Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 100. (Budapest, 1982)

TANULMÁNYOK - Rákóczi Katalin: Walter Hermann Ryff népszerű tudományos tevékenysége (német nyelven)

Werke bieten vielfach Gelegenheit für religiöse Erörterungen 112 , die in der Anatomie ebenfalls einen großen Raum einnehmen. Das Vorwort — zugleich Widmung — ist eine kurzgefaßte Geschichte der Schöpfung, wie sie im Buch Moses beschrieben steht. In diese Schöpfung ist der Mensch als das vernünftigste Lebewesen und Ebenbild Gottes hineingepflanzt. Die Kenntnis des eigenen Körpers soll den Menschen zu Gott näher bringen, aber auch praktischen Gesichtspunk­ten dienen: „Dieweil die erkandtniß des Menschen in allen dingen vast nützlich vnnd über die maß hoch von nötten ist, vmb vnzälicher diser vnd anderer nutzbarkeyt willen . . ." 113 Die Kenntnis des Menschen als das Ebenbild Gottes, das in den einzelen Kapiteln immer wieder betont wird, paßt nicht in das wissenschaftliche Weltbild seiner Zeit hinein. Es ist ein Rahmen für den „Bürger, Einwohner, günstigen Leser \ der an vielen Stellen des Werkes angesprochen wird, und dessen Weltanschauung und Ansprüche berücksich­tigt werden. Seine vom praktischen Standpunkt aus möglichst guten Beschreibungen und Illustrationen des menschlichen Körpers führten zu einem eigenartigen Bestreben: Ryff versucht die wissenschaftlichen Erkenntnisse mit der göttlichen Offenbarung zu ver­söhnen 114 . Die Einteilung des Stoffes entspricht nicht dem bekannten „a capite ad calcem"-System, sondern fängt mit der Empfängnis und Geburt des Menschen an. Ryff behandelt im weiteren die menschlichen Glieder von vorne, von der Seite und von hinten ; die Muskula­tur, Verdauungsorgane, die Brust mit ihren inneren Organen und zuletzt das Haupt. Diese Aufteilung ist plausibel, genauso wie die Bearbeitung des Stoffes, wo er sich sehr an die Beschreibung, Funktion und Nützlichkeit der Organe bzw. an die am häufigsten vorkommenden Krankheiten hält. Erscheinungen wie Husten, Schlucken usw. werden von ihrer physischen Funktion her erklärt. Klassiker zitiert er nur sehr spärlich, am meisten nur dort, wo die Meinungen auseinandergehen 115 . An den anatomischen Anschau­ungen Ryffs ist nicht zu verkennen, daß er sich an Vesal hält; er interpretiert nebst Figuren auch dessen anatomischen Auffassungen, was dann auch den Streit zwischen ihnen auslöste. Die Anatomie von Ryff wird von keinem Bearbeiter der Medizingeschichte erwähnt. Der Autor beschreibt neben alten humoralpathologischen Anschauungen auch moderne anatomische Erkenntnisse, die im Interesse der Volkstümlichkeit dem Mangel an wissen­schaftlicher Weltanschauung des Lesers Rechnung trägt. Das Buch befriedigte das anato­mische Interesse seiner Zeit, wurde aber nach dem Erscheinen des grundsätzlichen anatomischen Werkes von Vesal 116 doch wieder herausgegeben 117 . 2 Auf die religiösen Anschauungen Ryffs kann an dieser Stelle nicht eingegangen werden. 3 Vorwort der Anatomie, Bl. IVr. 3 Ebd. Bl. Vr, wo die Empfängnis beschrieben steht. Die Frucht enthält am 16. Tag die göttliche Seele und muß von nun an als „Kind" bezeichnet werden. 3 Ebd. Bl. Ilr, im Bezug auf sie Substanz des menschlichen Samens; auf Bl. XXIVv. über die Leber usw. 16 A. Vesal: De corporis humani fabrica libri septem. Basel 1543. 17 Vgl. das Kapitel Wirkungsgeschichte der Dissertation.

Next

/
Thumbnails
Contents