Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)
A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Vida, Mária: Ars sacra medica — Ars medica. Szemléletváltozás az orvosi ikonográfiában a reformáció hatására (német nyelven)
Dieser Mitteladel hatte eine einzige Verpflichtung, die des militärischen Dienstes, wodurch auch seine Mentalität bestimmt wurde; die Herabschätzung gewisser Handwerkerberufe und die enorme Empfindlichkeit, was ihre Freiheitsrechte und Privilegien anlangte. 30 Feudalpatriotismus und Nationalbewusstsein, die — man muss es zugeben — hinter der Verfassung verschanzt worden waren, kamen in bei ihnen wesentlich früher als in dem Bürgertum zur geltung. Die Schicht von Handwerkern und von Kaufleuten, das Bürgertum also, war seit dem mittelalter überwiegend deutsch. Es baute allein auf das Stadtbewusstsein, den Lokal Patriotismus; es knüpften sich seine Rechte, seine Privilegien dazu. Damit sind Schwäche und Zerteilung des Bürgertums — sei es aus Sicht des Glaubens oder aus politischer Sicht — zu klären, auch deswegen gab es für die Kunst keine Möglichkeit, sich zu verbürgerlichen. Statt weltlicher, bürgerlicher Genrebildmalerei wurde im 17. Jahrhundert jene barocke, Monumental kunst geboren, welche beim Hochadel und Adel, in ihrem Nationalbewusstsein empfangen wurde. Man kann sich mit dem bürgerlichen, so auch mit dem ärztlichen Genre vielleicht allein und einzig in dem kalvinischen ungarischen Bürgertum, in dessen Buchillustrationen begegnen, selbstverständlich in einer, der Kunstart entsprechenden, veränderten Funktion. Auch die Verweltlichung kirchlicher Kunst lässt ihre Wurzeln in das 13. Jhdt zurückreichen; ihre Andenken wurden in der Wand- und Miniaturmalerei aufbewahrt. Oft schöpfen die in den kirlichen Werken erscheinenden Frühdarstellungen weltlicher Themen ihren Gegenstand aus dem Badeleben. Das gemeinsame Baden von Männern und Frauen, das der moralischen Zügellosigkeit eine gute Gelegenheit bot, hat sich im 15. Jhdt weit verbreitet. Kaum könnten die natürlichen Sitten der Epoche besser als dadurch belegt werden, wie der Miniator in die Rahmenornamentik der zwischen 1390—1400 gemalten Wenzel-Bibel eine erotische Szene verborgen hatte. 31 Am Beispiel der Geschichte von König Wenzel und dem Bademädchen wird das Badeleben belebt. Das oft nackt dargestellte Bademädchen erscheint mit den Utensilien seines Berufes, dem Bottich und dem aus Blättern verfertigten Wedel. Sowohl das fachgemässe Reinigungsbad als auch die Badekur waren mit einem Schweissbad zusammengebunden. Die Bademädchen gössen aus kleinen Holzbottichen Wasser auf den Badegast, inzwischen hatten sie dessen Rücken, Arme und Beine mit einem Wedel gepeitscht. Diese Szenenreihe emblematischen Gepräges kommt in mehreren, für die WenzelBibliothek angefertigten kirchlichen und weltlichen Kodizes, so auch in der lateinischen Übersetzung jenes in arabischer Sprache gefassten Kommentars hervor, welches Haly Aberudian zum Quadripartitium des Ptolemaios schrieb, und welches in die Bibliotheca Corviniana hinkam. 32 Ein durch eine andere erotische Szene ins Leben gerufenes, biblisches Thema ist jene ungewöhnte Darstellung von , ,Susanna und die Greisen ' ' 33 welche in dem Parterresaal des Palastes von János Corvin, dem Sohn des Königs Matthias, in dem späteren Thurzó-Haus, (Besztercebánya, Banská Bystrica), auf einem Fresko aufrechterhalten blieb. Das Thema aus dem Alten Testament (Buch Daniel, Apokrifen, Kapitel 13.) will sich hier an die Daniel-Kult der Bergstädte knüpfen, wo Daniel in den 15.—16. Jhdten als Schutzheiliger verehrt wurde. 34 Ein beliebtes, im 16. Jhdt weit verbreitetes Thema der Renaissancemalerei war, der ungerecht angeklagten Susanna durch Daniels Weisheit Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen. Die angewöhnte Darstellung der sich badenden Su30 Kosáry D.: Ebendort, S. 23-30. 31 Harksen, S.\ A nő a középkorban. (Die Frau im Mittelalter). Bp. 1976. 27. Wien, Ost. Nat. Mus. 32 Csapody Cs.: A fönnmaradt hiteles Corvinák leírása. (Die Beschreibung der erhalten gebliebenen, authentischen Corvinén). Bibliotheca Corviniana. Bp. 1967. S. 66. CXXI. Tafel; Csapodiné Gárdonyi K.: A szines táblák leírása. (Beschreibung der kolorierten Tafeln) Erklärung der CXX. Tafel. 33 Radocsay D.: Falképek a középkori Magvarországon. (Wandbilder im mittelalterlichen Ungarn). Bp. 1977. 27. 122-123. 34 Lajta E.: A besztercebányai (Banská Bystrica) Thurzó-ház falképei. (Wandbilder des Thurzó-Hauses in Besztercebánya). Művészettörténeti Értesítő, XV. (1966), 3, 8—9.