Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)

A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Vida, Mária: Ars sacra medica — Ars medica. Szemléletváltozás az orvosi ikonográfiában a reformáció hatására (német nyelven)

ARS SACRA MEDICA — ARS MEDICA DIE AUSWIRKUNGEN DER REFORMATION IM BETRACH­TUNGSWANDEL DER MEDIZINISCHEN IKONOGRAPHIE* MÁRIA VIDA Jene grundlegende inhaltliche und förmliche Neugeburt, welche sich in der Malerei des 16. Jhdts vollzog, kann man auch in der Ikonographie medizinischen Inhalts auf der Spur folgen. Bezüglich auf die Praxis und den gesellschaftlichen Stand des heilenden Arztes ist aus den Kunstwerken eine Antwort zu erhalten: vorerst aus jener Malerei, die den Mediziner darstellt. Das mittelalterli­che Programm: die Allegorie der Heilkunst, der Themenkreis ,,ars medica sacra" enthält einer­seits die Szenen Jesu bzw. die der heilenden Heiligen, anderseits stellen sie jene Heiligen dar, die den Menschen vor irgendeiner Krankheit schützen. Infolge geistlicher Beeinflussung durch die Reformation wandeln sich die heiligen Allegorien der Heilkunst (z.B. das Mirakel von den Heiligen Kosmas und Damian: die Beintransplantation oder die Heilung der Kranken) im 17. Jhdt. auf den niederländischen Genrebildern zu stimmungsvollem Hintergrundmotiv, zu einem medizi­nischen Milieu, wo sie nunmehr nicht als Dokument des Mirakels, sondern als Dokument der Chirurgie erscheinen, der medizinischen Praxis überhaupt, wo sie also aus dem Mirakel zu Ter­rain der ,,ars medica" würden. Natürlicherweise hatte sich diese Umwandlung nicht einheitlich, sondern in den jeweiligen Staaten Europas in verschiedenen Formen, als Ergebnis von Wirtschafts- und Glaubensänderun­gen gemeldet. Da die heilige Ikonographie des Mitelalters durch strenge Traditionen geregelt worden warr, gestaltete sich aufgrund ihres einheitlichen Symbol systems ein mehr oder weniger einheitlicher ikonographischer Stil. Die Attribute der Schutzheiligen sind z.B. die gleichen: das Uringlas und der Apothekeneimer sind in den Händen von Kosmas und Damian Symbole der Me­dizin und der Pharmazie: die Zange in der Hand von Apollonia ist das Symbol der an Zahn­schmerz Leidenden; das Auge im Kelch oder auf dem Buchdeckel, getragen von Lucia und Otti­lia, ist das Symbol der Augenkranken; der auf seine Wunde hinzeigende Heilige Rochus ist dasselbe der Pestkranken, usw. Im allgemeinen hängen diese Attribute mit der Krankheit oder mit dem Instrument der Heilung bzw. demselben der Folterung zusammen Anlass des Patronats sind entweder die Tätigkeit der. Heiligen (z.B. im Falle der Mediziner Kosmas und Damians) oder die Art und Weise ihrer Tortur, (z.B. der Apollonia wurden die Zähne gerissen). 1 In der zweiten Hälfte des 15. Jhdts hatten sich in Europa zwei, ausgedrückt nationalcharakteri­stische Stilrichtungen entfaltet. Einerseitz lässt sich die italienische Renaissancemalerei verwelt­lichen, anderseits erscheint das weltlich-bürgerliche Genrebild vom Niederlande. Als deren Fol­ge treten die Figuren des Arztes, des Chirurgen oder des Apothekers an die Stelle des Jeweiligen heilenden Heiligen. Es wird durch die sich im 17. Jhdt. rekatolisierende flämische Kunst auch * Am 30. November 1983 ist auf der Konferenz: „Die Naturwissenschaften und die Medizin in der Renais­sance und in der Reformations-Ara" der Vortrag in Ungarisch verlautbar worden. 1 Vida M. : Az orvosi gyakorlat és a gyógyítószentek ikonográfiája a XIII—XIV. századi magyarországi fal­festészetben. (Medizinische Praxis und Ikonographie der heiltätigen Heiligen in der ungarländischen Male­rei des 13-14. Jhdts.) Comm. Hirst. Anis Med. 87-88 (1979) 15—16.

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