Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 121-124. (Budapest, 1988)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK — ELŐADÁSOK - Wondrák, Eduard—Balatková, Jitka: Magyarország népességének egészségi állapotáról 1848-ban (német nyelven)
ZUM GESUNDHEITSZUSTAND DER BEVÖLKERUNG IN UNGARN IM JAHRE 1848 Eduard WONDRÁK - Jitka BALATKOVÁ Zeitgemässe Dokumente über den Gesundheitszustand, die Erkrankungen und Todesursachen bestimmter Bevölkerungsgruppen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind für uns auch heute noch beachtenswerte Belege zum Bild der Lebensbedingungen und der Menschenschicksale in jener Zeit, wenn auch dabei bestimmte Probleme, wie bei der statistischen und demographischen Bearbeitung der Zahlen, so mit Hinsicht auf die damalige medizinische Terminologie, die pathogenetischen Ansichten usw. aufgeworfen werden können. In diesem Sinne möchten wir auf einen Fund hinweisen, der sich im Archiv der Familie Klein von Wiesenberg im nordmährischen Schloss Janowitz 1 unter dem Titel ,,Santitätshauptbericht vom Jahre 1848" befindet und am 8. Januar 1849 in Nadrag ausgefertigt wurde. Wie kam wohl diese Meldung aus dem damals ungarischen, heute rumänischen Städtchen östlich von Temesvár in dieses Archiv? Die Kleins waren ursprünglich Untertanen der Herrschaft Wiesenberg im nordmährischen Altvatergebirge. Hier wurde 1756 Johann Friedrich Klein geboren, von dessen mehreren Söhnen der im Jahre 1800 geborene Franz (I) der unternehmungslustige war. Er erlernte zuerst in Südmähren den Gärtnerberuf, wurde aber auch mit verschiedenen Bauunternehmen vertraut und begann sich sehr bald zusammen mit seinem Vater und weiteren drei Brüdern mit Bauten verschiedener Art zu befassen. Diese Tätigkeit der fünf Mitglieder der Familie Klein war seit den Zwanzigerjahren des 19. Jahrhunderts, als sie sich als Finna Gebrüder Klein konstituierten, so erfolgreich, dass ein Auftrag nach dem anderen folgte und das renomierte Unternehmen zuerst zahlreiche Strassen und seit der Mitte der Dreissiger Jahre Eisenbahnen baute. Tausende Kilometer von Eisenbahnen in ganz Mitteleuropa und unter anderen auch die ersten Eisenbahnen im Banat und Siebenbürgen wurden von den Kleins durchgeführt. Wesentlich ist dabei, dass der Bau von Eisenbahnen notgedrungen auch die Lieferungen von Erzeugnissen der Eisen- und Hüttenwerke erforderte und die Brüder Klein zögerten nicht ihre eigenen Werke, wie in Böhmen, so in Ungarn und auf dem Balkan in Betrieb zu setzen. Ihr Beitrag zum Bau des Eisenbahnetzes in Ungarn und im heutigen Rumänien ist aller Wahrscheinlichkeit nach eng an die Person des ersten Franz Klein (er starb 1855) gebunden, denn unter ihm kam auch unser „SanitätsHauptbericht vom Jahre 1848' in das Familienarchiv. Das Eisenwerk in Nadrag ging 1873 in eine „Nadrager Eisenindustrie Gesellschaft" über und Franz Klein war 1877 einer der sieben Mitglieder des Verwaltungsrates und Stellvertreter des Präsidenten der Gesellschaft. 2 Ob es sich dabei um Franz Klein (II) (1825—1882), oder um seinen 1 Státní oblastni archiv Opava (CSSR), Depositur Janovice u Rymafova, Inv. Nr. 82, Karton Nr. 8. des Familienarchivs der Familie Klein-Wiesenberg. 2 Compass. Finanzielles Jahrbuch für Oesterreich-Ungarn 1877. Wien 1877. 962.