Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 117-120. (Budapest, 1987)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK - Fehlmann, Hans-Rudolf: Az „ismeretlen" soproni receptkönyv (német nyelven)
ner in Zürich gewesen waren 7 ", bringt auf S.83 folgende Zusammensetzung des Emplastrum diasulphuris Rulandi: Cerae citrinae/Balsami Sulphuris Rulandi aa uncias sex, leni igne solutis, adde pulveris subtilissimi Myrrhae electae uncias octodecim; fiat lege artis emplastrum. — Aqua benedicta Rulandi: im Vademecum auf S. 32 ,,Daemoniacus sanatur Aqua Benedicta Rulandi, Aqua antipodagrica Rulandi". Ersteres finden wir im Arzneikompendium Sopron auf Blatt 323/24 und 382, das zweite auf Blatt 217. Schelenz 8 schreibt dazu: „Brechenerregendes Mittel, das mit Crocus metallorum zubereitet wurde, und, noch im Anfang des 18. Jahrhunderts in manchen Arzneibüchern aufgenommen, als Vinum stibiatum fortlebt". Die oben zitierte PHARMACOPOEA HELVETICA 1771 fürt „Aqua benedica Rulandi, seu Vinum emeticum", mit Crocus metallorum und Vinum album veteris hergestellt, auf. Fast hundert Jahre später bringt die erste amtliche PHARM ACOPOEA HELVETICA 1865 einen Vinum stibiatum mit dem Synonym Vinum Antimonii Huxhami. So lebt die Ruland'sche Antimon-Therapie bis ins 19. Jahrhundert fort. Huxham, John, (1692—1768) war ein bekannter Arzt in Plymouth. Zum Schluss des Ruland-Kapitels sei ein Urteil zitiert, das aus dem 19. Jahrhundert stammt 9 : „So huldigte auch Martin Ruland, der Aeltere, Arzt zu Lauingen und pfälzischer Leibarzt, mehr als billig dem empirischen Treiben der Paracelsisten". 3.2.2) Oswald Croll (1560—1609). Wieder folgen wir den Angaben von Wolfgang Schneider 10 : „Croll wurde im oberhessischen Städtchen Wetter um 1560 geboren. Im Jahre 1576 war er an der Universität Marburg immatrikuliert. Als weitere Orte seines Medizinstudiums werden Heidelberg, Strassburg und Genf genannt. Erst ab 1593 begann Croll sich auf zahlreichen Reisen, so auch nach Ungarn, als Arzt zu betätigen. Von 1597 bis 1599 praktizierte er als Arzt in Prag, 1599 in Brünn. Nach 1600 kehrte er nach Prag zurück, wo er bis zu seinem Tode seinen Wohnsitz behielt". Sein bedeutendes Buch, die Basilica Chymica erschien 1609 in Prag. Im wesentlichen stellt es ein Rezeptbuch dar. Es enthält eine grössere Anzahl an „Paracelsus-Rezepten". Wolfgang Schneider und seine Schüler untersuchten vier spätere Werke auf den Einfluss, den die Croll'sche Basilica auf deren Autoren ausgeübt hat 11 . Darin wird ebenfalls Jean Béguin genannt; wir werden in dessen Kapitel darauf zurückkommen. — Emplastrum sticticum Crollii: Im Inhaltsverzeichnis des Soproner Arzneikompendiums steht auf Blatt 377 Emplastrum stipticum T. P. , was natürlich Theophrastus Paracelsus heissen soll. Die Vorschrift auf der entsprechenden Seite trägt aber einen anderen Titel: Vulnerum utrumque telo in flictu(m) sticticu (m) emplastrum prestantissimum. Ich bitte Sie, meine verehrten Damen und Herren, sich das verteilte Blatt vorzunehmen, auf welchem zum Vergleich die drei Vorschriften von Croll, des Arzneikompendiums und der Pharmacopoea Helvetica 1771 aufgeführt sind. Die Kräfte, die diesem Stich-Pflaster innewohnen, sollen innumerate sein; am Schluss der 7 Grosse Schweizer. Mit einer Einleitung von Max Huber, Atlantis Verlag, Zürich, 1938, 255. 8 Hermann Schelenz: Geschichte der Pharmazie. 1962, G. Olms, Hildesheim, unveränderter reprographischer Nachdruck der Ausgabe, Berlin, 1904, 404. 9 Heinrich Haeser: Lehrbuch der Geschichte der Medicin & der Volkskrankheiten. Jena 1845, 425. Wolfgang Schneider: Mein Umgang mit Paracelsus und Paracelsisten. Govi-Verlag Frankfurt a. M„ 1982, 136 f. 1 Monika Klotz: Die Rezepte in Oswald Crolls Basilica chymica (1609) und ihre Beziehungen zu Paracelsus. Veröffentl. aus dem Pharmaziegeschichtlichen Seminar der Techn. Universität Braunschweig, Band 14. 1974.