Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)

A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Fabiny, Tibor: A kontinuitás és az ellentét a reneszánsz és a reformáció tudományszemléletében (német nyelven)

Tageslicht gebracht. Yates überzeugt uns davon, dass diese Naturwissenschaftler und Philosophen zugleich auch Magier waren, ob wir an Ficino, Pico oder gar an Leonardo denken. Alle waren von der hermetischen Tradition der Renaissance durchdrungen und davon determiniert. Yates er­wies, 7 dass Giordano Bruno bis jetzt als ein, von den mittelalterlichen Gebundenheiten befreiter Renaissance-Gelehrter anerkannt wurde, und es nahm niemand zur Kenntnis, wie sehr Bruno zugleich auch ein ägyptischer „Magier" war. Laut Yates muss man die Genesis des wissenschaft­lichen Denkens hier, bei Bruno suchen. Voraussetzlich wirkte die okkult-hermetische Tradition des Renaissance-Neoplatonismus erre­gend auf die wissenschaftliche Revolution des 17. Jahrhunderts. Man kann sagen, dass diese in zwei Stufen abgelaufen ist: erstens wirkte die okkulte und animistische Anschauung der Natur, dazu kam dann die graduell wirkende mechanische Anschauung. Laut einige Meinungen stammt die moderne Wissenschaft von diesen zwei Bewegungen. UI. DIE REFORMATION UND DIE WELTLICHEN WISSENSCHAFTEN Bewusst wählte ich diese Bezeichnung als Kapitel meines dritten Nebenthemas. Die Lutheri­sche Reformation war im Anfange — par excellence — von transzendentem Vorzeichen, d.h. eine theologische Revolution. Hinter der „gelehrten Wissenschaft", der von Luther mehrmals urgier­ten Forderung, steckt primär die Missdeutung der Heiligen Schrift des Papsttums. Luthers Wis­senschaftsanschauung stand also primärer Weise im Dienste der Religion. Es bedeutet keine Än­derung, dass er von Kreis der erfürter Humanisten, noch bevor seiner Entwicklung zu einem Reformatoren, für ein ganzes Leben geltende Einwirkung erhalten hat. Dieser Effekt ist auf dem Gebiete seines wissenschaftlichen, kirchlichen und auf seinem bekannten und weniger bekannten Familienleben zu merken. Hinsichtlich unseres Themas müssen wir uns jetzt doch auf die Betrachtung des Verhältnisses der Reformation zu den weltlichen Wissenschaften — wenn auch nur zum Teil — pars pro toto — beschränken. Vor allem wollen wir Melanchthons Standpunkt betrachten, zum Teil, da der echte humanistische Gelehrte in seinem Antrittsvorlesung über die Universitätsreforme, 8 1518, die Richtung der wissenschaftlichen Bildung bestimmte, — weiters da seine Person die grösste Wirkung auf die Entwicklung unserer heimischen Schulen und protestantischen Wissenschaft­lichkeit, ausübte. Melanchthon äusserte öfters seine Überzeugung, dass mit dem Auslöschen der Wissenschaft, geht auch die Kirche grundliegend (funditus) zugrunde. 9 Er bezeichnete die Wissenschaft ent­behrende Theologie, als ein unseliges Durcheinander, da diese statt dem Wahren und dem We­sentlichen etwas ähnliches, nicht bedeutendes, hervorhebt, und kann den Anfang, den Verlauf und das Ende von einander nicht unterscheiden. 10 Die zahlreiche kirchliche Diskussionen können auch nur durch die gründliche Bildung (eruditio) in die richtige Richtung gelenkt werden. 11 Laut Melanchthon ist ein Rückkehr zu der Grundlage der Wissenschaften wichtig, da , 4ie jenige Theo­logen, Juristen oder Ärzte, die in ihrem Beruf zu schnell die Karriere — ohne eine gründliche 7 Frances A. Yates: The Art of Memory. Chicago, 1966. 8 De corrigendis adolescentiae studiis. In: R. Stupperich Hrsg.: Melanchthons Werke in Auswahl. III. Bd. Gütersloh, 1969. 29—42. 9 Corpus Reformatorum. Bd. 1—28. Melanchthonis Opera. Ed. C. G. Bretschneider, H. E. Bindseil. Hal­le, 1834-1860. III. 388. (In weiterem: CR.) 10 ebendort 11 CRm. 912.

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