Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)

A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Tardy, Lajos: Heraldika és orvostörténet. Az első orvosnemesítések Magyarországon (német nyelven)

Macht über Ungarn erwarb, der König János (Johann) 18 der Erste aus dem Hause Szapolyai hat einen Adelsbrief in seiner Festung Gyulafehérvár (Alba Iulia) ausstellen lassen für István (Stefan) Zilahi Székely, Barbier und Chirurg; der Begünstigte genoss auch bis dahin die Vorrechte des Adelstandes, obzwar es brieflich nicht festgelegt war. Er stammte wahrscheinlich aus dem privile­gierten Stande der szeklerischen s. g. ,,pixidarii". Diese Ärzteadelung verdient vielleicht eine spezielle Aufmerksamkeit — so zufolge einiger Merkwürdigkeiten, als z.B. in dem Adelsbriefe befindliche, in diesem Zeitalter ungewöhnlich be­geisterte Würdigung der Heilkunst. Dass mag besonders betont werden, da Ungarn in diese Epo­che anderthalb Jahrhunderte lang zum Schlachtfeld wurde, so dass die Herrscher ausschliesslich kriegerische Verdienste durch Adelungen belohnten. Aus dem Text des Adelsbriefes scheint wahrscheinlich, dass der brave István Zilahi Székely hat vielmehr am Schlachtfeld mit einsatz seines Lebens die blessirte Krieger kurirt, als am friedlichen hochherrschaftlichen Höfen mit er­folgreiche Klistierungen exzelliert, oder aber auf Grund seiner fachwissenschaftlichen Abhand­lungen seinen Adelswappen erworben hat. Der Text des in lateinischer Sprache abgefassten Adelsbriefes (dessen fast gleichzeitige Absch­rift vorhanden ist) 19 lautet in zeitgemässer deutsche Übersetzung, wie folgt: ,,Wir, König János usw. Mit dem Inhalt der vorliegenden Urkunde geben Wir jedem, dem es angeht, bekannt usw. (Dass) obwohl Wir oft und lange darüber nachgedacht haben, welche der zum Wohle der Menschheit erfundenen Wissenschaften die lobenswerteste sei, — dennoch: die Medizin, die die Gesundheit der Menschen betreut, wurde zu allen Zeiten in höchsten Ehren ge­halten: dies beweist schon der Umstand, dass das weise und viele Wissenschaften erfindende he­idnische Zeitalter 20 die Erfindung dieser Wissenschaft nicht wie der anderen den Menschen, sondern teils dem Apollo und teils dem Aesculapius, 21 seinem Sohn, und allen beiden als Götter der Heiden zugeschrieben hat, und gewiss nicht unverdienterweise; denn die leibliche Mutter der existierenden Dinge, nämlich die Natur, hat den menschlichen Körper so gestaltet, dass an ihm nichts besseres als die Gesundheit und nichts schlechteres als die Krankheit ist; und so muss es gewiss eine Erfindung Gottes 22 sein, was das Beste schützt und das schlechteste fortjagt. Denn: da das menschliche Leben Tausenden von Krankheiten ausgesetzt ist, wäre es aus mit den ganzen Menschen, 22, so oft wir von einer derselben befallen werden, käme nicht diese Wissenschaft, um sofortige Hilfe zu leisten. An den Höfen der Könige und Fürsten ist also diese Menschenart mit Fug und Recht liebevoll und gerne zu empfangen, namentlich jener unter ihnen, dessen Fertigkeit in dieser höchstlöblichen Wissenschaft schon einige empirische Beweise geliefert hat. Da Wir nun aus dem Bericht des Hochwürdigen Herrn Imre Czibak, Weihbischof von Várad (Grosswarde­in) 24 sowie von vielen anderen unserer Getreuen in Erfahrung brachten, dass der edle Meister Istvan de Zilah 25 neben seinem Beruf als Barbier auch in der chirurgischen Wissenschaft — ei­nem Hauptteil der Medizin — auch laut Urteil der gelehrten Professoren dieser Disziplin ganz hervorragend ist; und dass er in einigen Unserer Feldzüge in der Heilbehandlung der für Uns ver­wundeten getreuen Untertanen seine Arbeit mit Fleiss und Treue verrichtet und vielen, die in gros­ser Lebensgefahr schwebten, ihre frühere Gesundheit zurückgegeben hat; für all dies handeln 18 1525-1540. 19 Istvánffy, Nicolaus: Diplomatarium Regni Hungáriáé (ms.). Eger (Ungarn), Bibliothek der Erzdiözese, Y. IV. 55., ff 6v-7r. 20 hier: hellenistische Antike. 21 d. h. dem Sohn des Apollo und der Koronis, bei Homer nur Arzt, doch später als Gottheit beehrt. 22 Hier ist schon der christliche Götterbegriff zu verstehen. 23 d. h. mit dem soeben erkrankten Menschen. 24 gest. 1534. 25 . . .intelligamus Nobilem Magistrum Stephanum de Zylah . . .

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