Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 107-108. (Budapest, 1984)

KISEBB KÖZLKMÉNYEK ELŐADÁSOK - Rákóczi, Katalin: Walter Hermann Ryffs jellemző stíluseszközei (német nyelven)

als erweiterte Formen : — erkanntnüß des vsßeren vnn sichtlichen zu den vnsichtlichen vnn ynneren Otto Brunfels, 9 der als Lehrer von Ryff angesehen wird, hat ihn nicht nur für die Botanik aufgeschlossen, sondern auch durch seine Schriften beeinflußt. Synonyme kommen auch bei ihm reichlich vor: — einander helfen und dienen — erübet und erfaren — schimpffbossen vnd schwenck — sudler vnnd vngelerter, vnerfarne — vnselig grob volck — loblich vnd kostbarlich kunst — meer vnd besser — etlich gebessert, etlich klärlicher — noch zu bösem oder für einen frevel auffnemmen — dedicieren vnd zuschreiben Die Häufigkeit der Verwendung der Synonyme darf als erstes charakteristisches Merk­mal der deutschsprachigen medizinischen Literatur des 15—16. Jahrhundert bezeichnet werden. Dieses Stilmittel ist geeignet der didaktischen Tendenz zu dienen. Verfasser, die Kenntnisse in breite Kreise des Volkes tragen wollen, erkannten diese Möglichkeit und verwendeten sie oft und gerne. Gut eingesetzte Synonyme lassen auf einen anspruchs­vollen Sprachgebrauch schließen, der neben der Erklärung der wichtigsten Fachkenntnis­se auch literarischen Forderungen gerecht wird. Bei den einzelnen Gliedern der Ryffschen Synonyme kann eine Alliteration beobachtet werden: Schutz und Schirmherr: fliehen und vermeiden usw. vielmehr auffallender ist aber, daß Ryff auf die akustische Wirkung ein Gewicht legt, die er durch die Verwendung von Worten mit hohen und niedrigen Vokalen erreicht (vgl. die Substantive bzw. Adver­bien). Es muß noch bemerkt werden, daß zwischen den einzelnen Gliedern auch dadurch eine Spannung erreicht wird, daß nach einsilbigen Worten mehrsilbige Ausdrücke stehen und umgekehrt, wodurch im Rythmus des Satzes eine Steigerung eintritt, z. B. bei den Substantiven. Es ist ein Stilmittel, wodurch viele Möglichkeiten der akustischen, emotio­nalen Wirkung erreicht werden kann. Parrallelismen bilden das zweite wichtigste Merkmal der deutschsprachigen populär­wissenschaftlichen medizinischen Bücher. Sie stellen eine mehrgliedrige Reihe von densel­ben Wortarten mit inhaltlicher Entsprechung dar. Ryff verwendet dieses Stilmittel in allen Wortarten: Als Verb: —erfunden, erhalten vnnd weither zu erstrecken — mehren vnnd volenden — zu erfinden, auszubreiten, auff­zubr ingen vnnd auch zu erhalten — erhalten, scherpffen vnd bekref­tigen 9 Ryff studierte 1533/34 an der Baseler Universität Medizin. Vgl. Hans G. Wackernagel: Die Matrikel der Universität Basel. Basel 1956. Bd. 11. S. 4. Nr. 5. (Ob er seine Studien beendete, ist fraglich.) Zur Analyse diente Otto Brunfels: Spiegel der Artzney. Straßburg: Balthasar Beck 1529. Das Werk ist eine Kompilation des Buches von Laurenzius Fries.

Next

/
Thumbnails
Contents