Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 105-106. (Budapest, 1984)
TANULMÁNYOK - Kaiser, W.: Magyar orvosok Halléban az Academia Fridericiana megalapításának idején (német nyelven)
gewordene Johann Adam Hofstetter fungier tais niedergelassener Praktiker längere Zeit als Lektor innerhalb der Medizinschen Fakultät. In einem Propempticon inaugurale von 1704 bescheinigt Georg Ernst Stahl seinem Doktoranden Cober, er habe u. a. bei Johann Adam Hofstetter Physik, Anatomie und Materia medica gehört. 33 In der Coberschen Dissertation findet sich zudem ein Glückwunschgedicht von Hofstetter, der in dieser Zeit auch als Verfasser mehrerer Epistolae gratulatoriae nachweisbar ist. Für den am 10. Februar 1704 promovierten Michael Alberti (1682—1757) sowie für den nicht weniger als dieser zum Stahl-Interpreten werdenden Johannes Kanold (1679—1729) schreibt Johann Adam Hofstetter die „Epistola in qua integrum generationis humanae negotium exhibetur" und die „Epistola in qua de legendis libris medicis disseritur". In Leipzig bringt Hofstetter 1708 eine pharmakotherapeutische Abhandlung heraus („Kurze Erläuterung der Frage: ob der natürliche und reingewaschene Zinnober, als eine Artzney in den menschlichen Leib ohne Gefahr gebraucht werden könne"). Weszprémi erwähnt außerdem einen „Tractatus de Cinnabari artificiali", der aber wohl nicht zur Edition gelange („promissus, in priori opusculo"). Eine Hochschullaufbahn im engeren Sinne scheint der 1720 verstorbene Johann Adam Hofstetter nicht angestrebt zu haben. Das gilt auch für David Samuel Madai (1709—1780) aus Selmecbánya (Schemnitz), den 1729 nach Halle gekommenen und drei Jahre später unter Michael Alberti promovierten Arzt-Pharmazeuten, der jahrzehntelang die Geschicke der halleschen Medikamen ten-Expedition leitet. 34 « 35 Folgt man dem Bericht des halleschen Stadtchronisten Christian Gottlieb August Runde (1778—1835), 36 dann hat Madai zumindest vorübergehend die Aufsicht am halleschen Collegium clinicum wahrgenommen, das aber ansonsten unter der Leitung des Arztes und Hochschullehrers Johann Juncker (1679—1759) stand. Da sowohl Juncker (als Anstaltsarzt) als auch Madai (als Leiter der Medikamanten-Expedition) an Weisungen des Direktoratsgremiums der Stiftungen „auf dem Waisenhause" gebunden waren und die Kompetenzgrenzen von Klinikern und pharmazeutischen Firmenleitern sich gelegentlich überschnitten, hat man in späteren Kontrakten stets Wert auf die Fixierung des jeweiligen Aufgabenspektrums gelegt. So wird beispielsweise 1803 dem zusätzlich im Waisenhaus tätigen Universitätskliniker Johann Christian Reil (1759—1813) ausdrücklich sein klinischer Tätigkeitsbereich bestätigt und der des unter der Aufsicht von Karl August Madai (1731—1816) — des Sohnes des aus Ungarn gekommenen Arztes — hiervon abgegrenzt. 37 Johann Adam Hofstetter und David Samuel Madai sind somit die ersten Ungarn mit Lektoratsfunktionen in der Medizinischen Fakultät, ersterer als Doctor legens auf Dauer und letzterer in zeitweiliger Vertretung. Man könnte in einer derartigen Eigenschaft wahrscheinlich auch den vielseitigen, aus Transsylvanien gebürtigen Arzt-Orientalisten Michael Gottlieb Agnethler (1719—1752) nennen. 38 Dieser hat nach seinem 1742 in Halle aufgenommenen Studium aber seine Intentionen nicht auf die Heilkunde 33 Stahl, G. E. : Propempticon inaugurale für J. Cober; Halle 1704... 34 Kaiser, W., u. W. Piechocki: Die Ärzte-Dynastie der Madais in Halle. Comm. Hist. Artis Med. 60/61, 49-96 (1970). 35 Kaiser, W. : 275 Jahre hallesche Medikamenten-Expedition. Aus der Frühgeschichte der pharmazeutischen Industrie in Deutschland. Beiträge zur Geschichte der Pharmazie 36, Nr. 22, 185-196 (1984). 36 Weißenborn, B. (Hrsgb.): Rundes Chronik der Stadt Halle 1750-1835, S. 500; Halle 1933. "Archiv der Franckeschen Stiftungen Halle: Tit. XIX, Sekt. II, Nr. 1, Bl. 118-119 38 Kaiser, W. : Das wissenschaftliche Werk des transsylvanischen Arztes und Altertumsforschers Michael Gottlieb Agnethler (1719-1752). Comm. Hist. Artis Med. 81. 73-87 (1977).