Varga Benedek szerk.: Orvostörténeti közlemények 147-148. (Budapest, 1994)

TANULMÁNYOK - ESSAYS - Kaiser, Wolfram: Das ungarische Medizinstudium des 18. Jh. an der Universität Halle

42 Comm. Hist. Artis Med. 147—148. (1994) Name und Heimatort Immatrikulations­termin Disputations­termin Präses Titel der Disputation (Dissertation) Michael Gottlieb Agnethler, Nagyszeben 13. 10. 1742 1. 2. 1751 sine praeside De lauro Elias Trangus, Szeben 26. 10. 1728 Marz 1754 — ohne Dissertation Johannes Apostolovics, Buda 18. 5. 1754 10. 10. 1757 Büchner De modo quo affectus animi in corpus humá­num agunt generatim Peter Milloradowics, Újvidék 28. 4. 1764 20. 9. 1769 sine praeside De surditate et retropul­sa crusta lactea Paul Christian Weiskircher, Brassó 12. 5. 1769 1. 3. 1771 in absentia De similitudine quae plurimas inter haemorr­hagias verasque inflam­matione intercedit Johannes Manikati Saphrani, Nagyszeben 18. 10. 1776 11. 8. 1781 sine praeside De clysteribus eorum­que effectibus Nach Büchners Ableben im Jahre 1769 waren es studentische Enizelgänger-Aktivitäten, wenn es in Halle noch zu einigen ungarischen Graduierungen kam. Die große Zeit des halleschen Ungarn­Studiums war zu Ende gegangen. An sie zu erinnern erscheint aber angebracht, wenn es anläßlich der 300-Jahr-Feier der Universität Halle darum geht, die Sternstunden der Gründungsära herauszustellen. Dazu gehört auch die Vielfalt der Ungarn-Beziehungen, die sich nicht auf die Medizin beschränkten, sich aber besonders für diese Fachrichtung äußerst fruchtbar auswirkten. Zeugnisse dieser ungarisch—halleschen Wechselseitigkeit in der Medizin des 18. Jahrhunderts sind nicht nur in den zuständigen Archiven aufzuspüren. In Holleben unweit Halle befindet sich die Grabes­kirche von David Samuel Madai, der damals die lokale Medikamenten-Expedition zur wirtschaftlichen Blüte führte. Im benachbarten Benkendorf ist an dem von ihm erworbenen Gut noch heute das Madai­sche Familienwappen zu sehen. Im Mansfeldischen liegt das Schloß Seeburg, das zeitweilig in Madai­schem Besitz war; bereits István Weszprémi hat diese Liegenschaft im Rahmen seiner Madai­Biographie erwähnt. Es gibt also durchaus auch jetzt noch Anlaufpunkte für einen Ungarn, der von Halle aus auf den Spuren seiner einst hier tätig gewesenen Landsleute wandeln will. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch ein Vorgang aus der jüngeren Geschichte, der auf die 250-Jahr­Feier der Universität Halle im Jahre 1944 zurückblendet. Die Kriegsereignisse brachten es damals mit sich, daß Teile der Medizinischen Fakultät Debrecen nach Halle verlagert wurden. Eine Reihe von un­garischen Medizinstudenten nahm damals Gelegenheit, sich dort den Aufgaben von Doktorat und Ap­probation zu stellen. Das mag mehr oder minder als Zufallsgeschehnis zu betrachten sein, sollte aber bei einer Auflistung ungarisch—hallescher Wechselbeziehungen in der Ars medica Erwähnung finden. Abschließend darf darauf hingewiesen werden, daß ein ungarisch —deutsches Forschungsprojekt 1994 in einer Buchedition Ausdruck finden wird, in welcher die Geschichte der Wissenschaftsverbindungen beider Länder vor allem unter dem Aspekt vom Medizin und Naturwissenschaften nachzulesen sein wird. Prof. Dr. med. habil. Dr. phil. WOLFRAM KAISER Heiurich-Heine-Straße 3 06114 Halle, Deutschland

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