Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 117-120. (Budapest, 1987)

ADATTÁR - Riha, Ortrun: Széljegyzetek a Regimen Duodecium Mensiumhoz a Pray Kódexből (német nyelven)

RANDNOTIZEN ZUM REGIMEN DOUDECIM MENSIUM AUS DEM KODEX PRAY* VON ORTRUN RIHA Tivadar Vida hat kürzlich ein lateinisches Monatsregiment aus dem Kodex Pray des 12. Jahrhun­derts bekanntgemacht, wobei er zahlreiche inhaltliche Parallelen mit dem 'Computus vulgaris' des Beda Venerabilis feststellte, deren Ursprung in antiken Quellen, insbesondere bei Plinius, wahrscheinlich ist. Die Abhängigkeit der ungarischen Diätetik vom Werk des englischen Bene­diktinermönchs ist jedoch weniger direkt als Vida vermutet. Augusto Beccaria 1 hat vor etwa 30 Jahren mit der Aufarbeitung der vorsalern iranischen Tra­dierungen begonnen und konnte gleich zu Beginn über 50 Textzeugen aus dem 9. bis 11. Jahrhun­dert greifen. Daß die Zahl jedoch weit höher liegt, läßt die Studie Rainer Reiches 2 ahnen, die einige relativ beliebig herausgegriffene Monatsregeln aus dem deutschen Sprachraum vorstellt. Vom Hochmittelalter 3 bis zum Beginn der frühen Neuzeit schließlich wird die Menge der Gat­tungsvertreter fast unüberschaubar. Versuche einer Gruppeneinteilung nach formalen Kriterien erwiesen sich als relativ unergiebig, 4 und die Erforschung der einzelnen Überlieferungsstränge auf Grund der offenkundigen Ähnlichkeit der einzelnen Regimina untereinander hat bis heute zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt. 5 Aussichtsreicher als der Anspruch, sämtliche existierende Monatsregeln entsprechend einzu­ordnen, erscheint die Einzelanalyse. Diese wird beim jetzigen Kenntnisstand zunächst nur inhalt­liche Verwandtschaft konstatieren, ohne daraus direkte gegenseitige Abhängigkeit postulieren zu können. Es scheint sich nämlich abzuzeichnen, daß sehr viele — wenn nicht die überwiegende Zahl — der Regimina aus einem gemeinsamen ,,Pool" von relativ alten, traditionellen Inhalten schöpften, wobei durch Weglassen oder Hinzufügen jeweils wieder ,,neue" Monatsregeln ent­standen. Nur relativ wenige Gattungsvertreter lassen sich als einigermaßen eigenständig beschrei­ben; dazu gehören insbesondere die Diätetik aus dem ,Ipocras', 6 der wohl ins 13 Jahrhundert zu datieren ist, 7 und ,Meister Alexanders Monatsregeln', deren Wurzeln im 14. Jahrhundert liegen. 8 * Zu: Tivadar Vida, Lateinische Monatsdiätetiken im Kodex Pray aus Ungarn, Comm. Hist. Artis Med. 101 (1983), S. 47-65. 1 Icodici di medicina delperiodopresalernitano (secoli IX, Xe XI), Rom 1956 (= Storia e letteratura, 53). 2 Einige lateinische Monatsdiätetiken aus Wiener und St. Galler Handschriften, in: Sudhoffs Arch. 57 (1973), S. 113-141. 3 Z. B. Ernest Wickersheimer, Les manuscrits latins de medicine du Haut Moyen Age dans les bibliothèqu­es de France, Paris 1966 (=Doc. étud. répert., 11). 4 Z. B. bei Beccaria, zit. Werk, S. 443f.; Reiche, zit. Werk, S. 116; grundlegend: Manfred Peter Koch, Das „Erfurter Kartäuserregimen". Studien zur diätetischen Literatur des Mittelalters, med. Diss. Bonn 1969, S. 8f. 5 Ortrun Riha, Meister Alexanders Monatsregeln'. Studien zu einem spätmittelalterlichen Regimen duode­cim mensium mit kritischer Textausgabe, Pattensen/Han. 1985 (=Würzburger med. hist. Forsch., 30), S. 7-25. 6 Joseph Haupt, Ueber das md. Arzneibuch des Meisters Bartholomaeus, in: Sb. kaiserl. Akad. Wiss. , phil.-hist. Cl., 71, Wien 1872, S. 451-566, hier S. 506—510 und S. 513—517. 7 Wolfgang Hirth, Jpocras', in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 2. Aufl. hrsg. v. Kurt Ruh u.a., IV. Bd., Berlin/New York 1983, Sp. 415-417. 8 Riha, zit. Werk. Eine erste Untersuchung darüber stammt von Gerhard Eis, Meister Alexanders Monats­regeln, in: Lychnos 1950/51, S. 104—136. Die Tradition analysierte Gundolf Keil, Eine lateinische Fassung von Meister Alexanders Monatsregeln, in: Ostbair. Grenzmarken 4 (1960), S. 123—138.

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