Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 105-106. (Budapest, 1984)

TANULMÁNYOK - Kaiser, W.: Magyar orvosok Halléban az Academia Fridericiana megalapításának idején (német nyelven)

TANULMÁNYOK UNGARISCHE MEDIZINER IN HALLE WÄHREND DER GRÜNEUNGSPHASE DER ACADEMIA FRIDERICIANA* WOLFRAM KAISER D as Auslandsstudium der sich der Heilkunde verschreibenden akademischen Jugend Ungarns, der auf Grund der politischen Gegebenheiten über Jahrhunderte eine landeseigene Hochschulausbildung verwehrt war, ist nicht erst in jüngere Zeit eine die ungarischen Medizinhistoriker interessierende Thematik. Es hat immer wieder Be­mühungen um die zahlenmäßige Erfassung dieser Albsolventen unter Einschluß auch derjenigen Ärzte gegeben, die nach Erwerb eines Abschlußdiploms nicht wieder in die Heimat zurückkehrten. Eine solche Auflistung über das Wittenberg-Studium ungarischer Hörer entstammt der Feder des an der Leucorea tätigen Extraordinarius Friedrich Börner (1723—1761), der von dort aus 1756 die Publikation „De Hungarorum atque Hungá­riáé gentis ad ornandam Academiam Vittebergensem" vorlegte und sich damit auf den Spuren von David Czwittinger (1676—1743) bewegte, der 1711 ein „Specimen Históriáé Hungáriáé Litteraturae" zur Edition gebracht hatte. Wesentlich umfassender und spe­ziell auf die Belange der Medizingeschichte ausgerichtet gerieten allerdings die sich noch heute als gut brauchbar erweisenden bio- und bibliographischen Zusammen­stellungen von István Weszprémi (1723—1799), der sich im Erfordernisfall mehr auf Czwittinger als auf Börner bezog und Klage führte, daß letzterem manche kaum dem Typographen bzw. dem Druckfehlerteufel anzulastende Fehler unterlaufen seien. Nach seiner Ansicht wäre der Wittenberger Medizinhistoriker besser beraten gewesen, wenn er bei dem entsprechenden Beitrag des ab 1545 an der Leucorea studierenden Peter Tsokas-Monedulatus Anleihe genommen hätte, der aus dem eigenen Erleben heraus über die dort in der Frühphase der kursächsischen Hochschule weilenden Ungarn gut Bescheid wußte. Weszprémi seufzt: „utinam in hunc Monedulati nostri librum, quem ci tat, curat ius introspexisset, et inveniretur quispiam, qui Históriáé Litterariae Hungari­cae commodo consulturus, hanc ita, ut par est, pro rei dignitate persequeretur matériám.'''' 1 Jedenfalls verläßt sich der ungarische Chronist weniger auf Börner und mehr auf Czwit­tinger und Tsokas, von denen letzterer für die Gründungsdezennien der Universität insgesamt 455 Ungarn registrierte, 2 darunter der 1536 inskribierte Christopherus Preyß­* Vorlesung auf der Sitzung der Ungarischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin am 1. Juni 1984 (Red.) 1 Weszprémi, I. : Succincta Medicorum Hungáriáé et Transilvaniae Biographia, Cent, prima, S. 388; Leipzig 1774 (Neudruck Budapest 1960). 2 Linkesch, W. : Ungarländische Absolventen der Universität Wittenberg als Initiatoren einer frühen Tatra-Forschung. Wiss. B. Univ. Halle 82/7 (T 45), S. 293-298; Halle 1982.

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