Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 100. (Budapest, 1982)
TANULMÁNYOK - Rákóczi Katalin: Walter Hermann Ryff népszerű tudományos tevékenysége (német nyelven)
Eine jede Teilbehauptung dieser etwas summarischen Bewertung trifft in allen Einzelheiten zu, doch verdient sie mehr als unsere bloße Aufmerksamkeit und soll näher betrachtet werden. Die „große Chirurgie" war ein Fachgebiet von genauer Abgrenzung, wo die kompliziertesten Eingriffe sichere Hände der erfahrendsten Wundärzte verlangten. Da Ryff frische Wunden, Knochenbrüche, Verrenkungen und alte Schäden beschreibt, kann sein Buch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Sucht man eine Theorie oder Konsequenz, wonach das Material geordnet ist, findet man Aussagen in einer Reihe von Punkten zusammengestellt, lateinische Termini verdeutscht, wichtige Definitionen abgefaßt, doch keine Konzeption, die konsequent verwirklicht wird. Versucht Ryff theoretische Fragen zu erörtern, wird er unsicher und läßt sich zu Hypothesen verleiten. Das beste Beispiel bietet dazu die Beschreibung der Komplexionslehre 20 . Dieser Galenschen Aulfassung nach besteht der Organismus eines jeden Lebewesens aus 4 Elementen : Wasser, Luft, Feuer, Erde, die durch die „Virtutes" ein Gleichgewicht bilden. Die Elemente wirken in den Körpersäften: Blut, Schleim, schwarze Galle und gelbe Galle; verbunden sind sie durch 4 Qualitäten: warm, kalt, feucht und trocken. Diese „Gesamtkonstitution"' 27 wird auf den Menschen übertragen und dadurch seine seelische Einstellung als Phlegmatiker, Sanguiniker, Melancholiker, Choleriker wie seine physische Natur erklärt. Ist das komplizierte Gleichgewicht gestört, tritt ein Prozess auf, der als „Krankheit" bezeichnet wird. Die einfachen Thesen der berühmten griechischen Humoralpathologie werden bei Ryff detailliert behandelt. Er geht von den „natürlichen Dingen" 28 aus, die bei ihm 7 ausmachen und verspricht eine genaue Beschreibung : ,,... wollen wir ein iedes solcher siben natürlich stuck fürhanden nemen, vnd mit höchstem fteiß aller verständlichst erklaren." 2 ® Die Aufzählung der Elemente, Säfte (bei Ryff Flüssigkeiten), Qualitäten (bei Ryff Komplexionen oder Tempramente) ensprechen der klassischen Forderung und dem angegebenen „höchsten Fleiß". Das vierte natürliche Ding — bei Ryff innere und äußerliche menschliche Glieder — bietet eine Gelegenheit zur anatomischen Beschreibung, und wo das Praktische, das Handgreifliche nach Ort und Stelle behandelt wird, läßt sich Ryff gerne zur Weitschweifigkeit verleiten. Die menschlichen Glieder werden mit ihrer lateinischen und deutschen Bezeichnung vom Kopf bis zum Fuß (a capite ad calcem) angegeben und kurz behandelt. Dieser Teil bildet an und für sich ein interessantes Ganzes, tangiert aber die gut angedeutete Konzeption, die im folgenden weder korrigiert noch konsequent fortgeführt werden kann. In diesem Kapitel zählt Ryff auch die 6 unnatürlichen Dinge 30 auf, ohne darauf näher einzugehen, und zugleich auch Krankheitsformen 31 , von denen er 3 ankündigt, während nur die Ursachen und einige wenige Krankheiten in 26 Große Chirurgie, Bl. XLIXv-LXv. 27 Heinrich Schipperges: Moderne Medizin im Spiegel der Geschichte. Stuttgart 1970. S. 92—96. 28 Res naturales: elementa: Elemente; humores: Säfte; virtutes, spiritus, qualitates, temperamente, membra: Konstitution. 29 A.a.O. Bl. XLIXv. 30 Res non naturales: aer: Licht und Luft; cibus et potus: Speiß und Trank; motus et quies: Arbeit und Ruhe; somnus et vigilia: Schlafen und Wachen; excreta et secreta: Ausscheidungen und Absonderungen; affectus animi: Leidenschaften. 31 Res contra naturam: morbi: die Krankheit selbst; causa: Ursache; signa: Symptome.