Magyar László szerk.: Orvostörténeti közlemények 158-165. (Budapest, 1997-1998)
BARÁTOK, MUNKATÁRSAK, TANÍTVÁNYOK — FRIENDS, COLLEAGUES AND DISCIPLES - Schultheisz Emil: Filozófia a humanizmuskori orvosi stúdiumban
wirkte gleichzeitig als „ consiliarius anatomicus " in Padua. Beweise für die Bedeutung des Philosophiestudiums sind verschiedene propädeutische Schriften: De modo studendi bzw. De modo docendi für das Medizinstudium. Die Autoren der im 16. Jahrhundert verlegten Anleitungen zum Lernen und Lehre in der Medizin, übersehen die Bedeutung der Philosophie nicht. Martin Steinpeis, Professor der Medizin an der Universität Wien, räumt in seinem De modo studendi seu legendi in medicina (1520) den philosophischen Schriften genügend Platz ein. So auch der namhafte Humanist und Arzt, Janus Cornarius in dem 1545 erschienenen De rectis medicináé studiis amplectendis. Hieronymus Mercurialis hielt spezielle Vorlesungen über die Methode des Medizinstudiums. In der hinterbliebenen Handschrift De modo studendi (um 1570) sind Piaton, Aristoteles und dessen Schüler Theophrastus unter den dringend empfohlenen Autoren verzeichnet, neben den Klassiker der Medizin sowie die Neoterici, Vesal und Fernel. Ähnlich äussert sich der dänische Arzt, Philosoph und Theologe, Caspar Bartholin im Consilium de studio medico inchoando continuando et absolvendo (1626). Logik und Naturphilosophie sei für den Arzt unentbehrlich, wobei auch Metaphysik nicht zu vernachlässigen ist, schreibt Bartholin. Gering ist die Zahl jener Humanisten, die die „Einheit" von Philosophie und Medizin nicht akzeptieren. Coluccio Salutati versucht die beiden Fächer zu trennen. Doch ist er gezwungen den naturphilosophisch-späkulativen Charakter der Schulmedizin anzuerkennen. (Keil). Gegenstand der Vorlesungen sind überwiegend Aristoteles-Texte, die zunächst ausserhalb der Universitäten entstehen. Mit entsprechenden Kommentaren wird ein humanistischer Aristotelismus vorgetragen, basierend auf dem griechischen Urtext, der an den Universitäten auch im medizinischen Bereich gelesen wird. Allerdings ist hier der Übergang fliessend: traditioneller und humanistischer Aristotelismus wirken in der Universitätsphilosophie noch eine Weile nebeneinander. Im Lehrprogramm der Mediziner — beginnend an der Artistenfakultät — sind die Schriften des Aristoteles für Logik und Naturphilosophie als libri studendi bzw. libri formales vorgeschrieben. Es gibt AtistotelesKommentare von späteren Medizinprofessoren die sie wahrscheinlich noch als magistri artium für ihre Vorlesungen verfasst haben. Bemerkenswert ist, dass im 16-ten Jahrhundert der Unterricht sich nicht nur auf vorgeschriebene Kommentare und Quaestiones stüzte, sondern auch auf Schulkompendien der Professoren bzw. der magistri legentes, die keine Lehrstuhlinhaber waren. Unter den Verfassern befanden sich nicht wenige Ärzte. Die enge Verbindung der Naturwissenschaften und der Medizin mit der Philosophie ist kennzeichnend für den medizinischen Lehrplan. Bald erscheint an den Universitäten auch die platonische Philosophie, als Lehrfach allerdings selten obligatorisch. Ende des 16-ten Jahrhunderts werden einige bevorzugte Werke von Piaton in den Lehrplan der oberen Fakultäten einiger Universitäten einbezogen. So z.B. Parmenides an der Theologischen, Timaios an der Medizinischen Fakultät. Platonismus in seinen verschiedenen Filiationen, Aristotelismus in seinen verschiedenen Auffassungen sind im 16-ten Jahrhundert verquickt. Eine nicht geringe Bedeutung kommt den verschiedenen Richtungen des Neuplatonismus zu. Einflüsse des Florentiner Neuplatonismus hatten sich in der Medizin bereits durchgesetzt, womit die Astromedizin zur neuen Blüte kommt. Der Neuplatonismus hat die geeigneten Voraussetzungen für die Erweiterung der Abstraktionsfähigkeit bereitgestellt, ohne die die Naturwissenschaft und damit die Medizin sich nicht weiter entwickelt hätte. In die Grundausbildung wurde die