Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 102-104. (Budapest, 1983)
TANULMÁNYOK - Gyárfás Ágnes: Domby Sámuel (1729—1807) élete és munkássága
30. Gyárfás Ágnes: Domby Sámuel orvos lakóháza Miskolcon. Herman Ottó Múzeum Közi. 1982, 20: 42—50. 31. Sugár István (szerk.): Eger gyógyvizei és fürdői. Eger, 1983. 139—140. 32. Kosáry Domokos: Művelődés a XVIIl. századi Magyarországon. Bp. 1983. Zusammenfassung Sámuel Domby (1729—1807) war als Arzt ein Bahnbrecher der Geburtshilfe, Kinderheilkunde und Gesundheitserziehung in Ungarn. Sein Diplom erwarb er in Utrecht, praktizierte ab 1758 in Miskolc. 1762 wurde er Oberphysikus des Komitats Borsod. Seine lateinisch verfaßte Dissertation handelt über die Tokajer Weine (Utrecht 1758). Auf Verordnung der Königin verfaßte er eine lateinische Studie über die Borsoder Mineralwässer (Wien 1766), die die Anerkennung von van Swieten erwarb. Zur Aufgabe des Komitats-Physikus gehörte die Regelung der Geburtshilfe und die Beschleunigung der Bevölkerungszunahme. Er besuchte die Hebammen, deren Unwissenheit ihn zum Verfassen eines Lehrbuches drängte. 1772 gab er ein Lehrbuch der Geburtshilfe heraus, das das erste ungarisch verfaßte Lehrbuch des Faches war. Dieses Werk enthält den Wortschatz des Volkes und zugleich auch die wissenschaftlichen Ausdrücke, die zur Entwicklung der Fachsprache grundsätzlich beitrugen. Als Wirkung seiner Tätigkeit ist die höhere Zahl der am Leben gebliebenen Kleinkinder zu nennen. Durch die Einführung der Pockenimpfung 1778 kämpfte er gegen die hohe Sterblichkeit der Kinder. 1796 übersetzte er das Lehrbuch von Nil Rosen: „Kinderheilkunde" und popularisierte darin auch die Pockenimpfung. Als Ergebnis seines Bestrebens kann anerkannt werden, daß das zur Mitte des Jahrhunderts mittelmäßig bewohnte Komitat sich durch natürlichen Zuwachs bevölkerte. Abgesehen von kleineren sporadischen Einwanderungen kam an größere Ansiedlungen nicht die Reihe. Durch das Werk vom schwedischen Verfasser ist die zeitgemäße Kinderheilkunde nach Ungarn verpflanzt worden, die bis zum Auftrefen von Ágost Schöpf-Merei ihre Gültigkeit bewahrte. Am Ende seines Lebens bearbeitete er das Werk des Genuaer Arztes Bellexserd unter dem Titel: Wichtige Frage, womit er einen Preis erwarb. Zu dieser Arbeit bekam er von Ferenc Széchényi Anregung und eine finanzielle Unterstützung. Es enthält nicht nur die Gedanken des ursprünglichen Verfassers, sondern auch die Lebenserfahrungen von ihm. Mit diesem Werk begründete er die ungarische wissenschaftliche Sprache der Geburtshilfe, Gesundheitserziehung und Kinderheilkunde, die literarischen Forderungen gewachsen war, und zum Teil auch heute noch als zeitgemäß zu bezeichnen ist. Á. GYÁRFÁS, Ms, PhD Head of the Central Medical Library, Miskolc Editor of the „Borsodi Orvosi Szemle" Miskolc, Szentpéteri kapu, Hungary, H—3501