Magyar László szerk.: Orvostörténeti közlemények 133-140. (Budapest, 1991-1992)

TANULMÁNYOK — ESSAYS - Kapronczay, Károly: Ungarisch—polnische Kontakte auf dem Gebiet der Medizin

als Lehrkräfte. Ihre Tore mußten aber bald geschlossen werden. Eine zeitweilige Rolle spielte auch die durch Sigismund im Jahre 1386 in Buda (Altofen) gegründete Universität. Im Jahre 1467 — genau hundert Jahre nach der Gründung der Pécser Universität, versuchte der König Matthias in Pozsony (Pressburg) mit der Academia Istropolitana eine Ausbildungsstätte ins Leben zu rufen. Auch diese konnte sich nicht bewähren, obzwar noch so ausgezeichnete Wissenschaftler, unter ihnen auch polnische Professoren, die Lehrstühle bekleideten 1 . Die ungarischen Studenten mußten also im Ausland ihre höhere Bildung aneignen. Im XIV. und XV. Jahrhundert spielten neben den italienischen Universitäten besonders Wien, und ihre Universität eine hervorragende Rolle, wo die geographischen Gegebenheiten eine wichtige Betonung erhielten. Die Wiener Universität wurde von den ungarischen Studenten ab 1366 besucht. In jenem Jahr wurde zugelich die ungarische Nation „natio Ungarorum "als vierte Nation 2 gegründet. Es soll hier erwähnt werden, daß sich die polnischen Studenten, seit der Gründung dieser Nation, anschlössen, und deshalb das Schriftenmaterial der „natio Ungarorum" auch für die polnische Kultur- und Medizingeschichte eine wichtige Quelle bedeutet 3 . Dadurch ist die geistige Wirkung der Wiener Universität auf das ungarische Sprachgebiet hoch einzuschätzen, was sich besonders auf dem Gebiet des Schulwesens bemerkbar machte, und eben im XIV. Jahrhundert einen beträchtlichen Fortschritt aufweist. An die in Altofen 1389 durch Sigismund gegründete Universität wurden aus Wien Professoren eingeladen. Zur Zeit der Hussitenbewegung war die Auswirkung der Prager Universität auf das ungarische Gebiet sehr bedeutend. Die ungarischen Studenten der Prager Universität, zurückgekehrt nach Ungarn trugen sie beträchtlich dazu bei, daß sich die hussitistischen Ideen auch in Ungarn verbreiten konnten. In der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts kann Krakau die meisten ungarischen Studenten aufweisen. Ihre Bedeutung auf dem Gebiet der Ausbildung der ungarischen Intelligenz 4 wird nach der Schlacht bei Mohács (1526) und nach dem Vorstoß der Reformation geschwächt. Die engem ungarisch —polnischen kulturellen Beziehungen werden in der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts auch dadurch bewiesen, daß sich im Jahre 1463 die meisten ungarischen Studenten immatrikulieren ließen, wo ein Viertel des Studenten­bestandes Ungarn waren. Sehr hoch war die Zahl der ungarischen Studenten zwischen den Jahren 1484—1493. Im XV. Jahr­hundert studierten an der Krakauer Universität insgesamt 2297 ungarische Studenten, zwischen 1460 1500 waren es 1673. In den ersten anderthalb Jahrzehnten des XV. Jahrhunderts ließen sich durchschnittlich 40—50 Studenten immatrikulieren; in den Jahren zwischen 1516—1525 fiel diese Zahl auf jährlich 30 zurück. Nach der Niederlage bei Mohács hat sich diese Zahl immer mehr verringert. 1 Kovács, Endre: Magyarok az idő sodrában (Ungarn in den Strömungen der Zeiten). Budapest, Gondolat, 1973 2 Ábel, Jenő: Egyetemeink a középkorban (Ungarische Universitäten im Mittelalter). Budapest, 1881. Schrauff, Károly: Magyarországi tanulók a bécsi egyetemen (Ungarische Studenten an der Wiener Universität). Budapest, MTA, 1 1 Schrauff, Károly: A bécsi egyetem magyar nemzetének anyakönyvei 1453—1630 (Die Matrikeln der ungarischen Nation an der Wiener Universität). Budapest, MTA, 1902. Die Matrikeln der Universität Wien. Wien, 1891. I. Bd. (1377—1450), II. Bd. (1451—1560), III. Bd. 1561 — 1630 Aschbach, Joseph: Geschichte der Wiener Universität. Wien, 1865. I. II. Bde Fraknói, Vilmos: Magyarországi tanárok és tanulók a bécsi egyetemen a XV. és XVI. században (Professoren und Studenten aus Ungarn an der Wiener Universität im XV. und XVI. Jahrhundert). Budapest, 1874 Fraknói, Vilmos: Adatok a hazai és a külföldi iskolázás történetéhez a XV. és XVI. században (Beiträge zur Geschichte der heimatlichen und ausländischen Schulung im XV. und XVI. Jahrhundert). Századok. 1875. S. 607—677 4 Ábel, Jenő: A krakkói egyetem magyar hallgatói (Ungarische Studenten an der Krakauer Universität). Budapest, 1881 Album Studiosorum Universitatis Cracoviensis. I. Bd. (1400—1487), Krakau, 1887. II. Bd. (1490—1551), Krakau, 1892; Miller, J. F.: Regestrum bursae Cracoviensis Ungarorum. Buda, 1821 Schrauff, Károly: A krakkói egyetem és a magyar tanulók háza lakóinak névjegyzéke (1493—1658) (Die Krakauer Universität und die Namenregister der Einwohner des Hauses der ungarischen Studenten). Budapest, 1893 Babrowski, Jan: Krakkó és a krakkói egyetem szerepe a magyar kultúra történetében (Krakau und die Rolle der Krakauer Universität in der Geschichte der ungarischen Kultur). Tanulmányok a lengyel— magyar irodalmi kapcsolat történetéből (Studien aus der Geschichte der polnisch —ungarischen literarischen Kontakte). Budapest, Akademischer Verlag, 1969. S. 55—70

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