Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)
A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Tardy, Lajos: Heraldika és orvostörténet. Az első orvosnemesítések Magyarországon (német nyelven)
Anerkennung einbrachte. 1556 — seufzte ich enttäuscht, also ein knappes Jahr vor meinem János Belsy-Belsius! Allerdings dürfte es zum Trost der hier anwesenden Ärzte und Medizinhistoriker gereichen, daß der erste Mann, der seinen Aufstieg in den Stand der Privilegierten nicht seinem säbelschwingenden Arm, sondern seinem zum Wohl seiner Mitmenschen wirkenden Geist verdankte, weder ein Anwalt, noch ein Philosoph, sondern ein Arzt war! Doch selbst die englischen und französischen Heraldiker sind vor Fehlbarkeit nicht gefeit. Jetzt, da das eigens zu diesem Zweck zusammengetretene Sondergremium unserer Gesellschaft mich für würdig befand — und sei es aufgrund meiner bisherigen medizingeschichtlichen Tätigkeit oder wegen der seit meiner Geburt vergangenen runden Zahl der Jahre — nach namhaften Vorgängern nun auch selbst ein Mitglied der illustren Konfraternität der Weszpremi-Preisträger zu werden, möchte ich, meine Damen und Herren, auf den Kern meines Vortrages zu sprechen kommen. Mehr als sechzig Jahre vor Vesalius wurde schon ein anderer Arzt in den Adelsstand erhoben und ihm ein Adelswappen verliehen. Und was für uns ungarische Repräsentanten der historischen Disziplinen von besonderer Bedeutung ist: Der mit dem Wappenbrief geehrte Arzt hatte auch mit Ungarn nicht wenig zu tun. Zunächst sei es mir jedoch gestattet, mich ganz kurz bei der Vorgeschichte aufzuhalten. Heute, am 24. Februar 1984, versetzte ich mich nach einem tiefen Atemzug in Gedanken an den Wiener Katafalk unseres großen Königs Matthias Corvinus. Sein gebieterisches Antlitz, welches die Ausstrahlung seines für humanistische Ideen aufnahmefreudigen Geistes widerspiegelte, war am 6. April 1490 noch nicht erkaltet, als sich machtgierige Thronprätendenten anschrickten, sein gewaltiges Erbe — Ungarn und die von ihm angegliederten Länder und Landesteile — für sich zu ergattern. Neben Wladislaus Jagelló, dem Polenprinz Johann Albert und freilich auch Johannes Corvinus trat als Erster der Sohn Friedrichs HJ., des ewigen Widersachers des großen Toten, auf die Bühne: Maximilian, römischer König und sodann Kaiser, eine in der einheimischen Geschichtsschreibung nicht gebührend behandelte Persönlichkeit. Um neunzehn Jahre jünger als Matthias, dürfte er in Anbetracht seiner Beschaffenheit, seiner Liebe zu Wissenschaft und Kunst, seiner Ritterlichkeit und seiner glänzenden politischen Einbildungskraft als mit diesem seelisch engverwandt und aus mitteleuropäischer Sicht als Fortführer seiner Ideen angesehen werden. Noch heutzutage erleben seine Schriftwerke immer wieder Neuauflagen, er war ein überdurchschnittlicher Maler, Musiker und Poet zugleich, und trotz mancher Fehlschläge auch als Heerführer nicht der Letzte. Vom Gesichtspunkt seiner eigenen Heimat war es durchaus verständlich und begründet, daß er mit seinen Landsknechten das von Matthias unterworfene Österreich überrannte; aus Kärnten und der Steiermark zogen sich die ungarischen Garnisonen nach Friesach zurück, wo ihnen freier Abzug gewahrt wurdet Unterdessen richtete Maximilian, knapp 12 Tage nach Matthias' Tod, an die ungarischen Landstände ein Schreiben, in dem er unter einem nicht gar zu fragwürdigen Rechtstitel Anspruch auf den ungarischen Thron erhob, zugleich aber den Ständen versicherte, die Freiheiten des Landes nicht nur respektieren, sondern auch vermehren zu wollen und all seine Kräfte zur Überwindung der Feinde Ungarns (sprich: vor allem der Türken) einzusetzen. Sein Gesandter, Rudolf, Herzog von Anhalt, versprach ferner in seinem Namen, daß er Mähren, Schlesien und Lausitz für die ungarische Krone behalten, die Moldau von den Polen zurückerobern und die Streitkraft seiner eigenen Länder gegen die Türken voll und ganz in Anspruch nehmen werde. Selbst wenn wir gemäß unserer heutigen skeptisch-objektiven Anschauungsweise von Nennwert der Versprechern abziehen, was abzuziehen ist, obliegt es keinem Zweifel, daß Maximilian unendlich mehr für das rechtzeitige Aufhalten und Zurückdrängen der Türken getan hätte als der zum Regieren vollends ungeeignete, memmenhafte Jagellone. Wenn unsere hohen Würdenträger nach dem Tod des großen Herrschers sich einen König wünschten, dessen Schöpf sie in der Hand halten konnten — nun, den haben sie zweifellos bekommen. Doch ebenso unbestritten bleibt, daß Maxens Thronbesteigung dem Land offenbar eine ganz andere Zukunft beschert hätte.