Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)

A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Vida, Mária: Ars sacra medica — Ars medica. Szemléletváltozás az orvosi ikonográfiában a reformáció hatására (német nyelven)

rona greaca" Teil (1074—1077) der ungarischen Krone vorkommen. 42 Der barocke Rochus-Kult is der einzige, der nicht in unser politisches Programm passt, und er hat eine ausgesprochene me­dizinhistorische Erklärung. Bis Ende des 18. Jhdts hat die Einwohnerschaft Europas und Ungarns die verehrende Pest noch nicht vergessen, heute erinnern uns noch die auf dem Markt einiger Städte nach den Epidemien aufgestellten Pestsäulen, mit den Figuren des Heiligen Rochus und Sebastian, daran. Die drei grossen, sieht oft wiederholenden, mit Massensterben verbundenen Epidemien in Europa waren die Lepra, die Pest und Mutterkornvergiftung (Ergotismus), dazu kam nach 1493 die Syphilis, wovon sich aber die Pest am stärksten bewies. Durch die strenge Iso­lierung der Leprösen bzw. durch die Extrahierung der Ursache des Ergotismus, des Mutterkorns, des im Getreide, besonders im Korn befindlichen Parasiten, sind die Epidemien langsam abges­chaffen worden. Bei der Abschaffung des Ergotismus oder ,,Antonius-Feuer", wie es im Mittel­alter bezeichnet wurde, spielte der zu ihrer Pflege gegründete Antoniterorden eine sehr grosse Rolle. Die Erklärung der mittelalterlichen Heiligen Eremiten-Antonius-Ikonographie ist nur durch die genaue Kenntnis der Symptome der inzwischen ,,ausgestorbenen" Epidemie und der Rolle der Antoniten möglich. 43 Bedauerlicherweise lässt diese Tatsache die kunsthistorische Fachliteratur ausser Acht, und kann die sonderbaren surrealistischen Visionen auf der Darstellun­gen der Versuchung des Heiligen Antonius bzw. ihre Gründe schwer bewerten. 44 Der Zusam­menhang zwischen den Bildern und dieser Krankheit ist eindeutig zu bezeichnen, denn nach dem Verschwinden des Ergotismus wurde der Antoniterorden aufgelöst und des Thema ,,Die Versu­chung das Heiligen Antonius" ist auch aus der Malerei verschwunden. Zu der Bewertung der Heiligen-Martin-Ikonographie schickt sich ein guter Vergleich, mit ei­nem spätmittelalterlichen gotischen Tafelbild, einem barocken Altarbild z.Z. der Gegenreforma­tion bzw. ein niederländisches heiliges Genre, das eine Legendenszene dieses Themas trägt. Die nationale Tradition und das Programm der Aktualität kommen auf dem heimatlichen barocken Gemälde gleichermassen zum Ausdruck. Die Struktur der Szenen , ,Der Heilige Martin teilt sei­nen Mantel mit dem Bettler ' ', wo die Figur des berittenen Martin und des Bettlers im Mittelpunkt gestellt ist, ist identisch. Die Szene „Martin und der Bettler" 45 wurde 1490—1500 gemalt und durch ein Wunder inspiriert: in einem Fenster des genreartigen Gebäudes und seiner Umgebung ist Jesus, das Vorbild zu sehen, der Martin im Traum erscheint und ihm mitteilt, dass der Bettler er selbst war, worauf der Heide Martin sich taufen lässt. Das religiöse-politische Programm der Gegenreformation entfaltet sich auf dem Bild „Der Heilige Martin mit Begleitung und Bett­ler" 46 , das von einem Maler von TransdanubienDonau 1670 verfertigt wurde. Martin, dessen fe­minines Gesicht vielleicht die Züge der wohltätigen Kirchengründerin, Grafin Erdödy, geb. Er­zsébet Batthyány trägt, und alle Mitglieder der Begleitung in der Nationaltracht des hohen Adels erscheinen, dienen zur Bestätigung des heldenhaften ahnensuchenden Nationalprogrammes. Der Popularisierung der Jesuiten-Konzeption in Ungarn dienten der HI-Martin, König Stephan I. (pat­rónus regni) 47 dem entsprechend die Abschaffung der Türkenherrschaft durch die Herstellung der Glaubenseinheit — natürlicherweise ohne die Protestanten — zu verwirklichen ist. Diese Rol­le ist im Programm der Gegenreformation mit der Idee der , ,Regnum Mariamum" bzw. , ,Patrona 42 Vida M.: Szent Kozma és Dámján magyarországi tiszteletének eredete és értelmezése. (11—14. század.) (Ursprung und Deutung des HI-Kosmas und Damian-Kultes in Ungarn 11—14. Jhdte.) Századok, 1981. 2. Nr. S. 340-367. 43 Vida M.: a.a.O. 1. Anmerkung S. 35—43. 44 Bauer, V.H.: Das Antonius-Feuer in Kunst und Medizin. Berlin — Heidelberg — New York, 1973. 45 Radocsay D. : a.a.O. 36. Anmerkung S. 328.; A Magyar Nemzeti Galéria. Hrsg. Mojzer M. Bp. 1984. 68. Tafel.; Magyar Nemzeti Galéria (Ungarische National Galerie) Inventarnummer 179, Holz Tempera. 46 Mojzer M.: A Magyar Nemzeti Galéria későreneszánsz és barokk kiállítása. (Spätrenaissance und Brock, Ausstellung der National Galerie.) Bp. 1982. 11. Nr. 325. Leinwand, Öl. 166 X 172 cm 47 Bálint S.: Ünnepi kalendárium. (Festtags Kalender.) 2. Bp. Bp. 1977. S. 453—454.

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