Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 100. (Budapest, 1982)

TANULMÁNYOK - Rákóczi Katalin: Walter Hermann Ryff népszerű tudományos tevékenysége (német nyelven)

Der tatsächliche Verfasser wird aber nach Siebold in Thomas von Cant im pré (Brabant) 100 (1201—1263) vermutet, der Alberts Schüler war. Dieses Büchlein und das deutsche Aggregatenbuch 101 bearbeitete Ryff zu seinem Albertus Magnus. Es enthält nur zum Teil geburtshilfliche Lehren, die größere Hälfte bilden ein Kräuter-, Stein- und Tierbuch bzw. Rezepte und ein Pestregimen 102 . In fachlicher Hinsicht kann es nicht mit dem Rosengarten verglichen werden. Es kommt nicht jenen Forderungen nach, denen der Rosengarten gerecht wird. Bemerkt werden muß, daß dieses Buch trotz seiner Fehler und Mängel einen phantastischen Erfolg hatte. Dieser Erfolg kann nur durch die gewachsenen Ansprüche des Volkes nach Handbüchern mit praktischen Hinweisen begründet werden. Aber auch die Verlagsbestrebungen, die damit höheren Gewinn erzielten, haben grundsätzlich zur Verbreitung beigetragen 103 . Von Ryffs gynäkologischen Büchern kann zusammenfassend folgendes gesagt werden: Am Anfang des 16. Jahrhunderts ist auch auf dem gynäkologischen Gebiet ein neuer Abschnitt zu beobachten. Der erste Vertreter der neuen Richtung war E. Rösslin, der die geburtshilflichen Lehren selbständig, in gutem Überblick und in deutscher Sprache popularisierte. Diese Tendenz wurde von Ryff aufgenommen und fortgesetzt. Die Ryffschen Bücher sind an die Hebammen gerichtet, für die wichtige Kenntnisse zur Verbesserung des Hebammenwesens und der allgemeinen Zustände vermittelt werden ; sie wenden sich auch an die Frauen, für die die gynäkologischen Ratschläge zur Selbst­kurierung und Kinderheilkunde dargeboten werden. Die Kenntnisse widerspiegeln die Lehren des Altertums. Der Verfasser greift ethnome­dizinische Auffassungen seiner Zeit auf und fügt eigene pharmazeutische Erfahrungen mit vielen Arzneien und Medikamenten hinzu. Als Wundarzt gibt er gute Hinweise zur Handhabung und Benützung der Instrumente. Da er keine praktischen Erfahrungen auf gynäkologischem Gebiet besaß, konnte er zur Weiterentwicklung des Faches nicht beitragen. Obzwar die Kenntnisse nicht frei waren von Irrtümern und abergläubischen Vorstellungen und auch den Forderungen des Faches nicht immer gerecht wurden, kamen sie doch jenem dringenden Bedürfniss nach, das von Seiten des Volkes und der Hebam­men ausging, womit auch die außerordentliche Popularität zu erklären ist. Der größte Wert dieser Bücher besteht außer der Bearbeitung des Themas in der intensiven Sprache, die verantwortungsvoll an die Hebammen gerichtet ist. Diese Sprache widerspiegelt die aufrichtige Sorge um das neue Lebewesen und um die Mutter, und bezeugt die Annahme der Verpflichtung Ryffs den humanistisch-refromatorischen Tendenzen seiner Zeit. In jenen kampferfüllten Jahrzehnten nimmt er nicht das Schwert in die Hand, fällt kein Urteil, sondern läßt verschiedene Meinungen friedlich nebeneinander. Meinungen, die auseinandergehen, werden nicht gelöst, sondern geschildert. Die vorliegende Tendenz wird von Jacob Rue ff (um 1500—1556) fortgesetzt und durch die Tätigkeit von Andreas Vesal (1514—1564) auf die wissenschaftliche Höhe gehoben. Dazu mußte sich aber erst die Anatomie mit ihren grundsätzlich neuen Lehren dem Galenismus gegenüber behaupten können. 100 Thomas von Cantimpré (Brabant): De naturis rerum. (ungedruckt). In 20 Büchern behandelte er u. a. auch die Anatomie und Physiologie. Dieses Werk wurde von Konrad von Megenberg im Buch der Natur bearbetet. Vgl. die Anmerkung Nr.8. 101 Verf. unbekannt : Aggregator Maguntinus, ein Teil vom Herbarius Maguntinus, das in Mainz bei P. Schöffer 1484 herausgegeben wurde und ein Hausarzneibuch für Unbemittelte enthält. Siehe dazu Ludwig Choulant: Graphische Inkunabeln für Naturgeschichte und Medizin. München 1924. S. 4—20. bes. S. 11. und 14. 102 Siehe dazu Zimmermann: a.a.O. S. 11—12; 25—26. 103 Das Buch wurde von 17 Verlegern bis ins 18. Jahrhundert immer wieder herausgegeben.

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