Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)

A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Vida, Mária: Ars sacra medica — Ars medica. Szemléletváltozás az orvosi ikonográfiában a reformáció hatására (német nyelven)

sanna und der lauschenden Greisen kommt auf diesem, zwischen 1480—1490 gemalten Fresko in einer ungewöhnlich frivolen Szene hervor; das sich in einem Bottich badende, junge nackte Mädchen wird von rechts und links von zwei alten Männern gegriffen. Man weiss nicht genau, welche Funktion dieser reich dekorierte Saal hatte allenfalls soll er — auch aufgrund der Wand­malerei, die die Szene eines auf dem Dudelsack spielenden Jungen und des Bährenführers dars­tellt — Schauplatz grosser Feierlichkeit gewesen sein. Das Wappen von Matthias und dasselbe der Stadt Besztercebánya an der Decke des Saales weisen darauf hin, dass der Saal Schauplatz von feierlichen Empfangen gewesen sein sollte. Ausser Wandmalereien und Miniaturen blieben biblische Themen und heilige Legenden über­wiegend auf den zwischen Mitte des 15. Jhdts und der Reformation gemalten Tafelbildern erhal­ten. Die in Tracht und Umgebung ihrer Zeit abgemalten biblischen Figuren und die Szene über die heilende Tätigkeit von Heiligen sind oft genrebildartige Darstellungen. Diese Gemälde dienen oft der Kultur- und der Medizingeschichte als Quellen, besonders in den Fällen, wo es sich um die in theoretischen Werken selten illustrierten, praktischen Berufe handelt. So sind z.B. Maria Geburt für die Geburtshilfe, die körperlichen Taten der Barmherzigkeit für die unmittelbar ange­wandte Krankenpflege, die aussätzige Kranken badende Elisabeth (beliebtes Thema einheimis­cher Ikonographie) für das Leprawesen Dokumente geworden. Die heiligen Genres gotischen und Renaissancestils sind Vorläufer des weltlichen Genres der 16.—17. Jte. Dieser Typ diente für die Heiligen-Ikonographie des barocken Zeitalters zum Muster. Einerseits werden hier die biblischen Gestalten, die Kranken-heilenden-Heiligen, die Personifi­katoren von Gleichnissen, usw. durch die niederländische, hauptsächlich durch die sich rekatholi­sierende flämische Malerei, unter holländischem, protestantinischem Einfluss, in der Form von Genrebildern ins Leben gerufen. Anderseits werden z.B. auch im grösstem Teil Ungarns unter dem Einfluss der sich in dem 17. Jhdt verstärkenden Gegenreformation, Themenwahl und Ausd­rucksform, durch die vom Barock inspirierte Drama-Darstellung, durch die dem Glauben dienen­de Ausstattung determiniert. Unter der stark reduzierten Heiligen können die Angriffe der Refor­mation nur die wenigen überleben, die zur Ausübung eines menschlichen „Berufes" durch ihre Tätigkeit als Muster dienen könnten. So treten den vor den Krankheiten schützenden, die die Kranken in der Tat heilenden Heiligen an die Stelle. Gern wurden von flämischen Genre die Parabeln, so z.B. die körperlichen Tätigkeiten der Barmherzigkeit, oder die Geschichte Tobias des Alten Testament, um so weniger die Heiligen selbst angenommen. Der durch seine Barmherzigkeit berühmt gewordene Heilige, Martin von Tours, ist vielleicht die einzige Ausnahme. Die volkstümlichen ungarländischen, die Ära der Re­formation überlebenden, heilenden Heiligen sind: Kosmas und Damian, Schutzheiligen der Me­dizin; die seit dem Mittelalter tief verehrte, die Leprosen heilende Heilige, Elisabeth aus dem Är­pádenhaus; der gegen die Pest schützende Heilige Rochus; der gebürtige Szombathelyer Bischof, Heiliger Martin von Tours. Solange die Legendenszenen des 15. Jhdts durch die Sehnsucht, das Mirakel darzustellen, motiviert wurden, hat die Motivation im 17. Jhdt eine Empfindungsfunkti­on: die anschauliche, dem Glauben dienende Nächstenliebe. Das typischste Beispiel dieses neuen Inhalts ist die neue Betrachtung der Kosmas-Damian-Verehrung, im Sinne deren die aus der deuts­chen und italienischen, der gotischen und der Renaissance-Malerei (Schwäbischer Meister: Fra Angelico; Peselino; usw.) bekannt Szene der ,,Beintransplantation", die Umpflanzung des Bei­nes eines Toten an Stelle des Amputierten nur noch ein Wunder sei, da sie in der Wahrheit auch heute nicht verwirklicht werden kann. Die aus der einheimischen Ikonograhie bekannten Darstel­lungen der 17.—18. Jhdte wünschen zur menschlichen, durch „seelische" Medikamenten helfen­den Barmherzigkeit das Beispiel aufzuziegen. Dass die einheimische, der reformationszeit vorangehende Ikonographie von gotischem und Renaissance-Stil echte, genreartige Bilder aufweisen kann, dafür wurde die Möglichkeit eben

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