Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)

A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Vida, Mária: Ars sacra medica — Ars medica. Szemléletváltozás az orvosi ikonográfiában a reformáció hatására (német nyelven)

Darstellungen weder vom medizinischen noch genrebildartige Gepräge übrig. Das Votivbild des Bertalan Czottner und seiner Ehefrau 61 ist ein Gemälde von ikonographischem Wert ohne sei­nesgleiche. Die Bedeutung des Bildes ist einerseits mit dem ungewöhnten ikonographischen Prog­ramm zu klären, anderseits ist dieses über einen bekannten Apotheker gemalte Bild, als solches das erste. Über die Köpfe des auf dem Bild seitlich knienden Donatorpaares breiten sich die Zwei­ge des aus einer Urne emporwachsenden Jesse-Baumes aus; auf die Zweige des Baumes kamen die Schutzpatronen hin. 14 von ihnen sind — entsprechend dem Beruf des Auftraggebers — hei­lende Heiligen. 62 Unmittelbar über deren Köpfe sind die Halbfigurenbilder von Kosmas und Da­mian zu sehen. Über Czottmans Kopf nehmen sein namensgebender Apostel: Bartholomeus, und — mit einem Apothekeneimer und einem Spatel in der Hand — Damian, der Schutzpatron der Pharmazie Platz. Zum Ausdruck der vollen Berufs- und Glaubensidentität trägt Damian dieselbe Kleidung wie der Donator; den Umhangsmantel mit breitem Pelzbesatz. Das Votivbild, als ein Geschenk des selbstbewussten Apothekerbürgers der Renaissance, wurde 1516, im Vorjahr der Reformation verfertigt. Der sich im 18. Jahrhundert neu erweckende Kult hat mit demselben des Mittelalters keine Ver­bindung mehr. Er mag seine Auferstehung dem Jesuitenorden zu verdanken. Die wenigen Altar­bilden und die kleinen, zum Apothekenschmuck dienenden Gemälde haben nunmehr einen völlig neuen Inhalt und eine neue Form. Am besten lässt sich der Jesuiten-Einfluss am Beispiel des von Ettl gemalten Kosmas-Damian-Bildes beweisen, das die von den Jesuiten gegründeten ordensa­potheke von Kőszeg (Güns) schmückte. Ein gemeinsames Kennzeichen von jedweden Barockge­mälden ist der sich mit Mittelpunkt befindliche Heilige; genauer, der in seiner Hand aufgezeigte Apothekeneimer als Symbol von der „seelischen Medizin", vom seelischen Krankentrost. Inhalt und Form dieser Art hatten sich auf den Spuren der österreichischen Malerei ausgestaltet. Nach einem Kupferstich des barocken Meisters, Paul Troger (1698—1762), hatte Stephan Dorfmeister d.Ä. (um 1725—1797) das eine der Nebenaltare in der Kirche von Káld gemalt; dieses Bild hatte den Meister des in den 1740-er Jahren angefertigten Interieurbildes in der Jesuitenapotheke von Kőszeg inspiriert. 63 Das Bild des Vbtivaltars von Kéthely, ferner die für ei­ne, heute nicht mehr identifizierbare Apotheke in Siebenbürgen, in derselben Struktur angefertig­te Leinwand von kleinem format sollten nach einem Kupferstich von Franz Ambrois Dietel (+ 1730) von ihren Meistern gemalt worden sein. Als Gegenstände des jeweiligen Apothekeninte­rieurs übten die Kosmas-Damian-Bilder neben ihrer kirchlichen Rolle auch eine weltliche Funkti­on aus: sie waren Symbole der Medizin und der Pharmazie. Diese barocken Bilder bedeuten kein nationales, politisches Programm, es sind nur sehenswür­dige Vorbilder der menschlichen Wohltätigkeit, sie beinhalten nicht die barocken Charakterzüge des „Patrónus Regni oder Patrona Hungáriáé" (besiegte türkische Krieger knien vor ungarischen Nationalheiligen, wie z.B. auf dem Altarbild der ehemaligen Jesuitenkirche zu Győr. Die Verehrung und die Änderungen in dem Inhalt der Verehrung der Patronen der Medizinwis­senschaft und Pharmazie beweisen gut jene tiefgreifende Veränderung, die eine gesitige Folge der durch die Reformation ausgelösten religiösen Bewegung war, und die auch den Heiligenkult der Gegenreformation determinierte. Die gesellschaftlichen-politischen Zustände Ungarns des 16. Jhdts ermöglichten leider nicht, dass sich entweder den weltlichen und biblischen medizinischen Genres der Niederlande, oder den italienischen ähnlich eine selbständige ungarische barocke he­iltätige Heiligen-Ikonographie herausbildet. Keime des medizinischen Genres können nur 61 Radocsay D.: a.a.O. 36. Anmerkung. S. 349. Kassa, Szent Erzsébet székesegyház. Mettercia v. Szent Anna-oltár. (Kassa, Hl-Elisabeth-Dom, Mettercia oder Hl-Anna-Altar) Holz, Tempera. 123 X 82 cm.; Vi­da M.: a.a.O. 1. Anmerkung S. 20—22. Bilder.; Vida M.: a.a.O. 54. Anmerkung. S. 55—58. 62 Szigetváry F.: Patikamúzeum — Kőszeg. (Apotheken-Museum Kőszeg). Szombathely, 1982. 63 Vida M.: a.a.O. 21. Anmerkung.; Hein, W. H. (Frankfurt) identifizierte das Gemälde.

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