Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)
A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Tardy, Lajos: Heraldika és orvostörténet. Az első orvosnemesítések Magyarországon (német nyelven)
Verdienste des Geadelten würdigende Teil der Donationsurkunde publiziert worden wäre. Das aber dürfte schon, unter den gegebenen Wirtschaftsverhältnissen, die Kriterien des verzeihlichen Maximalismus der ,,pia desideria" erschöpfen. Was den Inhalt, die wissenschaftsgeschichtliche Untermalung und die typographische Gestaltung anbelangt, ragt dieses Werk selbst aus der Reihe der früheren, ähnlichen Publikationen erheblich hervor! Wiewohl die Heraldik mit all den anderen geschichtlichen Hilfswissenschaften zu jahrzehntelangem Stillschweigen verurteilt war, konnte es doch auch in dieser Hinsicht zu leisen Äußerungen des , ,ius murmurandi" kommen. Ich darf mich hierbei auf die Tatsache berufen, daß wir mit meinem gelehrten Mitautor, unserem hochverehrten Präsidenten, schon vor 19 Jahren, im Jahre 1965, eine bescheidene Auslese von alten ungarischen ärztlichen Wappen herausgegeben haben 4 — wenn auch nicht daheim, so doch im Ausland. Wir verfuhren mit einiger Willkür oder, wenn man so will, mit einer für das gegebene Zeitalter überhaupt nicht bezeichnenden expansiven Auslegung, indem wir auch den Feldscher und Zahnausreißer von König Sigismund dem Luxemburger (1387—1437) miteinbegriffen haben. Auch hoffe ich, nicht gegen das Gebot erforderlicher Bescheidenheit zu verstoßen, wenn ich nun ein wenig in meine fachliterarische Vergangenheit zurückgreife. Nachdem ich nämlich über die damals unbekannte, nunmehr aber völlig erwiesene Tatsache eine Vorlesung gehalten und eine Abhandlung veröffentlich habe, 5 wonach das Testament des römischen Kaisers Augustus, das weltberühmte Monumentum Ancyranum, gegen Mitte der 1550er Jahre von zwei Ungarn, namentlich von Antal Verancsics und János Belsy, entdeckt und der letztere zum Lohn dafür in den ungarischen Adelsstand erhoben wurde, 6 begann ich nachzuforschen um zu erfahren, wer in Europa als Erster für wissenschaftliche Verdienste geadelt worden ist. Selbst jenen, die unserer Disziplin gewissermaßen fernstehen, dürfte es allgemein bekannt sein, daß der Adelstitel seit seiner Einführung, also dem 12. Jahrhundert, geradezu ausschließlich für kriegerische Tugenden — Erfolge auf dem Schlachtfeld oder bei Ritterspielen — verliehen wurde. Dies beweist schon die Tatsache, daß ein Wappenbild, welches nicht in einem schildförmigen Feld steht, gar nicht als Wappenbild angesehend wird. Als ich das Adelswappen des Belsy-Belsius zum erstenmal etwas eingehender in Augenschein «ahm, bemächtigte sich meiner allmählich das wohltuende Gefühl, der Zufall, einer unserer zuverlässigsten Verbündeten, habe mir die Freude einer neueren Entdeckung zugespielt und die Chance gegeben, vielleicht als Erster den in der Heraldikgeschichte erstmals für wissenschaftliche Verdienste verliehenen Adelswappen erkannt zu haben. In der Disziplin der Heraldik halte ich nach wie vor die Engländer und Franzosen für die besten Experten und so ersuchte ich sie im Jahre 1973 brieflich um Auskünfte, wen die Fachliteratur als Ersten aus der langen Reihe jener anfuhrt, die nicht für kriegerische oder ritterliche, sondern für wissenschaftliche Dienste einen Wappenbrief erhielten. Von der österreichischen heraldischen Gesellschaft, an die ich mich mit der gleicher Bitte wandte, erhielt ich keine Antwort; jetzt, nach Verlauf von elf Jahren, dürften meine diesbezüglichen Hoffhungen offenbar schon gegestandslos sein. Nicht so die englischen und französischen Heraldiker! C. R. Humphery, Präsident von ,,The Institute of Heraldic and Genealogical Studies", teilte mir am 19. September 1973 mit, daß die erste bürgerliche Persönlichkeit, die den Adelsbrief für wissenschaftliche Verdienste erhalten hatte, der große Anatom Andreas Vesalius gewesen ist; er war Hofarzt des Kaisers Karl V. und des Königs Philipp U. von Spanien, seine Tätigkeit war von derart überragender Bedeutung, daß sie im Jahre 1556 diese damals einmalige 4 Schultheisz, E.— Tardy, L.: Ungarische Ärztewappen berichten von erfolg u. Tradition. Die Waage, 4(1965) pp. 156-160. 5 Tardy L. : Beyond the Ottoman Empire. Szeged 1978. 6 Siebmacher Wappenbuch des Adels von Ungarn, Bd. I., 1885. p. 51.