Magyar László szerk.: Orvostörténeti közlemények 158-165. (Budapest, 1997-1998)
BARÁTOK, MUNKATÁRSAK, TANÍTVÁNYOK — FRIENDS, COLLEAGUES AND DISCIPLES - Magyar László András: Agrippa szatírája az orvosokról
tor sit Philosopho et medico anteponendus?" verfassten Controversie entdeckt. Beroaldo selbst aber beruft sich auf klassische Vorbilder: Das Original des beroladischen Werkes — wie es vom Autor des Artikels hingewiesen wurde — war eine Controversie von Quintilian (Deel, minores 268.), die in der römischen Rechtsbildung zur rhetorischen Übung bzw. zum Redemuster diente. Die eigentliche Wurzel aber der römischen Controversien befinden sich jedoch in der griechischen neueren Komödie. Die andere Quellengruppe der beroladischen — und zugleich auch der agrippäischen — Arztesatire war eine humanistische Gattung, als deren ersten Autor Francesco Petrarca benennt werden kann. Später aber befinden sich die Elementen der teils humanistischen, teils klassischen Arztesatiren auch in den Werken solcher Autoren, wie Salutati, G. D'Arezzo, G. Baldi da Faenza oder G. Pico de Mirandola waren. Nach der geschichtlichen Analyse weist der Artikel, mit besonderer Berücksichtigung der Werken des 16. und 17. Jahrhunderts auch auf dem Nachleben des Themas hin. Die dritte Quellengruppe kann typischerweise in der „Verteidigungsreden" der Controversien, nämlich in der sogenannten Enkomien, Lobreden bezeichen werden: hier können wir vor allem über den direkten Einlluss des Erasmus (Encomium medicináé) reden. Der Artikel endet sich mit der Anführung der Faktoren, welche die, in den damaligen Zeiten so ungewöhnliche Abweisung des Werkes verursachen könnten. Diese scheinen die folgende zu sein: a) Die Rache der beschimpften Instituten, nämlich der Universitäten; b) Die „Äusserzunftigkeit" von Agrippa und endlich; c) seine Persönlichkeit bzw. Agrippas frühere, ärztliche und rechtwissenschaftliche Tätigkeit in den Niederländen.