Magyar László szerk.: Orvostörténeti Közlemények 178-181. (Budapest, 2002)

KÖZLEMÉNYEK - COMMUNICATIONS - Killyen, Hansgeorg von: Die Rolle der siebenbürgisch-sächsischen Vereine in der Förderung des Gesundheitswesens im Zeitraum 1880-1944

DIE ROLLE DER SIEBENBÜRGISCH-SÄCHSISCHEN VEREINE IN DER FÖRDERUNG DES GESUNDHEITSWESENS IM ZEITRAUM 1880-1944 HANSGEORG VON KILLYEN Vom soziologischen Standpunkt aus sind Vereine, Assoziationen, Genossenschaften, Verbände und ähnliche Organisationen Sekundärgruppen menschlicher Zusammenschlüsse. Vor ihnen stehen historisch und politisch gesehen die sozialen Primärstrukturen wie Familie, Sippe und Gemeinde. Bekanntermaßen sind Vereine Zweckzusammenschlüsse. Nach Ernst Wallner lassen sie sich folgendermaßen ordnen 1 : 1. Zusammenschlüsse auf finanzieller Grundlage und mit geldwirtschaftlichen Zielen wie z.B. die Vorschussvereine, Verkaufsgenossenschaften und die Sparkassen. 2. Berufsvereine wie die Landwirtschaftsverbände oder die Organisationen der Handwerker, Lehrer, Ärzte. 3. Hilfs- und Schutzvereine wie die der Feuerwehr, des Roten Kreuzes, die Krankenschutzvereine, die Wohlfahrtsverbände, die Arbeiter-Versicherungs-Vereine und auch im Falle Siebenbürgens der Kinderschutzverein. 4. Vereine, die schwerpunktmäßig kulturelle Belange - im weitesten Sinne des Begriffes Kultur - zum Ziel haben wie Kunst- und Sammlervereine, Musik- und Sportverbände etc. 5. Hobbyvereine, wie Kleintierzuchverbände. 6. Reine Geselligkeitsvereine z.B. die Fastnachtsvereine. 7. Vereine, bei denen die Alterklassen Kriterium sind, also Seniorenclubs, Jugendverbände etc. Die Vereine und Verbände wie sie heute in allen Ländern des Abendlandes anzutreffen sind, sind kulturhistorisch gesehen Produkte des 19. und des 20. Jahrhundeiis. Sie ersetzten die noch aus dem Mittelalter stammenden festen und strengen sozialen Strukturen der Korporationen, Zünfte und Gilden und sind zum Unterschied zu diesen in den meisten Fällen freiwillige Zusammenschlüsse. Sie entstanden im Zuge der Aufklärung und des Liberalismus. Zu ihrer Genese hat auch die Bewußtwerdung von Hilfs- und Unterstützungsnotwendigkeiten bei Kranken und sozial Minderbemittelten geführt. Wallner, M. Ernst: Strukturen und Funktionen des siebenbürgisch-sächsischen Vereins-, Genossenschafts- und Verbandswesens. In: Forschungen zur Volks- und Landeskunde. Bd. 36. Nr. KHermannstadt 1993), 18-31.

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