Magyar László szerk.: Orvostörténeti közlemények 133-140. (Budapest, 1991-1992)
TANULMÁNYOK — ESSAYS - Vida, Mária: Die Heilige Elisabeth und die Betreuung der Aussätzigen in den Legenden und den ikonographischen Andenken des mittelalterlichen Ungarns
Rosenbäumchen porträtierte, wo das Bäumchen aus einem, in ihrer rechten Hand gehaltenen Korb aufgeht. 62 Von dieser Zeit, den 1470-er Jahren an, erscheinen bei Elisabeths Füßen die aussätzigen Bettler, mit Handkrücken, ohne Füße, die abgesetzten Gliedmassen in weißes Linnen verhüllt. 63 In der einen Hand hält Elisabeth eine Schale. Auf der Schale sind rituell Brot, Trauben und Ei zu sehen. Brot und Traube symbolisieren die Wandlung, das Ei aber das Leben. In der anderen Hand hält sie manchmal einen Wassereimer. Bekleidet mit diesen Attributen wird sie oft mit den Märtyrer-Heiligen: der Heiligen Barbara, Katharina, Apollonia, Agnes, usw. gemeinsam dargestellt. Als frühestes Werk ist hier der Sankt-Andreas-Altar, mit anderem Namen der „Altar der Allerheiligen" zu erwähnen, wo der Meister Elisabeth und den in Pannónia geborenen Heiligen, Martin von Tours, in der Gesellschaft eines Bettlers abgemalt hatte. In der heimischen Ikonographie ist die Gestalt des Leprosen ebenso wie in der europäischen Malerei, neben dem Heiligen Martin die charakteristiche Figur. Die Gestalt des leprotischen Donators ist auch auf unserem Bild zu sehen. Die Figur ist äußerst expressiv: die beiden Beine sind abgesetzt; die deformierten Hände halten eine Krücke; auf dem Haupt trägt er — vielleicht als vorschriftsgemäßes Gewand — eine weiße, leinenartige Mütze, und ein kurzes weißes Hemd am Leib. Nach dem Wunsch der Margit von Thurzó, Donator des Votivsaltars, kam ihre Gestalt auch auf den „Altar der heilenden-helfenden-Heiligen" hin. 64 Der Meister des nach Margarete von Antiochien benannten Hauptaltars malte in Malompatak (Mlynica), zwischen 1515—1520, neben den LegendenSzenen der Namensgeberin an der Seite Elisabeths auch die Heilige Katharina, die Heilige Margarethe von Cortona, und die Selige Ida; auf den äußeren Tafeln Apollonia, Lucia und Regina (die in Ungarn von den Hautkranken zur Hilfe gerufen wird), dann die gegen fieberhafte Krankheiten, Augenbeschwerden und Epidemien schützende Genoveva; endlich am Giebel, an der Seite des Heiligen Antons des Eremiten, die beiden Heiligen: Kosmas und Damian hin. Das soziale Verhalten des leitenden Bürgertums von Kassa kann am Beispiel des Stadtrats Bertalan Czottman, dem Beruf nach Apotheker aufgewiesen werden. Als Czottmann 1516 die Apotheke an seinen Schwiegersohn übergab, hatte er für die Heilige-Elisabeth-Kathedrale mit dem Meister János Babocsay ein 62 Radocsay, D.: a. O. a. O. (185) Fußnote 437. Daten: Holz, Tempera, 138X163 cm. (Apollonia neben Margarethe) — Szepeshely; Czobor, B.: Árpád-kori Dyptichon (Das Dyptichon aus der Árpádenzeit) Archeológiai Értesítő (Archeologischer Anzeiger), X. (1980), Nr. 4. 336.; Magyarországi Szt. Erzsébet képei (Die Bilder der ungarländischen Hl. Elisabeth). Egyházművészeti Lap (Blatt für kirchliche Kunst), Jahrgang 33,60,97,129.; vgl. Vida, M.: Die heilenden Schutzpatronen ... Datensammlung des Semmelweis-Museums 6693—78. 99/b, 101—102 63 Vida, M.: Die medizinische Praxis ... a. O. a. O. 49* 64 Vida, M.: Ebenda Hl. Elisabeth an der rechten Seite. Wandbild (Kőszeg, 1380—1400)