Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 186-187. (Budapest, 2004)

KÖZLEMÉNYEK — COMMUNICATIONS - DINGES, Martin: Beitine von Amim (1785-1859), eine für die Homöopathie-engagierte Patientin. Handlungsräume in Familie, Landgut und öffentlichem Raum/Politik. - Bettine von Arnim (1785-1859), egy, a homeopátia iránt elkötelezett páciens. Tevékenységi körök a családban, a gazdaságban és a közéletben/politikában

Goethes zur Homöopathie aus dem Jahr 1820 bekannt waren. Goethe machte sie allerdings gegenüber einer ihr bekannten Korrespondenzpartnerin. 25 Ende August 1828 zurück in Berlin, heilt Necher umgehend Bettines zweiten Sohn Siegmund (1813-1890), der bereits zehn Tage an Fiebern gelitten hatte, mit nur einem ein­zigen Pülverchen. 26 Sein Rat wird auch für Bettines Rödelheimer Verwandtschaft einge­holt. Dort schlug Nechers Fernbehandlung aber nicht so gut an. 27 Auch mußte das soge­nannte „kalte Fieber" ihres Sohnes Siegmund im April des folgenden Jahres erneut durch Nechers Pülverchen vertrieben werden. Bettine will die Rekonvaleszenz des Sechzehnjäh­rigen durch eine „Luftänderung" unterstützen und [ihn] dementsprechend aufs Land zu ihrem Mann schicken. 28 Ende Mai des Jahres 1829 berichtete Bettine an Achim über eine entscheidende Leseer­fahrung. Sie hatte das von Achim bestellte Hauptwerk des Begründers der Homöopathie, Samuel Ilahnemanns Organon der Heilkunst ausgepackt, in dem dieser nach einer medi­zinhistorischen Einleitung zu Vorläufern des Ähnlichkeitsprinzipes die Grundlagen der Plomöopathie darstellt. 29 Bettine könnte das Exemplar der vierten Auflage von 1829 gele­sen haben, das sich heute in der Arnimschen Bibliothek in Weimar nachweisen läßt. 30 Be­sitzvermerke oder Benutzungsspuren weist es - wie die meisten Bücher aus ihrer Biblio­thek - leider nicht auf. Vielleicht ist es ganz bezeichnend, daß ihr Mann der Besteller war: Er scheint eher theoretisch an der Homöopathie interessiert gewesen zu sein, während sie mehr die praktische Anwendung im Blick hatte. Sie schrieb: „Ich habe ein Buch, was für dich gekommen - Organon der Homöopathie ­mit ungemein vielem Interesse gelesen, und danach beschlossen, mein kleines gesundes Heiderlitzchen (= Gisela 1827-1889) jetzt in der Zahnperiode nicht impfen zu lassen. Gott wird's mir noch ein paar Jahre gesund erhalten, die vielen Erfahrungen, die beim Impfen der Kuhpocken gemacht werden, von Drüsen und dergl. und die sich zum Teil auch an unsern Kindern bewährten, sind nicht einladend." 3 ^ Interessant ist, daß Bettine nach der Lektüre umgehend eine praktische Entscheidung gegen die Impfung ihrer eindreivierteljährigen Tochter traf. Hahnemann äußert sich zwar unter dem theoretischen Gesichtspunkt der Krankheitsverdrängung über die Kuhpocken und das Impfen, lehnt es aber nicht ab. Sollte die Entscheidung mit Bettines Organonlektü­re inhaltlich zusammenhängen, so mag es sein, daß sie von den verschiedenen Hinweisen auf problematische Krankheitsverläufe im Umfeld der Kuhpockenimpfung irritiert war. 32 Urzidil, J.: Goethe, Graf J. B. Paar und Hahnemann. Die medizinische Welt, (1932) 865 f.; Ernst H. Schmeer, E. H.: Goethe und die Homöopathie. Zeitschrift für klassische Homöopathie, 41. (1997) 193-198, 193. 26 Vordtriede, 755 (25.8.1828). 27 Vordtriede, 767 (28.9.1828). 28 Vordtriede, 794 (11.4.1829). Zu Achims Beruhigung fügt sie hinzu, daß die Schulangelegenheiten dadurch nicht tangiert wären, da die Lehrer abgereist seien. 29 Hahnemann, A.: Organon der Heilkunst. 4. Auflage, Dresden, 1829. 3 ^ Das Exemplar aus der Arnimschen Guisbibliothek hat jetzt in der LIerzogin Anna Amalia Bibliothek, Weimar, die Signatur B 2827. Insbesondere die Fußnoten stecken voller Kritik an der damaligen Medizin. 31 Vordtriede, 802 (25.5.1829). 32 Hahnemann, S.: Organon Synapse. Die 6 Auflagen von 1810-1842 im Überblick (Hrsg. von Luft, B./ Wischner, M.) Heidelberg, 2001, weist mehrere Stellen aus, an denen sich Hahnemann in der Regel unter dem Gesichts­punkt der gegenseitigen Überlagerung (Verdrängung) von Krankheiten, mit der Wirkung der Kuhpockenim-

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