Magyar László szerk.: Orvostörténeti közlemények 133-140. (Budapest, 1991-1992)
TANULMÁNYOK — ESSAYS - Vida, Mária: Die Heilige Elisabeth und die Betreuung der Aussätzigen in den Legenden und den ikonographischen Andenken des mittelalterlichen Ungarns
Franziskus als Musterbild betrachtete. 5 Auf ihren eigenen Wunsch wurde sie in der Kapelle des HeiligenFranziskus-Krankenhauses von Marburg zur ewigen Ruhe beigesetzt, und ihre Reliquien wurden von den Franziskanern aufbewahrt. 6 Es ist also kein Zufall, daß ihr Kult eben unter den Johannitern, Dominikanern und Franziskanern verbreitet, und die Kirchen bzw. Krankenhäuser in Europa über sie benannt wurden. 7 Den Grund, ihren Namen mit Leprosorien zusammenzukuppeln hatten nicht ihr Leben bloß, sondern auch die Legenden über sie geliefert. Den Legenden nach soll sie die Leprotiker behandelt, sie ja in den Bett ihres Gatten gelegt haben. Die Leprosus-Legende ist zwar die Übernahme einer im 13. Jh. entstandenen Wanderlegende, 8 hat sie jedoch eine Bedeutung. Dadurch nämlich, daß eine Geschichte über eine namenlose Frau im Lebenslauf einer am meisten verehrten Heiligen des 13. Jh. Platz gewann, erhielt dadurch einen Akzent, und ließ die Aufmerksamkeit noch mehr auf die Problematik der Lepra richten. Ich nahm mir nicht vor, über die heimischen Elisabeth-Legenden und Hymnen in dieser Studie einen Überblick darzubieten. Ich möchte bloß die auf die Leprosen und ihre Therapie bezügliche Literatur erwähnen, bzw. auf die lebensgeschichtlichen Details hinweisen. 9 Unser frühestes Andenken ist eine Hymne der Heiligen Elisabeth, Bruchteil eines frank-römischen Messbuchs 13. Jhs., (Eigentum der Universitätsbibliothek von Budapest), in dem es auch über die Genesung der Leprosen handelt: „LEPRAEMUNDANSLABE TACTOS CLA UDOS PONIS ETATRACTOS IN PEDUM OFFICIIS. " Unsere Messbücher hatten den Text aus den 14—15. Jhn. unverändert übernommen. Breviárium (1341 OSzK), Psalterium (vor 1419, OSzK) das Preßburger Messbuch (1341, OSzK), 10 Cantonale (15. Jh. Christliches Museum zu Esztergom), Breviar von István Nagylaki (15. Jh. OSzK) u. a. m. Unsere Legenden hatten — vorzüglich auf der Spur der Legenda Aurea von Jacobus Voragine (um 1230—1298) — auch die Leprosus-Legende aufgearbeitet. So wird es in der Predigtsammlung Promerii sermonum de Sanctis ( 1489). des Franziskanermönchs, Theologieprofessors und Schriftstellers Pelbartus de Temesvár (1435—1504), in lateinischer in dem Erdy-Kodex (1527) und dem Tihanyer-Kodex (1530—1532) in ungarischer Sprache vorgetragen." Die früheste Leprosos-Legende ist die Elisabeth-Tag-Predigt (1341): „De saneta Elisabeth (Pozsony; Preßburg:heute Bratislava, Bibliothek des Kapitels) sein Text ist das folgende: Eec ergo prudens et deo digna matróna residens cum marito suo in Castro Thüringiue, quod machpruch (rectius: Wartburg) uocatut; in omni timore et obedientia deo seruiens et uiro suo obediens, multa sanetitate et perfeccione pollebat, ecclasiam et sacerdotes preeipua deueocione honorabat, pauperum et infirmorum maximum curam habebat et uniuersis necessitatibus, prout fas erat, ita ut plurique, dum lanlgrauius eubiculum suum ex 5 Bogyay, T: Szent Erzsébet magyarsága (Das Ungartum der Heiligen Elisabeth). Eleiünk (Unser Leben) München, 13 (1981), Nr. 1.1 6 Montalembert-Städtler, J. Ph.: Leben der Heiligen Elisabeth von Ungarn. Aachen, 1837. 378 7 Pásztor, L.: A magyarság vallásos elete a Jagellók korában (Das religiöse Leben der Ungaren im Zeitalter der Jagellonen). Bp. 1940; Somogyi, Z.: a. O. a. O. 8 Mencken: Scriptores rerum Germanicarum. T. II. Lipsiae, 1778. 1987—2006. — Die Legende kommt in dem 1923 gechriebenen Suffix der „Supplementa von Reinhardsbrunn" des Theodorik von Apolda vor.; Gombos, F. A.: Catalogus Fontium I., Bp. 1938. Nr. 4970. 2349—2350 9 Lábán, A.: Az Árpád-házi Szent Erzsébet-legendák irodalmunkban (Die Heiligen-Elisabeth-Legenden in unserer Literatur). Bp. 1907; Timár, K.: Árpád-házi Szent Erzsébet legendájához (Zur Legende der Heiligen Elisabeth aus dem Árpád'schen Haus). Ethnográfia. 1910. 193—200, 2622—276.; Hajabáts, M.: a. O. a. O.; Pap, J.: Árpád-házi Szent Erzsébet tiszteletének története Magyarországon (Die Geschichte des Heiligen-Elisabeth-Kultes in Ungarn). Eger, 1910 10 Dankó, J. K.: Vêtus Nympharum ecclesiasticum Hungáriáé. Budapestini, 1893. 276—282, 288—290. Régi magyar kódexek és nyomtatványok (Alte ungarische Kodices und Drucksachen). Herausg. Volf, Gy.—Katona, L. Bp. 1874— 1908. Bd. 5. 476—487, VI. 9 11 Sonstige Quelle: Johannus Herolt (Discipulus) (t 1468), Petrus Paludanus (f 1342): Thesaurus novus