichts über seine Lektüreeindrücke. In der hinterlassenen Bibliothek läßt sich aber ein weiterer, stärker an praktischer Anwendung orientierter Text von Carl G. Chr. Hartlaub (-1836), der „Kurze Abriß der homöopathischen Methode zur Belehrung für Laien", aus dem gleichen Jahr 1829 nachweisen. Achim oder Bettine müssen also an der selbständigen Anwendung der Homöopathie im Alltag so weit interessiert gewesen sein, daß man weitere Bücher anschaffte. lung waren mesmeristisch); Samuel Hahnemann, Krankenjournal D 34. Kommentarband von Fischbach-Sabel, U. Heidelberg, 1998. 120 seq. (auch mit seiner wechselnden Einschätzung im Organon); Hickmann, R.: Das psorische Leiden der Antonie Volkmann. Edition und Kommentar einer Krankengeschichte aus Hahnemanns Krankenjournalen von 1 819-183 1. Heidelberg, 1 996, 406. 47 Wolfart erkundigte sich wegen eines Patienten namens Löffler, Stüler wegen einer Frau Schoppe; s. Hahnemann, S.: Krankenjournal IGM, D 34 (1830). Transkription von Fischbach-Sabel, U. Hauptband, Heidelberg, 1998, Originalseiten 415 und 151. Stüler war selbst als Patient bei Hahnemann. 48 Vordtriede, 873 (16.7.1830). 49 Vordtriede, 879, 887, 895 ( 1830). 5° Vordtriede, 456 (1824); Zu Adam [von] Müller s. Landfester, U.: Selbstsorge als Staatskunst. Bettine von Arnims politisches Werk. Würzburg, 2000, 288 f. 51 Vordtriede, 736.