Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 100. (Budapest, 1982)

TANULMÁNYOK - Rákóczi Katalin: Walter Hermann Ryff népszerű tudományos tevékenysége (német nyelven)

heben 9 . Die von Ryff angegebenen Namen, besonders im Text seiner Bücher, können manchmal als Anhaltspunkte dienen, werden aber oft tatsächlich willkürlich beigezogen. Reichlich zitiert Ryff griechische, lateinische und arabische Namen. Doch auch Autoren, von denen der entlehnte Text stammt, werden zu gerne verschwiegen. Bei vielen seiner Werken ist der Verfasser des bearbeiteten Textes entweder auf dem Titelblatt oder im Vorwort angegeben, wenn auch nicht immer in gebührender Art und Weise 10 . Genaue Quellenstudien, die auf die gelegentliche bzw. wörtliche Übernahme hinweisen, oder für die im Text verzeichneten Bezüge zur Kontrolle gedient hätten, sind bisher noch nicht unternommen worden 11 . Es muß betont werden, daß Ryff Sprachkenntnisse und eine Bildung besaß, die ihn zur Benützung dieses Schrifttums befähigten. Viel auffallender ist, daß die deutschsprachigen populären Arzneibücher des Konrad von Megenberg (1307—1374), Ortolff von Bayerland (15. Jh.), das Gothaer Arzneibuch usw. keine Erwähnung fanden, obzwar eben diese die bekanntesten, am häufigsten be­nützten medizinischen Hausbücher der Zeit waren, und Ryff sie bestimmt in die Hand bekommen hat. Genauso werden seine Zeitgenossen verschwiegen, besonders Leonhard Fuchs (1501—1566), und Konrad Geßner (1516—1565), deren Werke er ebenfalls reichlich benützte, ihre Namen aber kein einziges Mal von ihm angegeben wurden. Bei der Bear­beitung seiner Arzneibücher standen ihm deutsche und italienische Beispiele vor Augen. Als Autoritäten kommen Namen von Georg Agricola (1494—1555), Johann Ruellius (1474—1537), Jacob Sylvius (?—1576) usw. vor, der Name des Meisters Otto Brunfels (Ende des 15. Jhs. —1534), dessen postum erschienenes Arzneibuch 12 Ryff wahrscheinlich gut kannte, suchen wir doch vergebens auf den Titelblättern oder im Text seiner Bücher. Wenn man Ryffs negative emotionelle Einstellung den Wissenschaftlern gegenüber noch verstehen mag, so ist für sein Benehmen dem Lehrer gegenüber keine akzeptable Erklä­rung zu geben. Der Frage der Originalität und des Plagiats kann kein Bearbeiter des Ryffschen Lebens­werkes aus dem Wege gehen. Das Urteil als größter Plagiarius der Büchergeschichte ist aber immer auf den entlehnten Grundstoff seiner Bücher bezogen worden. Die Bedeutung des Ryffschen Lebenswerkes ist aufgrund seiner Quellen nicht zu erklären, sodaß andere Gesichtspunkte herbeigezogen werden müssen, die in seine Arbeitsweise, in seinen Sprach­gebrauch einen besseren Einblick ermöglichen und seine Rolle und Leistung als eines populärwissenschaftlichen Schriftstellers würdigen. 9 Die am meisten zitierten Autoren seiner pharmazeutischen Schriften sind: Dioscurides, Andromachus, Demokritos, Rhases, Mezue, Praepositus, P. de Albano; seiner chirurgischen Werke: Hippokrates, Celsus, Galenos, Soranos, Avicenna, Lanfrancus, aber auch Aristoteles, Plinius usw. die zugleich die bekanntesten und angesehendsten ihres Faches waren. Vgl. dazu Ernst Gurlt: Geschichte der Chirurgie und ihre Ausübung. Bdel-III. Berlin 1898. im Bd. III. S. 43. 10 Vgl. dazu Josef Benzing: W.H. Ryff und sein literarisches Werk. Eine Bibliographie. Ham­burg 1959. S.7; Carl Lüdtke: Walter Hermann Ryff und seine „Teütsche Apoteck'\ In: Zur Geschichte der Pharmazie (GPh), 14(1962) Nr.4. S. 26-28; Ludger Grenzmann: Traumbuch Artemidori. Zur Tradition der ersten Übersetzung ins Deutsche durch W. H. Ryff. Baden­Baden 1980. S. 26—36. 11 Als vorzügliches Beispiel einer philologischen Analyse kann das Werk von Grenzmann be­trachtet werden. 12 Otto Brunfels: Reformation der Apotheken. Straßburg 1536.

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