Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 182-185. (Budapest, 2003)
TANULMÁNYOK - ARTICLES - Antall József - Kapronczay Károly: Das ungarische Gesundheitswesen im Zeitalter des Absolutismus und des Dualismus. (A magyar egészségügy az abszolutizmus és a dualizmus korában)
Ungleichheit 18 ist der Ausgangspunkt der Bewegung der ärztlichen Interessenvertretungen geworden, und gab zugleich auch eine Erklärung der unbesetzten Arztstellen. Das Gesetz des öffentlichen Gesundheitswesens - mit Einbeziehung der Erkenntnisse der Paraxis aus den 1850er Jahren, - paßte die Zahl der Ärzte, genauso wie auch das System der medizinischen Institutionen der Bevölkerungszahl an. Das Gesetz schrieb keine „Norm" vor, aber die staatliche Hilfe, die Erschaffung von Stiftungen für den Krankenhausbau und das System des Anleihens wollten dazu bewegen, daß Städte und größere Siedlungen ein selbständiges Krankenhaus bauen sollten. Auch die Bezirke sollten ihre eigenen Heilinstitutionen von mittlerer Größe gründen. Obwohl das Gesetz des öffentlichen Gesundheitswesens eines der modernsten Konstruktionen in Europa war, muß doch zugegeben werden, daß es nach seiner Inkraftsetzung mit Recht kritisiert wurde. Es darf aber behauptet werden, daß es trotzdem der Erhöhung der medizinischen Zustände diente, die zur Jahrhundertwende schon auf europäischem Niveau standen. Die Zahl der heimischen Ärzte erhöhte sich dank dieses Gesetzes, sowie der Anspruch einer weiteren Reform auf dem Gebiet der medizinischen Ausbildung. Es stellte sich aber heraus, daß die zwei medizinischen Fakultäten die notwendige Zahl der Ärzte nicht sicherstellen konnten, so meldete sich im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wieder die Notwendigkeit der Gründung einer dritten, sogar vierten medizinischen Fakultät. Aus materiellen Gründen konnte aber diese Frage bis zum I. Weltkrieg nicht verwirklicht werden. Es lohnt sich zu betrachten, wie sich die Zahl der Ärzte entwickelte: 1876 arbeiteten im historischen Ungarn 2000 Ärzte, 1900 waren es schon 4811, 1914 ist die Zahl bereits auf 5850 gestiegen. Die offiziellen Statistiken stellten jedoch fest, daß noch immer 500 Ärzte fehlten, die die Bevölkerungszahl ringend benötigt hätte. Die Ursache des Mangels war, daß viele Ärzte in Städten praktizierten, und so manche nicht auf ungarischen Gebiet, sondern irgendwo in der Monarchie arbeiteten. Viele Hörer studierten an der Wiener Universität, von denen nicht alle zurückkehrten. Nach den offiziellen Statistiken des Jahres 1910 studierten und graduierten von den 5192 Studenten 1159 in Wien. 19 Durch die Wirkung des Gesetzes gab es einen deutlichen Fortschritt auf dem Gebiet der Krankenpflege und des Hospitalwesens. Die Behandlung war gratis für die Armen, diejenigen, die ein Einkommen oder Vermögen besaßen, mußten aber für die Behandlung bezahlen. Für die letztere Schicht boten die Krankenkassen und Versicherungsgesellschaften verschiedene Möglichkeiten. Von den 1870er Jahren angefangen entwickelten sich unabhängig voneinander zwei vollkommen abweichende Unfallsicherungen, - es war eine Arbeits- und eine Gewerbehygiene. 20 Das wichtigste Gebiet für die Krankenpflege und der Bonifikation sicherten die Krankenhäuser, die als das Hauptgebiet der Krankenpflege für die Armut galten. Das wurde im XV. Absatz des Gesetzes vom Jahr 1876 geregelt. Die Krankenhäuser wurden von der Armenpflege vollkommen getrennt, und traten zum Hauptgebiet der Heiltätigkeit hervor. 18 Antall J. - Kapronczay K.: Fodor József és az iskolaegészségügy. Magyar Pedagógia, 1975. 2. 191-200. 19 Kapronczay K: A magyar orvostársadalom helyzete és szervezetei. 1867-1945. Manuskript im Semmelweis Archiv für Geschichte der Medizin, Datensammlung, No. 63. 20 Kapronczay K.: Adalékok a hazai iparegészségügy fejlődéséhez (1945-ig). Ergonómia, 1988. 4. 211-219.