Magyar László szerk.: Orvostörténeti Közlemények 178-181. (Budapest, 2002)

KÖZLEMÉNYEK - COMMUNICATIONS - Killyen, Hansgeorg von: Die Rolle der siebenbürgisch-sächsischen Vereine in der Förderung des Gesundheitswesens im Zeitraum 1880-1944

Hermannstädter Allgemeiner Krankenversicherungsverein Dieser Verein wurde auf Initiative einiger Ärzte von Hermannstadt im Jahre 1883 ins Leben gerufen. Um finanziell überleben zu können, mußte der Verein im Jahre 1894 als Filiale der „Budapester Krankenkassa" weitergeführt werden. In diesem Jahr hatte er 310 Mitglieder. Sein Wirken in der gesundheitlichen Versorgung der ärmeren sozialen Schichten war von großer Bedeutung. J Evangelischer Krankenpflegeanstalt Diese Institution wurde am 4. November 1888 ins Leben gerufen. Die Kranken­pflegeanstalt war eine Einrichtung des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde zu Hermannstadt. In der Vorbereitung der Gründung dieser Anstalt hatte das Presbyterium eine Kommission ernannt, deren Vorsitzender der Stadtpfarrer war. Weitere Mitglieder der Kommission waren 3 Presbyter, 3 Ärzte, 3 Vertreterinnen des Evangelischen Frauenvereins sowie die Oberin des Franz-Josef-Bürgerspitals. In der Anstalt selbst wirkten neben der Oberin drei Pflegeschwestern, die hauptamtlich die Funktion von Gemeindeschwestern inne hatten. Die Krankenpflegeanstalt bildete regelmäßig Lehrschwestern aus, die nach ihrer Schulung zu ländlichen Gemeindeschwestern berufen wurden. 14 Die Schwestern der Evangelischen Krankenpflegeanstalt hatte zunächst die Arbeiten im Anstaltshaus zu versehen, dann die Privatpflege außerhalb des Hauses und den Pflegedienst in den beiden Abteilungen des Franz-Josef-Bürgerspitals und zwar in den Abteilungen für Innere Medizin und Chirurgie. Die Pflegeanstalt hatte 12 Betten, die von minderbemittelten Kranken belegt waren. Die Einnahmen der Anstalt ergaben sich aus Pflegegebühren, aus Zuzahlungen seitens des Spitalfonds sowie aus Spenden. Die Spenden waren Zuwendungen anläßlich von Todesfällen, Erträge von Benefizkonzerten des Männergesangsvereins sowie weiterer musikalisch-künstlerischer Veranstaltungen, Spenden der zwei Banken Hermannstadts (der Allgemeinen Sparkassa sowie der ,,AIbina"-Bank), Spenden vom Rot­Kreuz-Komitatsausschuß, Autorenhonorare die in Spenden umgewandelt wurden, Sammlungen der Kirchengemeinde zu Hermannstadt sowie auch Spenden seitens einiger Gustav-Adolf-Vereine des Auslandes wie z. B. aus Wiesbaden und Eisenach. Kurz nach der Gründung der Evangelischen Krankenpflegeanstalt entstanden Zweigniederlassungen und zwar zunächst in allen siebenbürgisch-sächsischen Städten, später dann auch in den ländlichen Gemeinden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Gemeindeschwestern in das Netz der Evangelischen Fürsorge integriert. Das Patientengut der Hermannstädter Pflegeanstalt stammte nicht nur aus der Stadt sondern aus verschiedenen Orten. Im Jahre 1893 werden beispielsweise Patienten aus 25 unterschiedlichen siebenbürgisch-sächsischen Gemeinden und auch aus nichtsächsischen Ortschaften innerhalb und außerhalb Siebenbürgens, wie aus szeklerischen Sankt Georgen 13 Jahresbericht des Hermannstädter allgemeinen Kranken-Unterstützungsvereines über das abgelaufene Vereinsjahr 1895, Hermannstadt 1896. Sonderdruck. 10 S. 14 Fünfter Jahresbericht der evang. Krankenpflegeanstalt A. B. in Hermannstadt über das Jahr 1893. Hermannstadt, 1894, Sonderdruck, 14 S.

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