Magyar László szerk.: Orvostörténeti Közlemények 178-181. (Budapest, 2002)
KÖZLEMÉNYEK - COMMUNICATIONS - Killyen, Hansgeorg von: Die Rolle der siebenbürgisch-sächsischen Vereine in der Förderung des Gesundheitswesens im Zeitraum 1880-1944
2. Über viele Jahrzehnte hindurch war der Bischof der siebenbürgischen Landeskirche auch aktiver Vorsitzender des Landeskundevereins. Harald Zimmermann schreibt diesbezüglich folgendes: „Man sprach von den Vereinstagen und meinte damit die Gesamtheit oft recht verschiedenartiger Veranstaltungen, die sich um den Landeskundeverein gesetzte wissenschaftliche Zentrum gruppierte. Liest man die bis 1914 gedruckten Tagungsberichte, so wird verständlich, dass solche Zusammenkünfte stolze Empfindungen auslösten.." 6 Die evangelische Kirche hatte also Führungsrolle auch im Leben vieler Vereine. Die Sachsen suchten und bestätigten somit durch ihre Vereinstätigkeit ihre ethnische Identität und Eigenexistenz, nachdem ihre politische und territoriale Autonomie sowie ihre Verwaltungsstrukturen im Zuge des österreichischungarischen Ausgleichs nach 1867 verloren gegangen waren. Aus der Entstehungschronik der Vereine sollen tabellarisch jene siebenbürgischsächsischen Verbände Hermannstadts genannt werden, die primär oder sekundär sozialkaritative Ziele verfolgten und die im kleineren und oft auch im größeren, ja entscheidendem Maße zum sanitär-hygienischen Fortschritt der Stadt Hermannstadt und ihres Umlandes beigetragen haben. 7 Tab. 1 : Siebenbürgisch-sächsische Vereine zu Hermannstadt von 1840 bis 1945, die sozial-karitative Aufgaben hatten Jahr Namen der Assoziation sowie wesentliche Ereignisse 1840 Gründung des Gewerbevereins (des späteren Gewerbe- und Handwerksvereins) 1845 Gründung des Männer-Turnvereins in Hermannstadt 1847 Der Hermannstädter Frauenverein (zunächst als „Verein zur Verschönerung der ev. Kirche") 1848 Bildung des Hilfsvereins zur Unterstützung der Kriegsgeschädigten (Groschenverein) 1849 Der Siebenbürgische Verein für Naturwissenschaften wird gegründet 1862 Der Gymnastikverein wird ins Leben gerufen 1865 Der Arbeiter-Bildungsverein entsteht 1867 Gründung des ersten Konsumvereins 1875 Der erste Siebenbürgische Dachverband aller ev. Frauenvereine wird gebildet 1879 Bildung des Verschönerungsvereins in Hermannstadt 1881 Der Siebenbürgische Karpatenverein wird ins Leben gerufen 1880 & 1882 Der Hermannstädter Verschönerungsverein legt den Park am Bahnhof bzw. den Erlenpark an 1883 Eröffnung der Arbeiter-Krankenkasse 1884 Gründung des Allgemeinen Evangelischen Frauenvereins 6 Zimmermann, Harald: Der Verein für Siebenbürgische Landeskunde. In: Epoche der Entscheidungen. Köln, Wien 1983,231 -247. 7 Fabini, Hermann und Alida Fabini: Hermannstadt: Porträt einer Stadt. Monumente-Verlag, Hermannstadt 2000. 191-192