Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 107-108. (Budapest, 1984)

KISEBB KÖZLKMÉNYEK ELŐADÁSOK - Rákóczi, Katalin: Walter Hermann Ryffs jellemző stíluseszközei (német nyelven)

Spannung: besonders die Adjektive oder Ergänzungen, die sich auf ein Substantiv beziehen Emotion : rote edle dürre rosen Musikalisches: lob ehr vnd danck 10 Der Parallelismus gibt den Sätzen einen schwebenden Rythmus und sichert zugleich auch eine gewisse Spannung. Ist er gut aufgebaut und richtig in das Satzgefüge eingebettet, läßt die Spannung nicht nach, die Aufmerksamkeit des Lesers kann aufrechterhalten bleiben. Die größte Gefahr der wiederholten Anwendung dieses Stilmittels besteht in der Verdünnung der Aussage, sowie im Auseinanderfallen des Satzes, das bei Ryff, der sich am häufigsten dieses Stilmittels bedient, nie vorkommt. Als Beispiel stehe hier ein Satz, der auf Parallelismen aufgebaut ist, aber auch einen Einblick in die Eleganz der Verwen­dung verschiedener Stilmittel ermöglicht: 11 Fürwar es künden sich weder die Philosophi, oder so sich der erkündigung natürlicher ding annernmen noch die grossen zänckischen Juristen, prachtigsten Oratores, vnn hochsinnigen Theologen, jhrer kunst vnnd wissens nit hoch rhümen, wa jnen das gefäss vnd geschirr der seien, in welchem der mensch alle Creaturen übertrifft, vnbekan ist, ich geschweige der Arzt vnnd so sich leiblicher Cur annernmen, welche on solche erkandtniß gar nichts außriehten oder schaffen mögen in jhrer kunst, wa jhnen der leib vnd menschlich Cörper auch solche wunderbarliche Zusammensetzung nicht auffdas eigentlichst bekannt ist, gleich wie einer der sich für ein trefflichen werckmeiser Außgäb, ein herrlichen baw aufführen wolt, vnd wer jhm der dienstlich zeug vnd materi dar zu als holtz, steyn, sandt vnnd kalck ganz vnbekant. (Aus der Vorrede der Anatomie) Das Zitat überzeugt uns, daß Ryff einen reichen Wortschatz und Variationsvermögen besitzt und die kompliziertesten Stilmittel mit Erfolg verwendet. Der Ton dieser Sätze erleichtert die Annahme des Gesagten. Die Vergleiche sind erklärende, bewertende, prüfende Gegenüberstellungen, Konfronta­tionen von Dingen, die durch eine oder mehrere Eigenartigkeiten verbunden werden kön­nen und sich dadurch gegenseitig ergänzen. Sie bilden ein vielfach verwendetes Stilmittel in der populären medizinischen Literatur. Ryff setzt Vergleiche am reichsten in den anato­mischen Schriften, zur Veranschaulichung der Funktion der inneren Organe ein, aber er verwendet sie auch oft in den Vorworten seiner Bücher, wo sie einer anspruchsvollen, literarischen Sprache und einem logischen Gedankengang dienen. Da bei ihm die Natur als ein einziges Universum betrachtet wird, nimmt er Vergleiche unterschiedslos aus dem Tierreich, Pflanzenreich wie aus dem alltäglichen Leben. Sie sind bildhaft und erleichtern das Verständnis. Vergleiche zur Erklärung der Abstrakta: das Wissen = als die sonne am hellen tag zuerkennen lu Wie häufig Synonyme und Parallelismen in der Literatur des 16. Jahrhunderts angewandt wur­den, zeigt auch das Gedicht von Luther: Ein feste Burg ist unser Gott, worin die folgenden vor­kommen: Wehr und Waffen, Not und Tod, Schwert und Heer, Macht Betrug und List, Leib Gut Ehr Kind und Weib. Vgl. auch das evangelische Kirchenlied : Preis Dank und Ehre Gott sei dir . .. Siehe Barbara Könneker: Die deutsche Literatur der Reformationszeit. Kommentar zu einer Epoche. München 1975. S. 7—63. 11 Aus dem Vorwort der Antomie. Vgl. Anmerkung 6.

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