Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 107-108. (Budapest, 1984)

KISEBB KÖZLKMÉNYEK ELŐADÁSOK - Rákóczi, Katalin: Walter Hermann Ryffs jellemző stíluseszközei (német nyelven)

WALTER HERMANN R Y F F S CHARAKTERISTISCHE STILMITTEL EIN VERGLEICH MIT H. BRUNSCHWYG, H. GER S DORF UND O. BRUNFELS KATALIN RÁKÓCZI Der populärwissenschaftliche Schriftsteller W. IL RyfT, der von den Zeitgenossen als Plagisator 1 gebrandmarkt wurde, von der Nachwelt aber eine Anerkennung seiner Tätigkeit erwarb, 2 verdient die Aufmerksamkeit von heute. 3 Eine stilistische Analyse seiner Sprache kann Hinweise liefern, welche die Meinung der Zeitgenossen befestigen oder bestreiten. Diese Methode ist geeignet zu überzeugen, inwieweit sich der populär­wissenschaftliche Schriftsteller bei der Bearbeitung seines Textes an die sprachliche Formulierung der Vorlage hält, aber auch ein schriftstellerisches Talen aufweist, das ihn zu einem eigenen Sprachgebrauch befähigt. Wenn wir die stilistische Untersuchung der Ryffschen Sprache unternehmen wollen, müssen wir zuerst nach den charakteristischen Stilmerkmalen seiner Zeit fragen, die in der zeitgenössischen Literatur ihren Niederschlag fanden. Sie können in der schönen Literatur genauso wie in den populärwissenschaftlichen Bearbeitungen, im syntaktischen wie im semantischen Bereich, in Eigenartigkeiten und Wendungen der Sprache erscheinen. Auch der Wortschatz trägt Merkmale und kann auf ideologische und kulturelle Strömun­gen der Zeit hinweisen, wobei er beim Schriftsteller durch seine Zielsetzung eine eigen­artige Prägung erhält. Als erstes charakteristisches Merkmal der populärwissenschaftlichen Literatur des 15—16. Jahrhunderts darf die didaktische Tendenz gekennzeichnet werden. Die Lehr­und Erziehungsfreudigkeit verdankte ihre Antriebe dem Humanismus, ihre volle Blüte der Reformation. Die Übersetzung der Bibel ins Deutsche durch Martin Luther (1483— 1546) hatte nicht nur eine sprachliche Erneuerung zur Folge, sondern verursachte zugleich auch eine neue Haltung in der Gesellschaft. Karitative Sorgfalt um den Menschen und 1 W. H. Ryff hat die Bezeichnung „Plagiarius" Leonhard Fuchs zu verdanken, der ihn oft heftig beschimpfte. Vgl. Eberhard Stabler: Leonhard Fuchs. Leben und Werk. München 1928. bes. S. 56—58. 2 Heinrich Haeser: Lehrbuch der Geschichte der Medizin und epidemischen Krankheiten. Jena 1875—1882. Bd. I. S. 820 ; Ernst Gurlt: Geschichte der Chirurgie und ihre Ausübung. Berlin 1898 Bd. III. S. 42.; Wilhelm Radecke: Das Zahnbüchlein des W. H. RyfT. Diss. med. Leipzig 1924. 3 Josef Bertling: Walter Hermann RyfT und sein literarisches Werk. Eine Bibliographie. Hamburg 1959. ; CarlLüdtke: Das Apothekerwesen in Mecklenburg von seinen Anfängen bis gegen 1630. Diss. math. nat. Halle 1959.; Birgit Zimmermann: Das Hausarzneibuch. Ein Beitrag zur Unter­suchung laienmedizinischer Fachliteratur des 16. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichti­gung ihres humanmedizinisch-pharmazeutischen Inhaltes. Diss, pharm. Marburg 1975. ; Ludwig Grenzmann: Traumbuch Artemidori. Zur Tradition der ersten Übersetzung ins Deutsche durch W. H. RyfT. Baden-Baden. 1980.; Katalin Rákóczi: W. H. Ryffs populärwissenschaftliche Tätig­keit. Diss. phil. Budapest 1983.

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